1899 Hoffenheim: Hofmann ist lieber Präsident als Yacht-Besitzer

Peter Hofmann freut sich über Wiederwahl als "Hoffe"-Vorsitzender

08.12.2015 UPDATE: 09.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Ohne Gegenstimme im Amt bestätigt: Peter Hofmann bleibt die Nummer eins in Hoffenheim. Foto: APF

Von Eric Schmidt

Sinsheim. Der Erste, der gratulierte, war sein Stellvertreter. Kristian Baumgärtner, der 2. Vorsitzende, hatte sich sofort von seinem Stuhl erhoben und schüttelte ihm die Hand. "Glückwunsch", sagte Baumgärtner. "Danke", antwortete Peter Hofmann mit einem Lächeln im Gesicht und griff zum Mikrofon: "Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als Präsident von Hoffenheim zu sein."

Peter Hofmann ist und bleibt die Nummer eins. Bei der Mitgliederversammlung am Montagabend in Sinsheim wurde der Vorsitzende der TSG 1899 Hoffenheim in seinem Amt bestätigt - einstimmig, mit ausschließlich blauen Karten, die ein "Ja" bedeuteten. Für den 56-Jährigen war es eine schöne und eindrucksvolle Bestätigung - und ein besseres Ergebnis als bei seiner Wiederwahl vor drei Jahren. Damals, im Dezember 2012, hatte ihm einer der Wahlmänner die rote Karte gezeigt und mit "Nein" gegen ihn gestimmt. "Er hat das gemacht, weil ich Bayern-Sympathisant bin", weiß Hofmann.

Der "Präsi", wie Hofmann von Freunden gerne genannt wird, ist eine der größten Traditionen, die die TSG pflegt. Seit 1996 ist Hofmann Vorsitzender des Vereins - so viel Kontinuität ist selbst bei Traditionsclubs selten. Als Hofmann die Amtsgeschäfte übernahm, kickte "Hoffe" noch in der Verbandsliga - gegen Teams wie den VfB Leimen, VfR Ittersbach und SC Viktoria Wertheim. Dann ging es steil nach oben. Oberliga. Regionalliga. 2. Liga. Bundesliga. Emotional mitreißend war 2001 die Meisterschaft in der Oberliga. Hofmann hatte Tränen in den Augen, als der Triumph mit einem 3:0 beim VfR Heilbronn perfekt gemacht wurde. Seinen größten Heimsieg landete der Präsident mit dem Bau der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim. Er war es, der Mäzen Dietmar Hopp immer wieder nahe gelegt hatte, das Stadion vor der Haustür zu errichten, er war es, der ihm wiederholt dazu zu riet, vor Ort zu bleiben. "Steter Tropfen höhlt den Stein", nannte Hopp diese Einflüsterungspolitik einmal.

Seit acht Jahren kickt "Hoffe" nun in der Bundesliga. Man sei stolz, so lange der "Weltmeister-Liga" anzugehören, sagte Hofmann am Montag in seiner knapp zehnminütigen Rede, betonte aber: "Wir haben ein Problem: Der aktuelle Tabellenstand entspricht bei weitem nicht unseren Erwartungen, aber auch nicht den Erwartungen der Mehrzahl der Fußball-Fans in Deutschland. Die TSG Hoffenheim stand mit Ausnahme der Saison 2011/2012 bundesweit als ein Synonym für attraktiven Fußball."

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Wie Dietmar Hopp ist auch Hofmann zuversichtlich, dass es klappt mit dem Klassenerhalt. Große Hoffnungen verbindet er mit dem Trainer, mit Huub Stevens. "Er hat es schon mehrfach geschafft, Mannschaften vor dem Abstieg zu bewahren." Nein, man werde Stevens nicht in die Schranken weisen, wie es ein Leserbrief-Schreiber in der RNZ gefordert hatte. "Wir öffnen ihm die Schranken im Sinne der Moral", so Hofmann.

Seit 19 Jahren ist Peter Hofmann der Vereinschef der TSG. Amtsmüde ist er nicht. Im Gegenteil: Dass sich Hofmann irgendwann mal auf eine Yacht aufs Meer zurückziehen werde, wie Dietmar Hopp am Montag scherzhaft meinte, das werde nicht passieren. "Ich kann nicht mal schwimmen und gehe auf kein Paddelboot", sagt Hofmann. "Ich bin Hoffenheimer und komme von hier." Was sein größter Wunsch zu Weihnachten ist? "Ein Sieg gegen Hannover und eine Überraschung auf Schalke."

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