1899 Hoffenheim legte gestern vor knapp 500 Fans wieder los

"Wir sind gut angezogen" - Ab heute Trainingslager in Garmisch

03.07.2016 UPDATE: 04.07.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Knapp 15 Stunden, nachdem Deutschlands Weltmeister den Viertelfinal-Krimi gegen Italien für sich entschieden hatten, begann auch für Hoffenheims Bundesliga-Profis wieder der Ernst des Fußballer-Lebens. Trainier Julian Nagelsmann, immer noch erst 28 Lenze jung, bat am Sonntag gut gelaunt seine Spieler um 14.40 Uhr auf den Trainingsplatz in Zuzenhausen. Knapp 500 Zaungäste waren gekommen, um die einstündige Übungseinheit zu verfolgen.

Klar, dass er durch die EM sowie die gerade zu Ende gegangene Copa America noch nicht alle seine Schäflein um sich versammeln konnte. 22 Akteure absolvierten den ersten Aufgalopp. Fabian Schär, Andrej Kramaric, Pavel Kaderabek, Philipp Ochs, Adam Szalai und der Chilene Eduardo Vargas fehlten an diesem trüben Juli-Tag, an dem vor allem Sandro Wagner im Mittelpunkt von Fans und Berichterstattern stand.

Der vom SV Darmstadt 98 verpflichtete Stürmer, in der abgelaufenen Saison mit 14 Toren nach Thomas Müller treffsicherste deutsche Erstliga-Akteur, ist mächtig beeindruckt von den Arbeitsbedingungen bei "Hoffe": "Das ist schon sensationell, was man hier hingestellt hat", sagt der 28-Jährige über den Dietmar-Hopp-Sportpark - und fügte gleich mal an: "Es gibt hier keine Ausreden für schlechte Leistungen."

Um ein klares Wort ist Wagner nie verlegen, hat deshalb auch schon mal angeeckt. Doch Alexander Rosen lässt erst gar keine Zweifel am einwandfreien Charakter des Torjägers aufkommen. "Auf dem Platz kann er sehr extrovertiert wirken und er hat sicher seine Ecken und Kanten. Aber er ist ein ganz lieber Kerl", so der Direktor für Profifußball. Auch Nagelsmann ist glücklich darüber, dass der Transfer nach einigem Gezerre doch noch über die Bühne gehen konnte. "Er macht uns variabler", ist sich Hoffenheims Abstiegs-Verhinderer sicher.

Kommt Demirbay vom HSV?

Einst hatten beide in Jugendzeiten gegeneinander gekickt. Nagelsmann, seinerzeit ein Münchner Löwe, erinnerte sich lächelnd an einige harte Duelle und ein paar Schrammen beim Aufeinanderprallen mit dem damaligen Bayern-Nachwuchsmann Wagner.

Bis am letzten August-Wochenende Deutschlands höchste Spielklasse wieder startet - 1899 hat zur Premiere RB Leipzig in der Rhein-Neckar-Arena zu Gast - wird sich im aktuellen TSG-Kader sicher noch einiges verändern. Es ist kaum damit zu rechnen, dass etwa Szalai nach seiner Ausleihe zu Absteiger Hannover 96 eine Zukunft im Kraichgau hat.

Auch Vargas und Verteidiger Kim dürften vom Verein keine Steine in den Weg gelegt werden, falls passende Abnehmer gefunden werden. Rosen wollte das auch gar nicht erst dementieren. "Es wird sicher noch einiges passieren in den nächsten Tagen." Vor allem auf der Position des Außenverteidigers besteht noch Handlungsbedarf. Zudem bestätigte Rosen ("Wir sind mit den bisherigen Transfers gut angezogen"), dass der Hamburger Kerem Demirbay ein "heißes Thema" sei. Wahrscheinlich, dass sich beide Klubs zeitnah einigen, auch wenn Hoffenheim wie bei Wagner und den anderen Neuverpflichtungen, wie etwa dem gebürtigen Heidelberger Lukas Rupp (25) vom VfB Stuttgart, nicht bereit ist, überzogene Forderungen zu erfüllen.

Heute um sieben Uhr startet der Mannschaftsbus mit einem Tross von 50 Personen zum ersten von zwei Trainingslagern nach Garmisch-Partenkirchen. Nagelsmann betonte, dass er in der Vorbereitungsphase "viele, viele fußballerische Übungen" absolvieren lässt.

Der Europameister steht für ihn nach dem Nervenspiel gegen die Azzurri indes fest: "Jetzt gehe ich sicher davon aus, dass wir den Titel holen."

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