Die TSG Hoffenheim spielt am Freitag gegen den FC Schalke: Rückkehr zur "alten Liebe"

Huub Stevens Verbundenheit zum Revierklub ist ungebrochen – 1899 hat zudem einige Personalprobleme: Viele Spieler sind verletzt

16.12.2015 UPDATE: 17.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Schalker Idole: Manager Rudi Assauer und Trainer Huub Stevens Seite an Seite bei Königsblau im Jahr 2001. Foto: Imago

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Bei Huub Stevens, dem "Feuerwehrmann" der TSG 1899 Hoffenheim, herrscht Vorfreude auf das Freitagabendspiel (20.30 Uhr/Sky), das "Hoffe" zum FC Schalke 04 führt. Wiedersehen kann so schön sein. "Es bedeutet schon etwas für mich", sagte Stevens auf der turnusmäßigen Pressekonferenz, "Schalke ist ein Teil meines Lebens geworden. Aber jetzt bin ich hier Trainer und möchte mit der TSG erfolgreich sein." Der Niederländer war gestern in Redelaune, machte keinen Hehl daraus, dass sein Herz nach wie vor für Königsblau schlägt, dass er es aber andererseits als seine professionelle Aufgabenstellung betrachtet, aus der Veltins-Arena Punkte für das Hoffenheimer Klassenziel zu ergattern.

Seine Verbundenheit zum Revierklub ist ungebrochen. Auf die ausdrückliche Nachfrage hin, ob dem jungen Schalker Team in der momentanen Zusammensetzung denn die Zukunft gehöre, rutscht ihm spontan heraus: "Das hoffen wir." Stevens und Schalke, Schalke und Stevens - das ist gewissermaßen ein Sinngefüge. Von 1996 bis 2002 sowie von 2011 bis 2012 trainierte Stevens "Nullvier", feierte 1997 mit den legendären Eurofightern den Uefa-Cupsieg, gewann zwei Mal den DFB-Pokal (2001, 2002) und war 2001 zumindest für "4:38 Minuten" deutscher Meister, ehe ihnen der FC Bayern noch die Schale aus den Händen riss. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf Patrik Andersson per Freistoß zum 1:1 beim Hamburger SV ins Netz - und riss die "Knappen" jäh aus all ihren Träumen. Doch das ist Geschichte. "Gestern ist nicht mehr wichtig für mich", so Stevens im Brustton der Überzeugung, "heute und morgen, das ist wichtig."

Die laufende Bundesliga-Saison begann Stevens als sportlicher Berater des Schalker Beirats. Als er in Hoffenheim als Gisdol-Nachfolger anheuerte, ließ er sein Amt selbstverständlich ruhen. Ein schlechtes Gewissen etwa bräuchte er im Erfolgsfall mit Hoffenheim bei seiner "alten Liebe" nicht zu haben. "Clemens Tönnies weiß genau, was er an mir hat", ergänzt Stevens augenzwinkernd. Die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, dass der 62-Jährige nach dem Saisonende im Mai 2016 und seiner hoffentlich erfolgreichen Nichtabstiegs-Mission im Kraichgau die Beiratsfunktion auf Schalke wieder übernehmen wird.

Stevens setzt morgen im fußballverrückten "Pott" auf das gestiegene Selbstvertrauen seiner Schützlinge. "Sie machen jeden Tag einen kleinen Schritt", hat Stevens in Training und Wettkampf beobachtet, "aber das darf nicht zu Zufriedenheit führen." Hoffenheim rechnet sich gegen die formschwachen Hausherren (nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen) etwas zum Jahresabschluss aus. Doch 1899 hat einige Personalprobleme: Kapitän Pirmin Schwegler plagt sich mit einer Oberschenkelverletzung herum, Kevin Kuranyi (Rücken), Steven Zuber (Sprunggelenk) und Ersatzkeeper Jens Grahl (krank) werden wohl nicht einsatzfähig sein.

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Trotzdem: Positives Denken ist gefragt, Stevens lebt es beim Tabellenvorletzten vor: "Ich sehe, dass alle Spieler wollen. Deshalb macht es großen Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten." Für die kurze Winterpause wird er seinen Profis Hausaufgaben im Fitnessbereich mitgeben. Scherzhaft ergänzt Stevens: "Früher konnte man seine Pulsuhr dem Hund mitgeben - das geht heute nicht mehr."

Ein kleiner Exkurs in die (Schalker) Vergangenheit findet noch statt: Er erinnert an seinen Freund Rudi Assauer (71), den königsblauen Ex-Manager, dessen Alzheimer-Erkrankung im Januar 2012 öffentlich wurde. "Rudi hat mich nach Deutschland gebracht, ich habe unheimlich viel von ihm gelernt", sagt Stevens. Seine Bande zu Schalke 04 sind eng und stark, noch stärker als zum niederländischen PSV Eindhoven ...

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