TSG und Pressesprecher Tromp einigen sich außergerichtlich
Der Kammertermin wurde gestern kurzfristig abgesagt
Heidelberg. Kurz vor Torschluss fanden Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim und der ehemalige Pressesprecher Holger Tromp, 42, doch noch eine "einvernehmliche Lösung", wie es in der offiziellen Sprachregelung immer so schön heißt. Zur Mittagszeit flatterte jedenfalls eine Pressemitteilung des Arbeitsgerichts Mannheim/Heidelberg in die Redaktionen, der für Dienstag um 15 Uhr anberaumte Kammertermin sei "auf Antrag beider Parteien kurzfristig aufgehoben". Erwartungsgemäß vereinbarten die TSG und der Rheinländer Tromp über die Details der Einigung Stillschweigen, doch wie die RNZ erfuhr, ist der Familienvater aus Kleve finanziell dabei ganz gut weggekommen.
Tatsache ist: Tromp wird bis zum 31. Dezember 2014 vom Kraichgauklub freigestellt, danach endet das ursprünglich unbefristete Arbeitsverhältnis vereinbarungsgemäß. Mit dieser Last-Minute-Annäherung ersparen sich die Beteiligten ein langwieriges Gerichtsverfahren und ziehen einen Strich unter ein nervenaufreibendes und öffentliches "Pokerspiel", das mit einem neuen, virtuellen Tätigkeitsfeld als Leiter Analysen, Dokumentation und Archiv sowie der schriftlich erfolgten Kündigung für Tromp Ende August, ohne Nennung von Gründen, seine unrühmlichen Höhepunkte hatte.
Der gelernte Journalist Tromp, der seit Anfang Januar 2012 die Hoffenheimer Medienabteilung leitete, hatte sich als verlässlicher Partner in Sachen "Hoffe" erwiesen. In seine Amtszeit fallen die Entlassungen von Holger Stanislawski, Ernst Tanner, Markus Babbel, Marco Kurz, Andreas Müller sowie die Trennung von den beiden Geschäftsführern Jochen A. Rotthaus und Alexander Waldi. Aber eben auch die Verpflichtung von Cheftrainer Markus Gisdol sowie die Hochstufung von Alexander Rosen als Direktor Profifußball, mit denen Tromp ein enges Vertrauensverhältnis pflegte. Auch den tragischen Verkehrsunfall von Boris Vukcevic am 28. September 2012 sowie das "Phantomtor" von Stefan Kießling am 18. Oktober 2013 in Sinsheim galt es medial zu behandeln.