Hoffenheim gegen Köln

Fährt die TSG demnächst ins Bernabéu?

Hoffenheim denkt vor dem "Hochrisikospiel" heute Abend beim 1. FC Köln an lukrative Ziele in der nahen Zukunft

20.04.2017 UPDATE: 21.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Gefährlichster Kölner: Ex-TSGler Anthony Modeste hat 23 Mal eingenetzt. Hier trifft er auch zum 2:1 im DFB-Pokal gegen "Hoffe". Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Ein kleines bisschen geflunkert hat der jüngste Bundesliga-Trainer am Donnerstag dann doch. Als Hoffenheims Erfolgsgarant Julian Nagelsmann von der RNZ gefragt wurde, ob er denn Champions-League-Spiele wie etwa die des FC Bayern München oder von Borussia Dortmund inzwischen mit anderen Augen anschauen würde, da war er im Begriff zu sagen: ’Nein, natürlich nicht - und wieso denn auch?’

Hintergrund

Die Bilanz zwischen Köln und Hoffenheim ist bisher absolut ausgeglichen. Aus Perspektive der Kraichgauer gab es in 13 Erstliga-Spielen vier Siege, fünf Unentschieden und vier Niederlagen (Torverhältnis 22:16). In der Hinrunde triumphierte die TSG deutlich mit 4:0 -

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Die Bilanz zwischen Köln und Hoffenheim ist bisher absolut ausgeglichen. Aus Perspektive der Kraichgauer gab es in 13 Erstliga-Spielen vier Siege, fünf Unentschieden und vier Niederlagen (Torverhältnis 22:16). In der Hinrunde triumphierte die TSG deutlich mit 4:0 - Torschützen waren Wagner (2), Toljan und Uth.

So könnten sie beginnen

Köln: Horn - Olkowski, Subotic, Heintz, Hector - Höger, Lehmann - Clemens, Bittencourt - Modeste, Osako.

Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Bicakcic - Toljan, Rudy, Zuber - Demirbay, Kramaric - Wagner, Szalai.

Schiedsrichter: Fritz (Korb). jog

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Aber dann kam der Sympathieträger ins Reden, ohne sein (eigentliches) Geheimnis zu lüften. Nagelsmann wird es tun, sobald die Fakten klar sind. Bekanntlich hängt ein Notizzettel in der TSG-Mannschaftskabine, auf dem das Saisonziel anno 2016/17 definiert wurde. Es dürfte, so viel ist klar, ehrgeizig und selbstbewusst formuliert sein.

Alles andere würde zu diesem liebenswerten Schelm, der mit seiner 1899-Bande heuer Lausbubengeschichten in Fußball-Deutschland zu schreiben pflegt, gar nicht passen.

Also sprach Nagelsmann bei der gestrigen Pressekonferenz: "Es ist doch jedem klar: Wenn man mal im Bernabéu spielen könnte, da gibt es Schlechteres im Leben." Und weiter: "Natürlich wäre es schöner, Dritter zu werden als Vierter, Fünfter oder Sechster. Das ist kein Geheimnis. Es ist ein Traum von uns, die Champions-League-Musik zu hören, aber bis dahin ist es immer noch ein weiter Weg."

Die erste Hürde von insgesamt verbleibenden fünf gilt es heute Abend (20.30 Uhr/Sky) im Flutlichtspiel beim 1. FC Köln zu überspringen. Im Rheinenergiestadion im Stadtteil Müngersdorf wird eine besondere Atmosphäre herrschen. Denn einerseits steckt der "Effzeh" seit Wochen in der Ergebniskrise - in den letzten zehn Partien handelten sich die Schützlinge des Trainer-Stoikers Peter Stöger sechs Niederlagen ein.

Hintergrund

Ein Punkt genügt heute zur erstmaligen Europa-League-Teilnahme, doch "Hoffe" will mehr. In den letzten fünf Spielen (Köln, Frankfurt, Dortmund, Bremen und Augsburg) geht es um das Vordringen in die Königsklasse. Julian Nagelsmann sagt ...

