1899 Hoffenheim im DFB-Halbfinale? Fünf Gründe dagegen, einer dafür

Bereits zum siebten Mal hat die TSG 1899 Hoffenheim die Runde der besten Acht im DFB-Pokal erreicht. Im Viertelfinale war dann aber auch stets Endstation.

06.04.2015 UPDATE: 07.04.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Eugen Polanski will nach auskurierter Grippe heute wieder jubeln. Foto: APF

Von Roland Karle

Sinsheim. Eine sehenswerte Bilanz: Bereits zum siebten Mal hat die TSG 1899 Hoffenheim die Runde der besten Acht im DFB-Pokal erreicht. Im Viertelfinale war dann aber auch stets Endstation. Wirtschaftlich hat sich der Wettbewerb gelohnt, knapp zwei Millionen Euro sind 2014/15 schon aufs TSG-Konto geflossen. Weitere rund 2,1 Millionen Euro kommen hinzu, wenn die TSG heute Abend den Sprung ins Halbfinale schafft.

Auch wenn Hoffenheim in der Bundesliga um drei Plätze und vier Punkte vor Dortmund (Rang 10) liegt, gilt der Gastgeber als Favorit: Der seit 2011 jeweils zweifache deutsche Meister und Vizemeister ist nach einer schlotterschlechten Vorrunde wieder auf Kurs.

Die wichtigsten Gründe, warum der Ballspielverein Borussia 09 (BVB) Dortmund ins Halbfinale einzieht - und eine Hoffnung, die Hoffenheim bleibt:

> Die Formkurve: Sie spricht deutlich für den BVB. In der Rückrunde holte die Klopp-Truppe 18 Punkte und ist im Jahr 2015 fünftbester Bundesligist. Hoffenheim hingegen hat nach einer starken Vorrunde (26 Punkte, Platz 7) den knappen Rückstand von zwei Zählern auf die Champions-League-Ränge verspielt und in der zweiten Halbserie erst elf Punkte in zehn Partien geholt. In der Rückrunde sind bislang nur vier Mannschaften schlechter als die TSG.

> Wiedergutmachung: Für einen Spitzenklub mit Riesenetat wie Borussia Dortmund ist der Einzug in die Champions League zur Pflicht geworden. Daraus wird in dieser Saison nichts. Nun geht es um den Trostpreis, die Europa League. Die wäre durch den DFB-Pokalsieg zu erreichen, der nebenbei Ruhm, Ehre und weitere 2,3 Millionen Euro einbrächte. Mehr denn je wird dadurch der nationale K.o.-Wettbewerb für Dortmund zum Cup der guten Hoffnung.

> Der Heimvorteil: Sogar Hamburg und Hannover, die fast nirgendwo einen Blumentopf gewinnen, besiegten die Borussia in ihrem Stadion. Insgesamt vier Mal verlor Dortmund zu Hause 0:1, weshalb auswärtige Spielpartner nun mit etwas weniger Ehrfurcht im Signal-Iduna-Park vorstellig werden. Dennoch: 80 000 Zuschauer, die "gelbe Wand", gewohnte Umgebung - das macht aus dem Heimrecht einen Heimvorteil.

> Mehr Geld: Ausnahmen bestätigen die Regel, aber es stimmt: Mehr Geld schießt mehr Tore. Hoffenheim setzte in der vergangenen Saison 66 Millionen Euro um, der BVB nahm 261 Millionen Euro ein - also fast das Vierfache. Daraus abgeleitet lautet der Tipp des Kaufmanns: 4:1 für Dortmund.

> Bisherige Bilanz: In bisher acht Heimspielen gegen Hoffenheim gewann die Borussia vier Mal - unter anderem 3:1 im DFB-Pokal-Viertelfinale am 26. Februar 2008 - und spielte drei Mal remis. Nur eine einzige Partie ging verloren, die in der Hoffenheimer Vereinschronik auf ewig fett gedruckt und goldumrandet bleiben wird: Das dramatische 2:1 am 18. Mai 2013, dem letzten Spieltag, wodurch sich "Hoffe" in die Relegation und schließlich den Klassenerhalt rettete.

Und was spricht dafür, dass Hoffenheim erstmals ins DFB-Pokalhalbfinale einzieht? Die Gunst der Gelegenheit, in einem einzigen Spiel die bislang fade Rückrunde vergessen zu machen. Dabei wird es vor allem auf zweierlei ankommen. Erstens: Dass Anführer wie Firmino, Volland und Torwart Baumann mal wieder den Unterschied zugunsten der TSG ausmachen. Zweitens: Dass die zuletzt vermissten Hardrocker Bicakcic, Polanski und Schwegler (Einsatz fraglich) ihrem Team gut- und dem Gegner wehtun.

Ansonsten hängt alles an Markus Gisdol. Der weiß ja, wie man Dortmund in einem Alles-oder-nichts-Spiel besiegt.

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