Dietmar Hopps Sonderlob für Trainer Julian Nagelsmann bei TSG-Hauptversammlung

Entspannte Jahreshauptversammlung bei den Hoffenheimern nach dem I-Tüpfelchen gegen Köln.

05.12.2016 UPDATE: 06.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

"Nachhaltige Arbeit": Dietmar Hopp (r.) am Montagabend auf der Mitgliederversammlung der TSG Hoffenheim. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Die Jahreshauptversammlung der TSG 1899 Hoffenheim dauerte am Montagabend 130 Minuten - und damit länger als ein Spiel mit Verlängerung. Die Veranstaltung in der Sinsheimer Carl-Orff-Schule verlief wesentlich entspannter als im vergangenen Jahr unter der Trainer-Regie von Huub Stevens. Seinerzeit drohte dem Bundesligisten aus dem Kraichgau der Absturz in die Zweitklassigkeit. "Im letzten Jahr hatten wir Angst abzusteigen, diese Angst haben wir nicht mehr", sagte Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp (76) in aller Bescheidenheit.

Er vergaß nicht zu erwähnen, wer sportlich für die Wende zum Guten gesorgt hatte. Es gab Sonderlob von Hopp für den jungen Cheftrainer Julian Nagelsmann: "Ich freue mich, dass ich einer Mitgliederversammlung eines Erstligisten beiwohnen darf. Das verdanken wir Julian und seiner grandiosen Rettungsmission, die uns die Klasse erhalten hat." Dafür spendeten die 351 anwesenden Mitglieder donnernden Applaus, den Nagelsmann gemeinsam mit seinen Weggefährten Manager Alexander Rosen, Kapitän Eugen Polanski, Pirmin Schwegler und Kerem Demirbay lächelnd und leicht verlegen zur Kenntnis nahm.

Gerade das letzte Resultat gegen den 1. FC Köln (4:0) vom Samstag hatte im Vorfeld der Mitgliederversammlung für das passende i-Tüpfelchen gesorgt. "Was wir am alle gegen Köln gesehen haben, das war einzigartig. Jugendspieler zu fördern, ist mir eine Herzensangelegenheit. Am Samstag standen fünf Eigengewächse in der Profimannschaft", sagte Dietmar Hopp über Niklas Süle, Jeremy Toljan, Nadiem Amiri, Philipp Ochs und Baris Atik, die gegen den "Effzeh" gemeinsam auf dem Platz standen.

Ernsthafte Sorgen, dass Erfolgscoach Nagelsmann vor Ablauf seiner Vertragslaufzeit 2019 "Hoffe" verlassen könnte, plagen Hopp derweil nicht. "Julian wird mit Hoffenheim nachhaltige Arbeit zeigen", so Hopp optimistisch.

Auch Präsident Peter Hofmann (57) wies auf die Aufbruchstimmung hin, die die "Nagelsmänner" nach 13 Partien ohne Niederlage und dem Klettern auf momentan Rang vier ausgelöst hätten. "Julian hat dem Druck Stand gehalten und den Medienrummel perfekt gemeistert", sagte der Mann, der seit 30 Jahren Funktionärstätigkeiten ausübt.

Einen flammenden Appell an die Gäste in der Mehrzweckhalle hielt Geschäftsführer Dr. Peter Görlich (49) eingebettet in seinen zukunftsorientierten Vortrag mit Thema "Innovationen bei der TSG". Man dürfe sich grundsätzlich nicht scheuen, erfolgreiche Systeme ständig zu hinterfragen und "Regelbrüche" zu begehen. "Unterstützen Sie uns dabei, dass ab der 80. Minute dieses Stadion nicht anfängt, sich zu leeren", so Görlich volksnah, "die Jungs da vorne leben von Ihrem Applaus!"

Die TSG will fortan auch anderweitig auf der Überholspur. Hoffenheim zählt aktuell 7155 Mitglieder, die badischen Rivalen Karlsruher SC haben 7340 und der SC Freiburg mehr als 9000. Dieses Tableau soll sich schnellstmöglich ändern. Wenn’s nach Peter Hofmann geht, am besten bis zur nächsten Jahreshauptversammlung 2017.

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