1899 Hoffenheim gegen Besiktas Istanbul: Spielabbruch nach 53 Minuten

Das Testspiel zwischen Hoffenheim und Besiktas am Mittwochabend brachte kaum Erkenntnisse.

27.07.2016 UPDATE: 28.07.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Intensiv war das Testspiel gegen Istanbul - hier attackiert Ozyakup Hoffenheims Sebastian Rudy -, ehe der große Regen kam. Foto: apf

Von Joachim Klaehn

Leogang. Der Wettergott meinte es am Mittwochabend nicht gut mit dem Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim und dem türkischen Meister Besiktas Istanbul. Nach exakt 53 Minuten war beim Stand von 0:0 Schluss - heftige Regenfälle und ein zu Beginn der zweiten Halbzeit einsetzendes Gewitter hatten eine Fortsetzung des intensiven und mitunter nickligen deutsch-türkischen Vergleichs unmöglich gemacht. "Der Platz wurde unbespielbar", sagte TSG-Trainer Julian Nagelsmann mit gemischter Gefühlslage im Kabinengang, "das wäre nicht mehr zielführend gewesen. Die Verletzungsgefahr war zu groß, als dass es Sinn gemacht hätte."

Einer zog sich unmittelbar vor dem frühzeitigen "Abpfiff" vor rund 1500 Zuschauern im Leoganger Steinbergstadion doch noch eine Blessur zu, deren Brisanz am Mittwochabend noch nicht abzuschätzen war. Neuzugang Kerem Demirbay (23) wurde im zentralen Mittelfeld heftig gefoult, blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem seifigen Geläuf liegen (50.). "Kerem hat einen Schlag über dem Knie erhalten, ich glaube aber, es ist nichts Schlimmes", gab Nagelsmann leichte Entwarnung, ohne freilich eine Diagnose der medizinischen Abteilung zu haben.

Der Testlauf unter Wettkampfbedingungen sollte eigentlich einer der Höhepunkte des Trainingslagers in Bad Häring werden, das 60 Kilometer von Leogang entfernt liegt. Alles schien für ein kleines Fußballfest in der 3 000 Einwohner zählenden Gemeinde vorbereitet zu sein. Vor allem Besiktas-Fans kamen aus allen Himmelsrichtungen angereist und feierten lautstark ihre Meisterhelden - Heimspiel für die "schwarzen Adler" aus Istanbul in der österreichischen Provinz.

In der Vereinskneipe des SC Leogang (Zweite Landesliga) konnte sich Besiktas-Präsident Fikret Orman vor Huldigungen und Selfies der Anhänger kaum retten. Der Klub ist Kult, davon kann der Ex-Hoffenheimer Kapitän Andreas Beck ein Lied singen. Der 29-Jährige wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag stolzer Vater der kleinen Amelie-Kia, flog deshalb kurzfristig an den Bosporus und kehrte schließlich ins Besiktas-Teamhotel "Forsthofgut" nach Leogang zurück. Böse Zungen behaupteten gestern, der übernächtigte Jungvater Beck habe einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen, um für einen vorzeitigen Abbruch gegen seinen ehemaligen Verein zu sorgen.

Beck kennt Leogang ziemlich gut. Zweimal war "Hoffe" unter Ralf Rangnick im Salzburger Land hier im Trainingsquartier gewesen, einmal auch unter Markus Gisdol (2013).

Hartnäckige Gerüchte, wonach der Chilene Eduardo Vargas den Kraichgauklub bis Ende August definitiv verlassen werde, "dementierten" Nagelsmann und Manager Alexander Rosen. "Edu hat mir gegenüber noch keinen Wechselwillen geäußert. Ich plane ihn ganz normal ein", sagte Nagelsmann. Offenbar gab es bislang auch noch nicht die passende Offerte eines anderen Vereins.

27 Feldspieler zählt derzeit der TSG-Kader. Sehr wahrscheinlich, dass zwei, drei Profis die "Nagelsmänner" verlassen werden.

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