Neue "Stadt-Land-Fluss-Geschichten"

Nicht immer nach Drehbuch, aber nah am Menschen

Die neuen Kurzfilme von Studenten der Dualen Hochschule über Persönlichkeiten der Region feiern Premiere.

16.04.2024 UPDATE: 16.04.2024 04:00 Uhr 3 Minuten, 34 Sekunden
Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Von Ann-Kathrin Frei

Mosbach. Imker Marcel Willared, SWR-Reporterin Friederike Kroitzsch, Hundetrainerin Marsha Jung, Konditorin Michaela Schell, Bestatterin Sonja Bender, Hundephysiotherapeutin Birte Kapps, Funker Dr. Rainer Köthe und Sängerin Selina Dembinski-Mateo – das sind die Hauptdarsteller in den Kurzfilmen, die Studenten der Dualen Hochschule in Mosbach als neueste Kapitel der "Stadt-Land-Fluss-Geschichten" produziert haben.

Kein Wunder also, dass es bei der Premiere der 12. Staffel mal tierisch, mal musikalisch, dann wieder süß, nachdenklich und vor allem sehr persönlich wurde. Und klar auch, dass sich das die Freunde und Verwandten der Studierenden nicht entgehen lassen wollten, und so war das Audimax der DHBW Mosbach bis auf wenige Stühle voll besetzt.

Durch den Abend führte SWR-Moderator Dr. Alexander Dambach, der mit einigen Fakten in den Abend startete. "Mit der neuen Staffel der Stadt-Land-Fluss-Geschichten seien mittlerweile 90 Porträts entstanden, die Videos brächten es auf über eine Million Aufrufe auf YouTube. so Dambach.

Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Dass es immer mehr Videos werden, darüber freute sich auch DHBW-Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann: "Wir haben in diesem Semester mehr Filme, das heißt, wir haben auch mehr Studierende". Dass sie ein großer Fan der Porträts ist, daraus machte sie kein Geheimnis. "Die Filme zeigen das, was wir als DHBW tun sollen: Theorie und Praxis verbinden. Es ist ein besonderes Format und wenn es das nicht gäbe, müsste man es erfinden", freute sich die Rektorin. Ihr Dank ging nicht nur an die betreuenden Dozenten und Studierenden, sondern auch an die Protagonisten der Filme, "die in der Region Gesicht zeigen und mutig sind", so Jeck-Schlottmann.

Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Nach der Begrüßung kam der Moment, auf den Familien, Freunde und weitere Gäste gewartet hatten: Die Jalousien des Audimax senkten sich, das Licht ging aus und auf zwei Leinwänden liefen die Filme – eine Premiere auch für die jeweiligen Hauptdarsteller.

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Die Hauptrolle des Imkers Marcel Willared wäre fast von den drei Wildschweinen Hilde, Babsi und Rambo gefährdet worden, die von den Studierenden Alexander Gunnesch, Anne Höhnel, Natalie Schüll, Nils Brander und Paulina Haag gekonnt in Szene gesetzt wurden. Aber nicht nur sie lieferten Höhepunkte im Beitrag: Um schöne Aufnahmen zu bekommen, ließen die Filmer ihre Drohne auch schon mal um sieben Uhr morgens in den Nebel fliegen. "Ich hatte Vertrauen, dass es gut wird", lobte Willared die Studierenden.

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Lobende Worte gab’s auch von SWR-Reporterin Friederike Kroitzsch für Luca Breisch, Lorenz Lederer, Marius Möldner, Valentin Müller und Daniel Vollmer, nachdem sie "ihren" Beitrag gesehen hatte. "Wenn der Fragende gut ist, dann entlockt man Dinge, an die man vorher nicht mal gedacht hat", zeigte sie sich von den persönlichen Szenen beeindruckt. Gleichzeitig schlüpfte sie in die Rolle ihres Gegenübers: "Ich wusste gar nicht, wie anstrengend es ist, wenn Mikrofon und Kamera auf einen gerichtet sind".

Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Ungewohnt war es auch für die junge Hundetrainerin Marsha Jung, als sie Besuch von Vivienne Sester, Catrin Kienzle, Susanne Zeilbeck, Jacqueline Bohn und Jannik Oßwald bekam. "Eigentlich stehe ich nicht so gerne im Rampenlicht, aber ich habe die Chance genutzt", sagt Jung. "Ich habe auch erst im Film gemerkt, dass ich so viel Dialekt spreche." Die Studierenden hatten Bedenken, dass die Hunde das Mikrofon als Spielzeug wahrnehmen könnten, "aber das ging", erzählten sie: "Wir wollten ja unbedingt süße Hunde im Film haben."

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Süß wurde es auch beim Beitrag über die Konditorin Michaela Schell; nicht nur in den Sequenzen, in denen es um die Schokoladenmanufaktur ging, sondern auch, als Schell zu Hause mit ihrer Tochter gefilmt wurde. "Sie wollten ein Bild über mich machen und das gehört nun mal dazu", so Schell. "Man weiß nicht, was rauskommt, aber sie haben das super gemacht", lobte sie Acelya Cagan, Lea Dotterweich, Marie Bleickert, Thi Tuong Vy Nguyen und Lorena Horvat.

Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Einen Akzent der anderen Art setzte der Film über die Bestatterin Sonja Bender. Die Studierenden Phillip Biedermann, Joel Oswald, Lara Sauer, Johanna Schuster und Lena Steinbrink wollten filmen, wie man mit dem Tod umgehen kann, "und nicht nur die negative Seite zeigen. Es ist ein wichtiges Thema, das und alle betrifft". Bei Bender waren sie dafür an der richtigen Stelle: "Der Friedhof ist ein Ort der Stille und der Begegnung. Man kommt dort miteinander ins Gespräch."

Acht Persönlichkeiten, viele Geschichten: In der neuesten Staffel der „Stadt-Land-Fluss-Geschichten“ porträtieren Studierende der Dualen Hochschule Mosbach einmal mehr besondere Menschen aus der Region – entstanden sind so acht sehenswerte Kurzfilme. Repro: Freile

Auch das Filmteam Benita Ackel, Saskia Groff, Tamara Grimm, Celine Gugel und Annika Müller hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt, obwohl zu Beginn Hundephysiotherapeutin Birte Kapps und ihre Arbeit in der Praxis im Mittelpunkt stehen sollte. "Als wir dann aber gesehen haben, dass sie mit ihrem Hund in Hospize geht und Menschen in ihrer Trauer begleitet, haben wir den Schwerpunkt geändert", so die Studierenden.

Alles andere als still war der Film von Celine Haupenthal, Nele Ries, Hannah Umbach, Mareike Haffelder und Julia Peters über Selina Dembinski-Mateo. Der zeigt, dass die Sängerin schon als kleines Kind Musik gemacht hat, heute in der Band Barbed Wire singt, verheiratet und Mutter ist, zwei Hunde hat. "Es ist beeindruckend, wie sie alles unter einen Hut bekommt", sagen die Studentinnen. "Für die Leidenschaft hat man Energie", erklärt die Sängerin, die auch die Studentinnen lobt: "Die Mädels haben ihr Herzblut in diesen Film reingesteckt."

Auf einer ganz anderen Wellenlänge ist der Film über den Hobby-Funker Dr. Rainer Köthe unterwegs, in dem es um Funken, Senden, Empfangen und die Kombination "DK6XN" geht. "Die gibt es nur einmal auf der Welt", löst Köthe dabei natürlich auch das Rätsel um seine Funkkennung. Die Studenten Erich Krieg, Timm Dörr, Lukas Köhler, Maurice Trunk und Marisa Kurewitz hatten jedenfalls direkt einen guten Draht zu ihrem Hauptdarsteller – auch "wenn mein Hobby drahtlos ist", so Köthe schmunzelnd.

Info: Wer mehr über die Protagonisten erfahren will, findet die Filme der "Stadt-Land-Fluss-Geschichten" auf YouTube unter dem Link www.youtube.com/user/slfgeschichten.

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