Leverkusens Völler freut sich auf Hoffenheims Volland
Der Hoffenheim-Stürmer unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bei Bayer Leverkusen
Zwei, die die TSG Hoffenheim verlassen: Kevin Volland (l.) geht nach Leverkusen und Tobias Strobl nach Mönchengladbach. Foto: APF
Von Frank Enzenauer
Heidelberg. Bayern wäre schöner, natürlich. Bayer aber ist auch gut. Dritter in der Bundesliga, die Champions League erreicht, Manchester, Madrid, Turin oder Barcelona im Blick. Glänzende Aussichten, lohnende Ziele - auch für Kevin Volland. Der 23 Jahre alte Stürmer wechselt von der TSG 1899 Hoffenheim nach Leverkusen, wo er einen Fünfjahresvertrag erhält. Die Ablöse soll nach RNZ-Informationen 20 Millionen Euro betragen, angeblich wird Volland bei Bayer über drei Millionen Euro pro Saison verdienen.
"Ich habe mich im Kraichgau extrem wohlgefühlt, dieser Klub ist mir ans Herz gewachsen, ich habe hier viele Freunde gewonnen", sagt Volland zum Abschied, nun wolle er sich jedoch "neu orientieren, um weiter voranzukommen. In Leverkusen bekomme ich die Chance, mich Woche für Woche mit den Besten Europas zu messen."
Der gebürtige Allgäuer spielte seit der Saison 2012/13 für Hoffenheim, war für den Schnäppchenpreis in Höhe von 700.000 Euro vom Zweitligisten TSV 1860 München gekommen und hatte bei der TSG im Mai 2015 seinen Vertrag vorzeitig bis 2019 verlängert. Schon damals machten Wechselmutmaßungen die Runde, so soll auch Borussia Dortmund um Volland gebuhlt haben. "Irgendwann werden wir Kevin nicht halten können", hatte Hoffenheims Profifußball-Direktor Alexander Rosen mehrfach erklärt - wohl wissend, dass Transfergewinne zur Vereinsidee gehören. Binnen eines Jahres hat "Hoffe" groß Kasse gemacht: Erst wurde Roberto Firmino für unwiderstehliche 41 Millionen Euro an den FC Liverpool verkauft, jetzt der Deal mit Volland und Bayer Leverkusen.
Damit freilich der Verlust sportlicher Klasse nicht dramatisch schwer wiegt, müssen Trainer Julian Nagelsmann und Manager Rosen äußert geschickt auf dem Einkaufsmarkt agieren. Vor Volland hatte bereits Defensiv-Allrounder Tobias Strobl seinen Weggang (zu Borussia Mönchengladbach) verkündet. Weitere Personalveränderungen beim Tabellenfünfzehnten der abgelaufenen Runde werden erwartet, die Innenverteidiger Niklas Süle und Ermin Bicakcic sowie Nationalspieler Sebastian Rudy gelten als Wechselkandidaten.
Derweil unterstreicht Bayer Leverkusen mit den Verpflichtungen des Mainzer Kapitäns Julian Baumgartlinger (der österreichische Nationalspieler kostet vier Millionen Euro Ablöse) und von Volland seine Ambitionen. Sportdirektor Rudi Völler freut sich: "Mit seiner Schnelligkeit, Wucht und Torgefährlichkeit wird Kevin Volland unsere Offensive noch einmal aufwerten."
