Rugby: Baden-Württembergs Auswahl weckte Appetit auf mehr
Im Vorprogramm des Rugby-EM-Spiels in Pforzheim ein fein herausgespielter 36:14-Sieg über die gute University of Victoria aus Kanada

Sturmführer Jarryd Els (mit Ball) zeigte den Kanadiern mit starken Durchbrüchen, weshalb er in deutschen Bundesliga Teil der besten dritten Sturmreihe ist. Rechts die siegreiche Mannschaft des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg. Fotos: F&S
Von Moritz Bayer
Pforzheim. Rugbyverrückte und Frühaufsteher kamen bereits vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Russland auf ihre Kosten, denn in der Auftaktpartie zwischen der Auswahl Baden-Württembergs und der kanadischen University of Victoria/British Columbia wurde ansprechender Sport geboten. Das mit einigen perspektivischen Nationalspielern verstärkte RBW-Team setzte sich nach 80 abwechslungsreichen Minuten mit 36:14 durch.
Die von Douglas Tate, dem ehemaligen kanadischen Siebenerrugby-Nationaltrainer, betreuten Gäste vom Pazifischen Ozean legten munter los und spielten schnelle Angriffsphasen. Verdient gingen sie nach fünf Minuten in Führung. Doch spätestens dieser Weckruf brachte den von Jan Ceselka trainierten Rugby-Verband Baden-Württembergt (RBW) auf Touren. Carlos Soteras-Merz setzte mit einem krachenden Tackle ein erstes Ausrufezeichen. Wenig später tankte sich Jarryd Els zum Ausgleich über die Mallinie.
Die Landesauswahl blieb am Drücker und ging in der 18. Minute durch Nico Müller in Führung. Der Hannoveraner war einer der Gastspieler, die die deutschen Nationaltrainer sehen wollten. Positiv zur Kenntnis genommen haben dürften Kobus Potgieter und Pieter Jordaan auch den nächsten Versuch durch eine starke Co-Produktion der beim HRK spielenden Südafrikaner Jarryd Els und Jacobus Otto. Denn beide sind aufgrund ihres dann ausreichend langen Aufenthaltes in Deutschland ab der nächsten Spielzeit für das Nationalteam spielberechtigt. Keine fünf Minuten später überquerte Otto erneut die Mallinie und entschied die Partie vor der Halbzeit.
Die niemals aufgebenden Gäste konnten die zweite Hälfte ausgeglichen gestalten und markierten erneut die ersten Punkte. Die Möglichkeit zum Anschlussversuch schien nun greifbar nahe, aber der starke Carlos Soteras-Merz eroberte in der Verteidigung den Ball und legte beim Konter perfekt auf Nicolas Kurzer ab. Der ältere Sohn von HTV-Trainer Thomas ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und vollstreckte zum Versuch, Soteras-Merz erhöhte und rundete seinen gelungenen Auftritt mit dem Kick zum 36:14-Endstand ab.
RBW-Landestrainer Jan Ceselkas zufriedenes Fazit: "Nach nur zwei gemeinsamen Trainings mit den Gastspielern sah das wirklich sehr gut aus. Besonders gefallen hat mir die gelungene Mischung aus jungen, aufstrebenden Spielern sowie gestandenen Akteuren mit Erfahrung. Das hat sich prima ergänzt."