Fußball-Bundesliga

1899 Hoffenheim schlägt biedere Mainzer mit 4:2 (plus Fotogalerie)

Szalai und Kramaric treffen doppelt - Hansi Flick nicht im Stadion

11.02.2018 UPDATE: 11.02.2018 21:30 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Knaller-Freistoß: "Hoffes" kroatischer Angreifer Andrej Kramaric trifft per Freistoß zum Endstand gegen den Tabellendrittletzten. Foto: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Julian Nagelsmann nahm nach dem 4:2 (1:1)-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim gegen biedere Mainzer und dem ersten "Dreier" im Jahr 2018 die Freunde des geselligen Beisammenseins mit in seine Spielanalyse auf: "Der alte Stammtisch-Spruch hat sich heute bestätigt. Wie man trainiert, so spielt man auch." "Hoffes" Trainer hatte im Vorfeld der Partie gegen den heißen Abstiegskandidaten von einer der "besten Trainingswochen" gesprochen und darauf vertraut, dass seine Profis diese Energie am Samstag gegen die Karnevalisten aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt "aufs Feld" bekommen würden. Es gelang Kapitän Kevin Vogt und seinen Mitspielern. "Die Jungs waren gierig auf Tore", befand Nagelsmann und kann nach den unruhigen letzten Tagen, ausgelöst durch die sportliche Durststrecke und die Spekulationen um den Geschäftsführer Sport Hansi Flick mit seiner Mannschaft etwas gelassener zur Auswärtsbegegnung beim FC Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr) reisen.

Hintergrund

Baumann: Das Gegentor zum 1:1 geht auf seine Kappe. Beim zweiten Treffer von Mitspieler Gnabry in Bedrängnis gebracht, sonst nicht gefordert.

Akpoguma: Bereitete die Führung von Kramaric vor, defensiv aber etwas wackliger als sonst.

Vogt: Solide Partie des

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Baumann: Das Gegentor zum 1:1 geht auf seine Kappe. Beim zweiten Treffer von Mitspieler Gnabry in Bedrängnis gebracht, sonst nicht gefordert.

Akpoguma: Bereitete die Führung von Kramaric vor, defensiv aber etwas wackliger als sonst.

Vogt: Solide Partie des Abwehrchefs, aber zwei Gegentore gegen diese Mainzer waren zwei zu viel.

Hübner: Stark im Zweikampf, schwächer im Spielaufbau.

Gnabry: Ob er will oder nicht - dieser Auftritt war ein Empfehlungsschreiben für weitere Auftritte als offensiver Rechtsverteidiger. Viel Tempo, starke Dribblings, gute Pässe.

Schulz: Diesmal mit weniger Offensivdrang als sein Kollege gegenüber.

Grillitsch: Gutes Spiel des Österreichers, ohne viele Glanzpunkte.

Amiri: Stark im Spielaufbau, schwächer im Zweikampf.

Geiger: Vorlage für Szalais 3:1 und beinahe selbst Torschütze.

Kramaric: Ein Tor war Willensleistung, das andere Extraklasse.

Szalai: Mann des Tages.

Uth: Übernahm für Amiri und hinterließ auch ohne Treffer einen guten Eindruck.

Kaderabek: Kam für Schulz in die Partie. Unauffällig.

Bicakcic: Eingewechselt für Gnabry, zeigte ungeahnte Dribbelkünste und holte prompt den Freistoß zum 4:2 heraus. nb

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Apropos Flick-Affäre: "Es ist ein absoluter Unfug, dass es im Hintergrund einen Machtkampf, einen Streit um Strukturveränderungen und Personalien gibt", ließ Alexander Rosen auf Nachfrage dieser Zeitung verlauten. Auch der Sportdirektor bestätigte lediglich ein Treffen von Mehrheitseigner Dietmar Hopp mit dem 52-jährigen Bammentaler (Rosen: "Das ist völlig normal"), der weiter offiziell in Urlaub weilt und deshalb nicht im Stadion war. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) allerdings wollte im "Aktuellen Sportstudio" wissen, dass Flick nach den mitten in einer sportlich schwierigen Situation angetretenen Ferien seinen Job bei den Kraichgauern nicht mehr aufnehmen wird.

Hoffenheims Profis interessierte das nach dem Befreiungsschlag gegen die limitierten Nullfünfer herzlich wenig. Es hätte wohl kaum ein passenderer Gegner zu diesem Zeitpunkt in der Rhein-Neckar-Arena gastieren können, um bei den angeschlagenen Kraichgauern Aufbauhilfe zu leisten. Das "Oh, wie ist das schön" ihrer 1000 mitgereisten und verkleideten Anhänger, war blanker Hohn in den Ohren der Spieler von Trainer Sandro Schwarz, die prompt nach dem Abpfiff den obligatorischen Gang in die Kurve verweigerten.

Hoffenheims Fans hatten den gleichen Gassenhauer auf Lager und konnten sich beschwingt den abendlichen Fastnachtsfreuden hingeben. Dafür hatte Adam Szalai den Weg geebnet, der nach einer knappen halben Stunde (27. Minute) den Torreigen für seine Mannschaft eröffnete und später nach seinem Treffer zum 3:1 (74.) gleich noch einmal jubeln durfte. Da sich auch sein Sturmkollege Andrej Kramaric lieber zweimal als nur einmal feiern lassen wollte und deshalb zum 2:1 (67.) und abschließenden 4:2 (88.) vollendete, herrschte zumindest sportlich wieder Friede, Freude, Eierkuchen am Technik Museum. Die beiden Mainzer Tore durch Berggreen (28./80.) - es war der Tag der Doppelpacker - konnte die TSG getrost als Schönheitsfehler abhaken. Genauso wie die Tatsache, dass der vorgezogene Aschermittwoch-Kater für die Gäste noch größer hätte sein können. Kramaric (3.) und Szalai (43.) trafen Pfosten und Latte - und mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss wäre für 1899 ein noch höherer Erfolg möglich gewesen. Sei’s drum.

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Einen Tag, bevor sich sein Dienstantritt in Hoffenheim zum zweiten Mal jährt, war Nagelsmann sichtbar erleichtert. Sein Kollege Schwarz (Eine verdiente Niederlage") wollte dagegen "gar nicht erst in eine Verteidigungshaltung gehen, was seine persönliche Situation betrifft. Für ihn dürften allerdings unruhige Zeiten anbrechen. Böse Zungen behaupten, dass die Chancen des Bundesliga-Gründungsmitglieds Hamburger SV auf den Relegationsplatz und Nichtabstieg steigen, da sie die Kölner und Mainzer für gar noch schwächer einstufen. Und dies hat schon einiges zu bedeuten.

Bei "Hoffe" ist es derzeit am spannendsten außerhalb des Platzes. Der Fall Flick steht abschließend auf der Agenda.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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