Der erste "Dreier" unter Trainer Stevens

Hoffenheim verlässt durch den 1:0-Sieg gegen Hannover den letzten Tabellenplatz

13.12.2015 UPDATE: 14.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Tor des Tages! Mit einem Flugkopfball beschert Jonathan Schmid der TSG Hoffenheim den ersten Heimsieg in dieser Saison. Foto: APF

Von Frank Enzenauer

Sinsheim. Für die guten Nachrichten bei der TSG Hoffenheim ist der Stadionsprecher zuständig. "Wir sind besser als die Bayern - wir haben gegen Gladbach nicht verloren." Mit diesem Scherz versuchte Mike Diehl vor dem Anpfiff des Abstiegsvermeidungsduells gegen Hannover 96 die "Hoffe"-Unterstützer in der Arena aufzumuntern. Und als später der 1:0 (1:0)-Sieg geglückt war, pustete Diehl erst mal ein "Uff" ins Mikrofon und verkündete dann: "Wir stehen vor dem VfB!" Schwabenschadenfreude ...

Hintergrund

Baumann: Stets aufmerksam und Sicherheit ausstrahlend. Agierte zudem als zuverlässiger Aufbauspieler nach Rückpässen.

Kaderabek: Solide und etwas besser als zu Rundenbeginn.

Schär: Im Luftkampf überzeugend, aber nicht völlig auf der Höhe. Zu

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Baumann: Stets aufmerksam und Sicherheit ausstrahlend. Agierte zudem als zuverlässiger Aufbauspieler nach Rückpässen.

Kaderabek: Solide und etwas besser als zu Rundenbeginn.

Schär: Im Luftkampf überzeugend, aber nicht völlig auf der Höhe. Zu langsam.

Süle: Kämpfte sich nach einigen Fehlpässen in die Partie.

Kim: Emsig, aber fehlerlastig. Wer viel macht ...

Schwegler: Bemühter Ballverteiler. Biss wegen Schmerzen im Oberschenkel auf die Zähne.

Strobl: Hoffenheims Allzweckwaffe tat diesmal auf der "Sechserposition" wertvolle Dienste. Beeindruckendes Stellungsspiel. Bester im Siegerteam.

Elyounoussi: Lauffreudig und sachlich. Immer eine Alternative.

Amiri: Ein 19-Jähriger, der Verantwortung übernimmt und vorangeht!

Schmid: Sehenswert sein Flugkopfballtreffer und anschließendes Tortänzchen. Lange Zeit agilster Hoffenheimer.

Volland: Fahrig, jedoch Vorbereiter des Siegtores. Reagierte sauer auf seine Auswechslung nach 65 Minuten.

Vargas: Zeigte nach seiner Einwechslung Kunststückchen und wirkte belebend. Allerdings zu eigensinnig.

Polanski: Kam spät, war aber sofort kampfbereit.

Bicakcic: Ähnlich wie Polanski. enze

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Ein Lichtlein brennt zu Advent: Hoffenheim schöpft wieder Hoffnung. Dank des ersten Heimsiegs dieser Leidenssaison konnte der letzte Tabellenplatz verlassen und zugleich der Anschluss zum unteren Tabellenmittelfeld hergestellt werden. "Jetzt müssen wir auf Schalke etwas holen", forderte Torschütze Jonathan Schmid mit Blick auf den Jahresabschluss am Freitagabend. "Mit Unentschieden kommst du nicht vom Fleck", meinte Kapitän Pirmin Schwegler über den eminent wichtigen Erfolg gegen Hannover. Sein Weihnachtswunsch: "Eine Überraschung auf Schalke."

Es war eine zähe Angelegenheit am Samstag vor rund 25 600 Zuschauern im bei weitem nicht ausverkauften Sinsheimer Stadion. Sogar Pfiffe gab’s im ersten Akt, als die verzagten Hoffenheimer Rückpässe in Serie fabrizierten, offenkundig an Bewegungsmangel litten und Glück hatten, dass ein Kopfball von Ceyhun Gülselam vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (15. Minute). "Es war nicht so schön anzugucken", bekannte der gute Hoffenheimer Torhüter Oliver Baumann. Gleichwohl warb er um Verständnis für die Abkehr vom Spektakelfußball. "Wir müssen unserer Linie treu bleiben", sagte Baumann und verteidigte damit den pragmatischen Kurs von Trainer Huub Stevens. Unter Anleitung des 62-Jährigen sammelte "Hoffe" nunmehr sieben Punkte in sechs Partien, bei einer 5:5-Torebilanz. "Wir müssen mit kleinen Schritten da unten rauskommen", erklärte Stevens. Kurze Pause. Betonung: "Mit kleinen Schritten."

Die große Mehrheit der TSG-Fans folgt dem Trainer. Nach Murren und Ächzen über den Stotterstart besserte sich die Laune im Publikum, zumal nach Schmids Flugkopfballtreffer (30. Minute). Besonders in der Südkurve reagierte man bemerkenswert tolerant auf das dürftige Bundesligaspiel (das die weniger schlechte Mannschaft verdient gewann), und in der Endphase herrschte dort sogar Frohsinn. Die zweite und dritte Hoffenheimer Ecke in der Nachspielzeit wurden so laut bejubelt wie einst Tore von Demba Ba, Carlos Eduardo oder Vedad Ibisevic ...

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Schreie der Erleichterung ertönten, als Schiedsrichter Jochen Drees den Kellerkick beendete. Die Arena-Besucher spürten: Hoffenheim hat den Klassenkampf angenommen, die Mannschaft den Ernst der Lage erkannt. "Feiern ist nicht angebracht", sagte Kapitän Schwegler, "aber immerhin können wir jetzt ein bisschen durchatmen." Auch Huub Stevens sah keine Veranlassung, die rosarote Brille aufzusetzen. "Meine Stimmung ist wie vor dem Spiel", sagte er nach seinem ersten Sieg als TSG-Trainer. "Wir stehen immer noch unten, und von da unten wollen wir weg." Doch geknurrt und getobt hat der Holländer diesmal nicht. Noch eine gute Nachricht.

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