über Gegner 1. FC

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Ein Punkt genügt heute zur erstmaligen Europa-League-Teilnahme, doch "Hoffe" will mehr. In den letzten fünf Spielen (Köln, Frankfurt, Dortmund, Bremen und Augsburg) geht es um das Vordringen in die Königsklasse. Julian Nagelsmann sagt ...

über Gegner 1. FC Köln: "Sie sind immer noch am internationalen Geschäft dran, sie spielen immer noch eine gute Runde. Der FC hat eine top zusammengestellte Mannschaft."

zu Anthony Modeste: "Er ist ein sehr gefährlicher Konterstürmer."

zum Status quo der TSG: "Wir wissen genau, wo wir herkommen und was wir vor der Saison investiert haben. Diese Saison ist jetzt schon ein Gewinn für den Klub, für die Mannschaft, für die ganze Region. Wir versuchen nun, den Erfolg zu maximieren."

über Neuzugänge, die die Abgänge (Süle und Rudy) kompensieren sollen: "Wir sind guter Dinge, dass wir die Spieler, die wir haben wollen, auch kriegen. Wir schauen, dass wir demnächst ein paar Spieler präsentieren können. Dann habt ihr was Schönes zu schreiben." (jog)

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Andererseits wurde das Duell zwischen dem Tabellensiebten und -dritten zum "Hochrisikospiel" erklärt. Wegen des Bombenanschlags auf den Teambus von Borussia Dortmund (11. April) und angesichts des bevorstehenden AfD-Bundesparteitages am Samstag in der Domstadt gelten nach FC-Angaben sogenannte erweiterte Sicherheitsvorkehrungen.

Allen Besuchern - darunter 900 Fans der Hoffenheimer - wird eine frühzeitige Anreise dringend empfohlen. Größere Taschen und Rucksäcke dürfen nicht in die knapp 50.000 Zuschauer fassende Arena mitgenommen werden. Dank einer erhöhten Präsenz von Ordnungskräften sowie sorgfältigen Einlass- und Fahrzeugkontrollen sollen die Präventivmaßnahmen greifen.

In der Innenstadt rechnet die Polizei samstags mit friedlichen Anti-AfD-Protesten, aber auch mit der Anreise von gewaltbereiten Extremisten. Ein heißes Wochenende steht "Kölle" auf Rasen und Asphalt bevor.

Der FC und "Hoffe" treffen in dieser Spielzeit zum dritten Mal aufeinander. Ende Oktober gab’s im DFB-Pokal ein umkämpftes 2:1 nach Verlängerung, wodurch die Kölner ins Achtelfinale einzogen. Anfang Dezember fegten die "Nagelsmänner" in der Liga und im heimischen Sinsheimer Stadion die Rheinländer mit 4:0 vom Platz. Trotz des Negativtrends der "Geißböcke" erwartet der TSG-Chefcoach alles andere als einen Abendspaziergang für seine "Himmelsstürmer", die beim 5:3 gegen Borussia Mönchengladbach eine eindrucksvolle Vorstellung zeigten.

"Ich glaube nicht, dass wir auf einen völlig verunsicherten Gegner treffen. Ich sehe es eher als gefährlich an, dass die Kölner zuletzt zwei Spiele verloren haben und jetzt in einem Heimspiel besonders motiviert sind", so Nagelsmann über eine knifflige Aufgabe. Respekt genießt vor allem Ex-TSGler Anthony Modeste.

Der 29-jährige Franzose hat bereits 23 Liga-Tore markiert, ist somit neben Dortmunds Aubameyang (26) und Bayerns Lewandowski (25) der erfolgreichste Stürmer. "Monsieur Modeste" (Vertrag bis 2021) ist längst zum FC-Publikumsliebling geworden. Warum sie den Modellathleten 2015 aus dem nordbadischen "gallischen Dorf" haben ziehen lassen, ist einigen TSG-Fans unverändert ein Rätsel.

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