Warum ein junger Bremer für die TSG 1899 Hoffenheim schwärmt

17-jähriger Mattias Marx aus Bremen schwärmt für TSG Hoffenheim - Hanna Gebhardt aus Mosbach als Bindeglied

29.12.2016 UPDATE: 30.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Mattias Marx (Bildmitte) beim letzten Saisonspiel 2016 gegen Werder Bremen in der Sinsheimer Arena. Mit dabei die beiden Volunteers Hanna Gebhard (rechts) und deren Tochter

Von Hans-Joachim Of

Mosbach/Sinsheim. "1899 Hoffenheim ist etwas Besonderes. Dort wird nachhaltig gearbeitet und großen Wert auf die Jugend gelegt. Nachwuchsspieler zu entwickeln, sie an die Bundesliga heranzuführen und im Team einzusetzen, finde ich großartig." Diese Sätze stammen nicht von einem TSG-Spieler oder Vereinsfunktionär, sondern von Mattias Marx. Der 17-jährige Gymnasiast wohnt in Lilienthal, einem kleinen Ort am Rand der Stadt Bremen - und outet sich als TSG-Fan.

Wie das? Ein Norddeutscher mit großem Herz für 1899 Hoff enheim? Diese ungewöhnliche Geschichte nahm im Tiroler Trainingslager der TSG im vergangenen Sommer ihren Anfang. Der junge Fußballfan und C-Lizenz-Trainer, der in seiner Freizeit zwei Jugendmannschaften des TSV Worphausen (bei Bremen) betreut und coacht, schaute sich einige Trainingseinheiten der TSG an und wurde dort von Hanna Gebhard aus Mosbach (bei der TSG als eherenamtlicher Volunteer im Einsatz) angesprochen. "Obwohl mein Vater Werder-Fan ist, hatte er mich zuvor nach Tirol gefahren", lässt Mattias Marx wissen. "Hanna Gebhard lud mich vor Ort spontan zu einem Fantreffen während des Trainingslagers ein. Auch zu ihr nach Mosbach sowie zu einem Heimspiel nach Sinsheim könne ich immer kommen", eröffnet Mattias. "Ich habe mich riesig gefreut und die Einladung gerne angenommen", bekundet Marx.

Schon im Trainingslager habe er den "familiären Flair" gespürt, zumal er auch von Spielern freundlich begrüßt wurde oder Stadionsprecher Mike Diehl auf ihn zukam. Inzwischen war er nicht nur beim Spiel gegen Freiburg, sondern auch bei der Begegnung gegen Werder Bremen in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena im Fanblock - und fieberte mit "seinen Hoffenheimern" mit. "Ich bin Hanna Gebhard dankbar. Sie hat mir eine Eintrittskarte besorgt und mich bei ihrer Familie aufgenommen, so dass ich auch übernachten konnte", freut sich Mattias Marx, der natürlich mit Fanschal und Mütze angereist war. Mit der Bahn war er für die knapp 600 Kilometer jeweils rund sechseinhalb Stunden unterwegs. Die Atmosphäre in der Arena? "Alles war sehr herzlich. Ich wurde von anderen Fans sogar schon vor dem Stadion begrüßt. Ich habe mich sehr wohl gefühlt."

Obwohl Mattias Marx schon TSG-Spiele in Bremen, Hamburg oder Wolfsburg live gesehen hat, war er von der Sinsheimer Arena und vom Publikum angetan. "Im Vergleich zu anderen Stadien mit vergleichbarer Kapazität hat mir die Stimmung in Sinsheim am Besten gefallen", erzählt Mattias. Was dem jungen Anhänger, der Niklas Süle als seinen Lieblingsspieler nennt, noch gefällt? "Der Spielstil und die offensiv ausgerichtete Spielweise von 1899 Hoffenheim". Zudem findet ich Julian Nagelsmann klasse. "Dass der aktuelle Cheftrainer in der eigenen Jugend lernte und die Chance bekam, die Profis zu trainieren, finde ich bemerkenswert". Dietmar Hopp nennt er sogar "Phänomenal."

nd zuhause? "Da mein Vater Werder-Fan, meine Mutter und mein Bruder jedoch Gladbach-Anhänger sind, habe ich keinen leichten Stand", lacht Mattias. Es werde heftig diskutiert und verbale Auseinandersetzungen seien an der Tagesordnung. "Mit meinen Argumenten nehme ich den anderen jedoch den Wind aus den Segeln", grinst Mattias. Und in der Schule? "Natürlich sind dort die meisten Mitschüler Werder-Fans, doch sie sind eigentlich tolerant."

Wie es weitergeht? "In der Rückrunde werde ich auf jeden Fall die TSG-Spiele in Köln, Bremen und Hamburg live anschauen. Möglicherweise auch Dortmund oder Schalke". Zudem würde er, wann immer sich eine Gelegenheit bietet, wieder nach Sinsheim kommen. Und in Zukunft? "Nach Schule und Ausbildung würde ich sehr gerne bei der TSG Hoffenheim arbeiten und an diesem Projekt mitwirken".

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