1899 Hoffenheim

Wagner-Wechsel zum FC Bayern fix (Update)

Stürmer wechselt bis 2020 zum Rekordmeister - 12 Millionen Euro Ablöse - Mit Bundestrainer Löw vorab besprochen

21.12.2017 UPDATE: 21.12.2017 10:11 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden
Sandro Wagner. Foto: dpa

München/Zuzenhausen. (dpa-lsw/mare) Es ist fix: Der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Sandro Wagner vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim zum FC Bayern München ist perfekt. Der deutsche Meister meldete am Donnerstag den erwarteten Vollzug.

Der FC Bayern München hat für die Titeljagd im neuen Jahr in Nationalspieler Sandro Wagner den lange vermissten Top-Vertreter für Torjäger Robert Lewandowski verpflichtet. Der 30 Jahre alte Angreifer wechselt zum 1. Januar von 1899 Hoffenheim zum deutschen Fußball-Rekordmeister. Bei seinem Ex-Club hat der gebürtige Münchner einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 unterschrieben.

"Ich freue mich riesig. Eine lange Reise geht für mich zu Ende, ich komme wieder nach Hause zu meinem Verein, in meine Heimat", äußerte Wagner am Donnerstag in einer Mitteilung seines neuen Arbeitgebers: "Ich bin sehr glücklich, dass alles geklappt hat. Bayern ist der beste Verein in Deutschland und einer der besten der Welt. Als das Angebot kam, musste ich nicht lange überlegen."

Die Ablösesumme soll bei einem Sockelbetrag von zwölf Millionen Euro liegen; Angaben der Vereine gab es nicht. Der U21-Europameister von 2009 wird seine Arbeit beim Bundesliga-Tabellenführer zu Jahresbeginn im Trainingslager vom 2. bis 7. Januar in Katar aufnehmen.

Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic äußerte sich sehr zufrieden über den Transfer: "Wir sind überzeugt, dass Sandro Wagner die Qualität unserer Mannschaft durch seine Klasse und seine Erfahrung weiter erhöhen wird." Vor dieser Saison waren bereits die Nationalspieler Niklas Süle und Sebastian Rudy von Hoffenheim nach München gewechselt.

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Bayern-Trainer Jupp Heynckes erhält in dem körperlich robusten und torgefährlichen Wagner eine echte Option zu Lewandowski auf der Position der zentralen Sturmspitze. Die Bayern mussten vor allem in der vergangenen Saison beim Viertelfinal-Aus in der Champions League gegen Real Madrid erfahren, wie sehr sie ein Ausfall des polnischen Torjägers gerade auf internationaler Ebene schwächt. Lewandowski fehlte damals im verlorenen Hinspiel wegen einer Schulterverletzung.

Wagner trug schon in der Jugend das Bayern-Trikot. Er bestritt vor zehn Jahren sogar vier Bundesligaspiele für den Rekordmeister, konnte sich aber nicht bei den Profis durchsetzen. Nach Stationen beim MSV Duisburg, Werder Bremen, 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC und Darmstadt 98 stieg Wagner in Hoffenheim sogar zum Nationalspieler auf (7 Länderspiele/5 Tore).

Der Spätberufene besitzt gute Chancen auf eine WM-Teilnahme 2018 in Russland. Nach dpa-Informationen hat Wagner mit Bundestrainer Joachim Löw vorab über den von ihm angestrebten Wechsel zum FC Bayern gesprochen, gerade auch im Hinblick auf seine WM-Chancen. In München dürfte er nicht mehr permanent zum Zuge kommen. Trotzdem darf er in drei Wettbewerben auf ausreichende Einsatzzeiten hoffen.

Der fast zwei Meter große Stürmer hatte für Hoffenheim seit 2016 in 42 Ligaspielen 15 Tore erzielt. Man verliere "einen echten Wettkämpfer", sagte TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann. "Sandro ist in jeder Hinsicht ein besonderer Spieler, der durch seine Art auf und außerhalb des Platzes immer wieder polarisiert und herausfordert." Sein Weggang sei aber auch "die Möglichkeit für andere Spieler, Verantwortung zu übernehmen und sich neu zu beweisen".

Sportchef Alexander Rosen sprach ebenfalls von einem sportlichen Verlust. "Neben einer für ihn wahrscheinlich einmaligen sportlichen Möglichkeit, hat Sandro für uns nachvollziehbare persönliche und familiäre Gründe für seinen Wechselwunsch angeführt", sagte Rosen. Er verwies zudem auf die wirtschaftlichen Faktoren des Transfers. Diese seien "zu unserer Zufriedenheit definiert" worden.

Sandro Wagner hat seinen Wechsel vorab auch mit Joachim Löw thematisiert. Der Bundestrainer hat dem 30 Jahre alten Angreifer, der ein aussichtsreicher Kandidat für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland ist, dabei nicht abgeraten. "Wir haben das diskutiert", sagte Löw im Radiosender "B5 aktuell".

Wagner werde wegen der großen Konkurrenz in München gerade durch den gesetzten Torjäger Robert Lewandowski zwar nicht mehr Stammspieler sein wie in Hoffenheim, glaubt Löw. Aber Wagner werde "wahrscheinlich schon genug Möglichkeiten bekommen" zu spielen. Der Bundestrainer hatte Wagner in dem Gespräch unter anderem "ans Herz gelegt", sich vor dem Wechsel bei Trainer Jupp Heynckes und den Verantwortlichen des FC Bayern genau zu erkundigen, "wie sie mit ihm planen".

Wagner selbst geht davon aus, auch beim Rekordmeister auf seine Einsatzzeiten zu kommen. "Ich bin da sehr entspannt. Ich freue mich einfach, mit den Jungs Anfang des Jahres zu trainieren. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommt", sagte er im FC-Bayern-TV.

Update: 21. Dezember 2017, 12.53 Uhr

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