Rhein-Neckar Löwen gegen Lissabon

Mit einem Drei-Tore-Polster nach Portugal (plus Video)

Die Löwen gewinnen das Viertelfinal-Hinspiel gegen Sporting Lissabon mit 32:29.

23.04.2024 UPDATE: 23.04.2024 22:35 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Starke Leistung, große Emotionen: Auf David Späth war zwischen den Pfosten wieder einmal Verlass. Der Nationaltorhüter riss die Zuschauer im Heidelberger SNP Dome mit. Foto: PIX

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Sind wir ehrlich – das wirklich Interessante bei jedem Hinspiel ist lediglich: Mit welcher Ausgangslage geht’s ins Rückspiel? Die RNZ klärt deshalb direkt auf: Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Viertelfinal-Duell in der European League eindrucksvoll mit 32:29 (19:15) gegen Sporting Lissabon gewonnen.

Im Heidelberger SNP Dome sahen 2773 Zuschauer, wie das Team von Trainer Sebastian Hinze (44) pünktlich zum richtigen Zeitpunkt eine starke Leistung aufs Parkett zauberte. Und letztendlich mit einem Polster von drei Treffern – das hätte sogar noch deutlich höher sein können – kommende Woche nach Portugal reist.

Genau in sieben Tagen (Dienstag, 20.45 Uhr/Dyn) entscheidet sich im Rückspiel, welche Mannschaft ins Final Four nach Hamburg (25. und 26. Mai) einziehen darf.

Zur Erinnerung: Das internationale Geschäft gilt als Rettungsanker einer verkorksten Löwen-Saison. In der Liga geht’s in den fünf verbleibenden Spielen um gar nichts mehr (Platz 10/24:34-Punkte). Europäisch ist dafür noch ein Titel in der Verlosung. Zur Viertelfinal-"Halbzeit" lässt sich festhalten: Die Chancen auf die nächste Runde sind definitiv nicht kleiner geworden.

Kapitän Patrick Groetzki (34) hatte noch vor der Begegnung angekündigt: "Ich hoffe, dass wir unser Europapokal-Gesicht zeigen." Der Rekordspieler der Löwen wurde nicht enttäuscht. Einsatz, Leidenschaft und Wille stimmten von Beginn an. Die Fehler wurden mini-, die Konzentration maximiert – in der ganzen Halle war ab dem Anpfiff zu spüren, was in dieser Begegnung auf dem Spiel stand.

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Auch Geschäftsführerin Jennifer Kettemann (42) hatte angekündigt: "Wir haben große sportliche Aufgaben und Ziele vor Augen, möchten Sporting einen großen Kampf um den Einzug in die EHF Finals liefern. Hierauf legen wir den vollen Fokus."

Gesagt, getan. Die Abwehr rund um Ymir Örn Gislason (26) – der Isländer war nach überstandener Krankheit wieder zurück im Kader – war beweglich und hellwach. Zudem konnte Keeper David Späth (21) wieder einmal mit einer Sahne-Leistung den SNP Dome fast im Minutentakt zum Beben bringen (16 Paraden/39 Prozent gehaltene Bälle). Der Pfälzer kam allein im ersten Abschnitt auf eine 40-Prozent Quote. Im ganzen Spiel parierte er unglaubliche vier Siebenmeter!

Wie beachtlich dieses Resultat letztendlich ist, lässt sich leicht mit Zahlen unterstreichen: Sporting hat in der portugiesischen Liga bisher alle 24 Spiele gewonnen. International war man souverän ins Viertelfinale marschiert. Dabei gab’s sogar zwei überraschende Siege gegen die Füchse Berlin.

Umso beeindruckender war’s, was die Löwen schon im ersten Abschnitt auf die Platte brachten. Leidenschaftlich spielten sie sich früh eine Vier-Tore-Führung heraus (11:7/17. Minute) – um dann in den folgenden Minuten den absoluten Turbo zu zünden: Beim 19:11 (26.) betrug das Polster zwischenzeitlich acht Tore. Die Heidelberger Fans hielt es nicht mehr auf den Sitzen. So eine Stimmung hat man bei den Löwen lange nicht erlebt.

Dass die Portugiesen momentan aber einen Lauf haben, wurde nach dem Seitenwechsel deutlich. Beim 27:24 (50.) war der Vorsprung wieder auf "nur" drei Tore geschrumpft. Weil sich die Fehlerquote der Löwen erhöhte (insgesamt acht Technische Fehler im ganzen Spiel) und gleichzeitig die individuelle Stärke der Portugiesen deutlich wurde. Allein die beiden talentierten Costa-Brüder Francisco (19) und Martim (21) kamen insgesamt auf 15 Tore.

Es ging weiter hin und her. Der Kampf stimmte bei beiden Klubs bis zum Ende. In den letzten Minuten drückte Niclas Kirkeløkke (10 Tore) dem Spiel seinen Stempel auf. Aber auch die Portugiesen ließen nicht locker. Letztendlich musste man sich dann aber mit "nur" einem Drei-Tore-Polster zufriedengeben.

Löwen: Kohlbacher 3, Kirkeløkke 10, Groetzki 4, Knorr 6, Móré 2, Reichmann 3/1, Schefvert 3, Ahouansou 2
Lissabon: M. Costa 6, Salvador 2, F. Costa 9/1, Oliveira 2, Suarez 3, Portela 1/1, Araujo 1, Vag 2, Gassama 2
Strafminuten: Schefvert 2, Gislason 2, Knorr 2 – Oliveira 2, M. Costa 2, Portela 2, Costa 2
Stenogramm: 1:1 (5.), 5:4 (10.), 10:6 (15.), 14:9 (20.), 17:11 (25.), 19:15 (30.), 21:16 (35.), 24.19 (40.), 26:21 (45.), 27:24 (50.), 30:26 (55.), 32:29 (60.)
Zuschauer: 2773

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