MLP Academics gegen Weißenfels

Diese Niederlage tut besonders weh (plus Highlight-Video)

Nach dem Pokal-Aus Mitte Oktober in Weißenfels verlieren die Heidelberger dort nun auch das so wichtige Abstiegsduell mit 97:104.

27.04.2024 UPDATE: 26.04.2024 22:11 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Jeff Carroll (links) markierte 26 Zähler für die MLP Academics: Im wichtigen Abstiegsduell beim Mitteldeutschen BC kassierten die Heidelberger aber einen herben Dämpfer. Foto: Pix

Von Nikolas Beck

Weißenfels. Hier in Weißenfels, in der 30.000-Einwohner-Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Hier feierten die MLP Academics am 25. September 2021 einen perfekten Start in eine neue Ära: Im ersten Erstliga-Spiel der Heidelberger Basketballer nach 36 Jahren Bundesliga-Abstinenz gab’s direkt den ersten Sieg.

Nun, zweieinhalb Jahre später, nach dem 97:104 (54:59) an Ort und Stelle, müssen die Jungs vom Neckar wieder ein bisschen mehr darum zittern, die neue Ära um mindestens eine weitere Saison zu verlängern. Im Duell mit dem punktgleichen Tabellennachbarn setzte es die dritte Niederlage im dritten Vergleich dieser Spielzeit. Nicht nur das Hinspiel, sondern auch das Pokalspiel Mitte Oktober beim MBC ging verloren.

Diese Niederlage aber tut besonders weh, bedeutet sie doch einen heftigen Dämpfer im Kampf gegen den Abstieg. Academics-Coach Ingo Freyer hatte die Herausforderung als einen "Drahtseilakt" bezeichnet, nach dem euphorisierenden Coup gegen Tabellenführer Bayern München, vor knapp 10.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena am vergangenen Sonntag, mental bereit zu sein für das ungemütliche Kellerduell in der Weißenfelser Stadthalle. Seine Schützlinge konnten ihn nicht erfolgreich bewerkstelligen.

"Wir nehmen zwar viel Selbstvertrauen mit", hatte Kapitän Akeem Vargas vor der Partie gesagt, aber betont: "Heute haben beide Teams sehr, sehr viel zu verlieren."

Viel verloren hat zuletzt auch der MBC: Fünfmal in Serie hatte der Klub, den Academics-Coach Freyer in der vergangenen Saison selbst vorm Abstieg gerettet hatte, zuletzt den Kürzeren gezogen. Dabei aber ausschließlich gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte gespielt.

Gegen die Heidelberger, die eher MBC-Kragenweite haben, erwischten die Hausherren den besseren Start. Dank Kostja Mushidi. Der Ex-Nationalspieler kam von der Bank und traf in seinen ersten fünfeinhalb Minuten drei Dreier, steuerte elf Zähler zur 31:18-Führung der Gastgeber nach dem Auftaktviertel bei.

Hin und her ging es im Anschluss. Weil die Heidelberger US-Amerikaner Justin Jaworski, Jeff Carroll und Isaiah Whaley immer wieder offensive Akzente setzen konnten. Das Umschalten von Angriff auf Verteidigung allerdings war bisweilen zum Haare raufen. Allen voran Charles Callison kam immer wieder relativ unbedrängt zum Korb, hatte zur Pause bereits 18 Zähler gesammelt. So ging es mit einem 54:59-Rückstand in die Kabine.

"Sie leben von ihren Schnellangriffen", sagte Whaley im Halbzeit-Interview, "wir müssen dringend unsere Ballverluste reduzieren." Neun waren es im ersten Durchgang, allerdings auf beiden Seiten. Whaleys selbst musste neun Minuten vor Schluss mit fünf Fouls vom Feld. Beim MBC ging’s für den Topscorer Johnathan Stove nach einer Disqualifikation Ende des dritten Viertels nicht weiter. Am Spielverlauf ändert das nichts. Die Academics blieben dran, sollten aber nicht mehr in Führung gehen.

Zum Tag der Feuerwehr hatte der MBC die Partie ausgerufen, 400 junge Mitglieder eingeladen. Die Mission von "Feuerwehrmann" Freyer ist derweil hier, in Weißenfels, ein ganzes Stück schwieriger geworden.

Weißenfels: Callison 27 (3 Dreier), Mushidi 20 (3), Ndow 15 (1), Bryant 13, Dunn 8, Breunig 8, Stove 6, Jelks 5, Edwards 2, Hounnou.
Heidelberg: Jaworski 28 (1), Carroll 26 (4), Childs 22 (4), Whaley 9 (1), Würzner 5 (1), Keßen 3, Hundt 2, Vargas 2, Kigab, Zipser, Lasisi.
Stenogramm: 4:7 (3.), 25:13 (8.), 31:18 (1. Viertel), 37:27 (13.), 55:47 (18.), 59:54 (Halbzeit), 69:60 (23.), 79:73 (28.), 82:76 (3. Viertel), 91:81 (33.), 96:92 (38.), 104:97 (Endstand).

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.