1899 Hoffenheim im Trainingslager: Erfolgreich abgeseilt

In Garmisch müssen die Bundesliga-Profis beim Canyoning ihren Mut beweisen

05.07.2016 UPDATE: 06.07.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Mutig: Die Hoffenheimer Spieler überwanden beim Canyoning Hügel und Schluchten und gingen auch schon mal baden. Foto: apf

Von Achim Wittich

Garmisch-Partenkirchen. Auch am zweiten Tag ihres Trainingslagers durften die 22 Hoffenheimer Fußball-Profis ihr Tagewerk bei schönstem Wetter verrichten. Zunächst hatte Trainer Julian Nagelsmann um 10 Uhr im Stadion am Gröben intensive Ballarbeit angesetzt, die er knapp eineinhalb Stunden später locker ausklingen ließ. Eine "kleine Steigerung" gegenüber der ersten Einheit tags zuvor wollte der 28-Jährige erkannt haben. Nagelsmann total entspannt: "Das war schon ein Stück kultivierter."

Gestern Nachmittag ging es nach Österreich rüber an den Plansee, wo sich Sebastian Rudy und Co. beim Canyoning in die Schlucht abseilen durften. "Ein cooler Sport, bei dem schon etwas Mut gefordert ist", freute sich Nagelsmann ("Ich bin ein Kind der Berge"). Zweimal hatte er sich bereits der Herausforderung gestellt und kniff selbstverständlich wieder nicht. Glücklicherweise stürzte keiner ab. "Hoffe" bleibt unterhalb der Zugspitze trotzdem erst einmal nicht vollzählig. Nadiem Amiri zog sich bei der Morgenschicht einen Innenbanddehnung des rechten Knies zu. Er muss zunächst pausieren.

In der kleinen Presserunde verriet Nagelsmann, wie er erfolgreich sein will. "Ich mag zu viel direkten Fußball nicht so sehr. Das ist zu fehlerhaft." Auch bei der EM sei das zu beobachten und selbst die Bayern oder Barcelona würden das nicht so machen. Also wird kompromisslos am Zwei-Kontakt-Spiel gearbeitet, bei dem sich Nationalspieler Sebastian Rudy und Co. allerdings regelrechte "Bretter" zupassen müssen. Klar, dass in dieser frühen Phasen der Vorbereitung dabei noch nicht alles klappt.

Das lässt Nagelsmann während der warmen Tage im beliebten Touristenort jedoch völlig kalt. "Wenn morgen die Saison anfangen würde, hätte ich ein gutes Gefühl." Der Trainer-Aufsteiger des Jahres ist mit den abgeschlossenen Transfers rundherum zufrieden. Den ein oder anderen noch zu erwartenden Abgang hat er mit seinem Betreuerstab und Sportdirektor Alexander Rosen abgestimmt. Zudem sind die Kraichgauer zuversichtlich, Kerem Demirbay (23) noch vom HSV loseisen zu können. Und auch auf der Außenverteidiger-Position halten sie mehr als nur ein Auge offen (wir berichteten).

Rosen, gerade wieder Vater geworden, will ein insgesamt "schon etwas besseres Grundgefühl" als zur gleichen Zeit des Vorjahres" erkennen können. Seine Begründung hierfür ist plausibel: "Diesmal konnten wir mit einer positiven Rückserie im Rücken in die Sommerpause gehen." Zur Erinnerung: In der Spielzeit 2014/15 schwächelte 1899 nach der Winterpause und vergab dadurch die durchaus mögliche Qualifikation für die Europa-League.

Eine Zielsetzung für die bevorstehende 54. Bundesliga-Saison will Rosen verständlicherweise noch nicht abgeben. Wir sollten erst einmal abwarten, bis die Gruppe komplett zusammen ist und wir unser zweites Trainingslager (Anm. der Redaktion: ab 25. Juli in Bad Häring/Tirol) absolviert haben." Klar ist aber jetzt schon: Ein erneuter Abstiegskampf ist beim letztjährigen Tabellen-15., dessen Etat für die Lizenzspieler etwa 35 Millionen Euro beträgt, kein Thema.

Neuzugang Sandro Wagner erklärt es mit deutlichen Worten: "Wir wollen eine gute Rolle spielen. Es kann schließlich kein Ziel sein, da unten rumzukrebsen." Der aus Darmstadt gekommene Torjäger ist schließlich nach Hoffenheim gewechselt, weil "hier alles passt".

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.