MLP Academics Heidelberg gegen Ulm

Das Zittern geht nach der Niederlage gegen Ulm weiter (plus Highlight-Video)

Die Academics unterliegen Meister Ulm mit 57:73. Die Abstiegskonkurrenten Crailsheim und Tübingen verlieren ebenfalls.

05.05.2024 UPDATE: 05.05.2024 13:13 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Kein Durchkommen: Auch Academics-Topscorer Justin Jaworski (links), hier gegen Thomas Klepeisz, hatte im Duell mit Ulm große Probleme in der Offensive. Foto: pix

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Am Ende war es am Samstagabend eine Ulmer Party. Nach dem 73:57-Sieg des Meisters bei den MLP Academics feierten die mitgereisten Fans ihre Helden erst ausgiebig vom Oberrang aus, später ging es am Mannschaftsbus weiter. Den Heidelberger Bundesliga-Basketballern blieb nach der Niederlage vor 4410 Zuschauern im ausverkauften SNP Dome nicht anderes übrig, als die Überlegenheit des Favoriten anzuerkennen – zu groß war der Leistungsunterschied.

"Wir haben verdient verloren. Die Ulmer haben von der ersten bis zur letzten Minute eine sehr souveräne Leistung gezeigt und uns mit ihrer sehr aggressiven Verteidigung bei 57 Punkten gehalten", bilanzierte Academics-Kapitän Akeem Vargas und ergänzte: "Für uns war entscheidend, dass wir noch weniger Dreier getroffen haben als Ulm. Wir hatten eine unterirdische Quote. Wenn wir uns in den verbleibenden beiden Partien in Würzburg und gegen Tübingen belohnen wollen, sollten wir mehr Zielwasser trinken."

Ganz schwache Dreierquote

Aus der Distanz war der Korb für den Tabellen-16. wie vernagelt. Vargas versenkte keinen seiner fünf Versuche, insgesamt traf das Heim-Team nur 15 Prozent (4/27). Ulm machte es allerdings auch nicht viel besser. Der Titelaspirant kam lediglich auf 22 Prozent (5/23) – doch die Jungs vom Neckar konnte diese Schwäche nicht ausnutzen, wodurch ein fünfter Heimsieg in Serie zu keinem Zeitpunkt in Reichweite war.

"Wir kennen unsere Stärken und Schwächen. Ich bin nicht zufrieden, aber ich weiß, wo ich so etwas hinstecke. Das Schöne ist, dass wir den Klassenverbleib in der eigenen Hand haben", erklärte Academics-Coach Ingo Freyer, der auf Niklas Würzner und Marcel Keßen (beide krank) verzichten musste.

Neben den zittrigen Händen aus der Distanz schmerzte die Freiwurfschwäche (15/25), wodurch die zweitniedrigste Punkteausbeute der Saison zu verzeichnen war. Bei der Hinspielniederlage gegen den FC Bayern kamen die Unistädter ebenfalls nur auf 57 Zähler, die schlechteste Ausbeute gab es am 11. November im Heimspiel gegen Würzburg (54:87).

Hintergrund

Stimmen zum Spiel gegen Ulm

> Justin Jaworski, Academics-Aufbauspieler: "Die Ulmer haben es uns durch ihr körperliches Spiel sehr schwer gemacht. Allerdings haben wir auch zehn Freiwürfe vergeben. Wenn man so schlecht trifft wie wir,

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Stimmen zum Spiel gegen Ulm

> Justin Jaworski, Academics-Aufbauspieler: "Die Ulmer haben es uns durch ihr körperliches Spiel sehr schwer gemacht. Allerdings haben wir auch zehn Freiwürfe vergeben. Wenn man so schlecht trifft wie wir, gewinnst du keine Basketballspiele. Unsere Dreierquote lag bei 15 Prozent. Das war von der Offensivleistung das schlimmste Match, bei dem ich jemals dabei war. Das ist frustrierend, aber gleichzeitig gibt es Dinge, die wir aus diesem Spiel mitnehmen können. Ulm ist die beste Offensiv-Mannschaft der Liga – und wir haben es geschafft, dieses Team 18 Punkte unter seinem Durchschnitt zu halten."

> Anton Gavel, Trainer Ulm: "Glückwunsch an unsere Spieler für den Sieg. Ich denke, es war kein anschauliches Spiel, allen voran von uns. Wir waren offensiv nicht gut, haben viele Bälle unnötig verloren und keine guten Entscheidungen getroffen. Positiv war, dass wir den Gegner, der offensiv gut besetzt ist, in eigener Halle unter 60 Punkte gehalten haben. Wir wissen, dass wir uns gerade mit Blick auf die Playoffs steigern müssen."

> Trevion Williams, Ulmer Forward: "In der Endphase der Saison geht es um Mentalität. Wir haben eine große Chance auf die Titelverteidigung. Das ist unser Ziel Nummer eins." beg

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Vor dem erneuten Kräftemessen bei den Franken am Mittwoch (18.30 Uhr) gab es aber auch positive Nachrichten: Die Abstiegskonkurrenten Crailsheim (82:109 gegen Bamberg) und Tübingen (63:79 in Oldenburg) zogen ebenfalls den Kürzeren. Dadurch halten die Freyer-Schützlinge in diesem Dreikampf zwei Spieltage vor dem Rundenende weiter das beste Blatt in der Hand. Mit einem Sieg bei den heimstarken Würzburgern, die mit Ulm und Chemnitz um das Heimrecht in den Playoffs kämpfen, wäre der Klassenerhalt perfekt. Falls die Merlins am Mittwoch in Rostock und Tübingen am Donnerstag in eigener Halle gegen Hamburg verlieren, wäre Heidelberg sogar bei einer Niederlage gerettet.

"Wir wollen den Ligaverbleib mit einem eigenen Sieg schaffen. Und dafür werden wir jetzt alles tun, damit es uns schon in Würzburg gelingt", sagte Alex Vogel, der Sportliche Leiter der Academics. Trainer Freyer ergänzte: "Ich hoffe, dass viele Fans mitfahren und uns unterstützen."

Wenn am Mittwochabend die Heidelberger Anhänger ihre Helden am Mannschaftsbus feiern könnten, wäre das Academics-Glück perfekt und das Zittern endlich vorbei.

Stenogramm: 2:5 (3.), 6:12 (4.), 10:20 (6.), 17:24 (1. Viertel), 20:27 (13.), 22:34 (14.), 29:37 (17.), 31:42 (Halbzeit), 34:46 (23.), 39:49 (26.), 46:60 (3. Viertel), 50:64 (33.), 52:69 (35.), 54:73 (37.), 57:73 (Endstand).

Heidelberg: Jaworski 16 Punkte (1 Dreier), Childs 8, Kigab 8, Carroll 8 (1), Whaley 7 (1), Hundt 5 (1), Lasisi 4, Zipser 1, Vargas.

Ulm: Figueroa 17 (1), Jallow 16 (1), Dadiet 13 (1), Williams 10, Jessup 8 (1), Klepeisz 3 (1), Christen 2, Bretzel 2, da Paula 2, Jensen, Nunez.

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