Gisdol warnt 1899 Hoffenheim: "Wer Darmstadt unterschätzt, hat schon verloren"

Hoffenheim will am Samstag bei Sensationsaufsteiger Darmstadt 98 die ersten Saisonpunkte erkämpfen

27.08.2015 UPDATE: 28.08.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

"Man muss sogar über die Leistungsgrenze gehen": Innenverteidiger Fabian Schär (l.) und Hoffenheim-Trainer Markus Gisdol. Foto: APF

Von Frank Enzenauer

Zuzenhausen. Nach dem 1:1-Erfolg auf Schalke hatte Marco Sailer vom Sensationsaufsteiger SV Darmstadt 98 gleich mal die Konkurrenz gewarnt. "Wir waren ein ekliger Gegner. Das wollen wir auch bleiben. Darauf können sich alle freuen", sagte der Mann mit dem längsten Bart der Bundesliga, und ein Lächeln begleitete seine Ironie. Am Samstag (15.30 Uhr) soll nun die TSG Hoffenheim im rustikalen Stadion am Böllenfalltor ein Ekelspiel erleben, und TSG-Trainer Markus Gisdol glaubt den kessen Südhessen aufs Wort. "Mit höchstem Respekt" sprach er auf der gestrigen Hoffenheimer Pressekonferenz vom kommenden Kontrahenten: "Ich kenne keine Mannschaft, außer vielleicht Atlético Madrid, die mit einfachsten Mitteln so konsequent Fußball spielt." Gisdol weiter: "Sie gehen volle Sache zur Kanne, sobald der Ball rollt." Des Trainers Mahnung an seine Spieler: "Wer Darmstadt unterschätzt, hat schon verloren."

Kann Szalai verkauft werden?

Freilich ist die Gefahr gering, arrogant oder übermütig am "Bölle" aufzutreten. Drei Niederlagen in drei Pflichtspielen erlitt "Hoffe" - nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Zweitligisten 1860 München (0:2) gingen die beiden Ligaspiele in Leverkusen (1:2) und gegen den FC Bayern (1:2) verloren, freilich nicht unerwartet. Dennoch stehen die Hoffenheimer schon in der Frühstphase dieser Saison unter Zugzwang, so sieht es auch Innenverteidiger Fabian Schär: "Wir wollen in Darmstadt unbedingt unsere ersten Punkte holen", sagte der Schweizer Nationalspieler, der im Juli vom FC Basel in den Kraichgau gekommen ist und sich schnell integriert hat. Seine Erkenntnis: "In der Bundesliga darf man keine Sekunde unkonzentriert sein, man muss sogar über die Leistungsgrenze gehen."

Schär genießt das Vertrauen des Trainers. "Fabian belebt unseren Spielaufbau und gibt hinten gut Kommandos", sagte Gisdol zu den Fähigkeiten seines Schweizer Meisterspielers, der auch am Samstag neben Niklas Süle die Abwehrzentrale besetzen wird. Trainer Gisdol deutete an, dass er zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf aufstellen wird - weil er trotz der Punkteabgaben an die Hochkaräter Leverkusen und Bayern mit den Darbietungen seiner Mannschaft einverstanden war.

Ob Nachkauf Eduardo Vargas bereits morgen einen Kaderplatz erhält, will Gisdol kurzfristig entscheiden. Der chilenische Nationalspieler, für eine Ablöse in Höhe von rund sechs Millionen Euro vom SSC Neapel nach Hoffenheim gewechselt, trainiert seit Anfang der Woche mit seinen neuen Spielkameraden in Zuzenhausen und hinterließ dabei einen vielversprechenden Eindruck, wie Gisdol berichtete: "Ein sehr guter Techniker. Und er spielt sehr geradlinig und aggressiv." Vargas’ Vita ist zwiespältig. 22 Treffer in 48 Länderspielen erzielte der Stürmer für Chile, andererseits konnte sich der 25-Jährige in Neapel nicht durchsetzen, wurde nacheinander zu Grêmio Porto Alegre, dem FC Valencia und den Queens Park Rangers ausgeliehen. Jetzt hofft "Hoffe", dass er in der Bundesliga Fuß fasst. Vargas ist laut Gisdol der letzte TSG-Einkauf. Denkbar dagegen ist vor dem Transferschluss am Montag eine Last-Minute-Abgabe. Für Adam Szalai, 27, ist neben Kevin Volland, Philipp Ochs und den Neuzugängen Vargas, Kevin Kuranyi und Mark Uth kein Platz mehr im Angriff frei, Hoffenheim will den Ungarn loswerden. Szalai wurde im Sommer 2014 für sechs Millionen Euro vom FC Schalke 04 geholt und hatte einen Vierjahresvertrag erhalten.

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