1:1 auf Schalke: Punkt für Hoffenheim dank Rudys Köpfchen

Gegen Schalke war die TSG 1899 Hoffenheim am Sonntagabend dem Sieg näher als die Königsblauen.

26.02.2017 UPDATE: 27.02.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Mit dem "Entscheider-Gen": Hoffenheims Nationalspieler Sebastian Rudy (r.) gelang der 1:1-Ausgleich bei Schalke 04. Foto: APF

Von Achim Wittich

Gelsenkirchen. Am Samstag titelte die RNZ im Vorfeld der Partie von 1899 Hoffenheim auf Schalke: "Rudy mit dem Entscheider-Gen?" TSG-Trainer Julian Nagelsmann hatte den Nationalspieler zuvor dafür gelobt, dass er immer mehr in der Lage sei, die spielentscheidende Akzente auf dem Rasen zu setzen. Da wollte sich der "Sechser" gestern Abend bei den Königsblauen nicht lumpen lassen.

Hintergrund

Baumann: Das Gegentor ist ihm nicht anzukreiden. Sonst fast beschäftigungslos.

Süle: Räumte hinten gewohnt sicher ab. Sah Gelb.

Bicakcic: Verteidigte rechts. Ungewohnt für ihn. Das merkte man. Einige Male

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Baumann: Das Gegentor ist ihm nicht anzukreiden. Sonst fast beschäftigungslos.

Süle: Räumte hinten gewohnt sicher ab. Sah Gelb.

Bicakcic: Verteidigte rechts. Ungewohnt für ihn. Das merkte man. Einige Male unglücklich beim Abschluss.

Vogt: Zu spät beim 0:1, aber am Ausgleich entscheidend beteiligt.

Hübner: Ein verunglückter Rückpass. Glück gehabt. Sah die nächste gelbe Karte.

Zuber: Agil. Wollte was reißen. Gelang aber nicht.

Rudy: Wie immer von den Kollegen gesucht und gefunden. Rettete mit seinem ersten Tor seit Februar 2016 den Punkt.

Demirbay: Machte in der alten Heimat wie immer viele Laufkilometer.

Amiri: Traute sich was. Doch das wurde nicht belohnt. Einmal leichtsinnig.

Terrazzino: Stand auf dem Platz und spielte mit.

Wagner: Provokateur. Schoss den Ball nach Pfiff des Schiedsrichters ins Schalker Tor. Einmal zu spät. Mehr nicht.

Schwegler: Fiel nach seiner Einwechslung nicht auf. Weder positiv noch negativ.

Szalai: Eine Riesenchance. Viel mehr ging nicht.

Kramaric: Der Super-Joker vom Darmstadt-Spiel konnte diesmal nicht schon wieder knipsen. awi

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Knapp 80 Minuten waren in der WM-Arena von 2006 gespielt, als der Ball über die Stationen Kevin Vogt und Steven Zuber dem zukünftigen Bayern-Spieler maßgerecht auf den Kopf serviert wurde. Rudy vollendete souverän und sorgte damit für den 1:1 (1:0)-Endstand. Ein hoch verdienter Punkt für die Kraichgauer beim arg enttäuschenden Europa-League-Teilnehmer. "Schalke wollte eigentlich nichts vom Spiel.

Sie haben sich nach dem frühen Tor nur hinten rein gestellt", analysiert Rudy wenige Minuten nach Spielende völlig richtig. Vor dem nächsten Heimspiel am Samstag gegen den FC Ingolstadt (15.30 Uhr) liegt die TSG 1899 nach zwei Dritteln der Saison mit 38 Punkten weiter auf Rang vier und darf sogar von der Champions-League-Qualifikation träumen.

Im Berger Feld musste Nagelsmann kurzfristig auf Pavel Kaderabek verzichten, bei dem im Abschlusstraining muskuläre Probleme an der Wade aufgetreten waren. Ein Schelm, wer vermutet, der Tscheche sollte nicht bei den "Königsblauen" vorspielen. Schließlich war dieser Tage bekannt geworden, dass die Schalker durchaus Interesse am Nationalspieler hat. Ermin Bicakcic durfte wie schon gegen Darmstadt 98 wieder von Anfang an ran, diesmal verteidigte er auf der ungewohnten rechten Position. Für Kaderabek kehrte der zuletzt gelb-gesperrte Benni Hübner in die Startformation zurück.

Kaum hatte Nadiem Amri mit seinem Distanzschuss das erste Hoffenheimer Lebenszeichen gesendet (4. Minute), rappelte es auch schon im eigenen Kasten. Sead Kolasinac setzte sich auf der linken Seite gegen Kevin Vogt durch und seine Flanke konnte Alessandro Schöpf verwerten (5.) - Glück auf S04!

Doch "Hoffe" fand zunehmend seinen Rhythmus. Bicakcic und Wagner (17.), Amiri (18.) und Steven Zuber (26.), der beim 0:1 zu spät gegen Schöpf gekommen war, hätten ausgleichen können. Und dann sprang kurz vor der Pause Kolasinac am Strafraum der Ball an die eigene Hand (42.), doch die Pfeife von Schiedsrichter Deniz Aytekin blieb stumm. Längst hätten die Hoffenheimer gleichziehen müssen, doch der letzte Punch fehlte noch.

Gleich giftiger wurde es nach der Pause. Mehr lagen sie, als sie standen. Schalkes Trainer Markus Weinzierl machte schnell den ersten Schichtwechsel, brachte in der 56. Minute Max Meyer für Daniel Caligiuri. Hoffenheim malochte weiter, wollte nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Leipzig und Wolfsburg den Ruhrpott nicht mit der nächsten Pleite im Gepäck verlassen.

Auch Nagelsmann reagierte zügig. Der glücklose Bicakcic musste nach einer Stunde runter, Pirmin Schwegler sollte für mehr Effektivität sorgen. Nagelsmann, bekannt für frühes und erfolgreiches Wechseln, legte nach: Adam Szalai kam für Amiri (63.). Jetzt wurde es laut in der Arena, die Nordkurve peitschte ihre Lieblinge wie gewohnt nach vorne.

Doch die zeigten sich wie so oft als Meister des passiven Spiels - hofften einzig auf Konterchancen. Das wurde bestraft. "Goldköpfchen" Rudy - er hatte zuletzt am 28. Februar 2016 gegen Borussia Dortmund getroffen - wurde tatsächlich zum Mann mit dem Entscheider-Gen.

Trotzdem war Julian Nagelsmann nur bedingt fröhlich: "Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden, mit der Spielweise schon. Wir haben eine dominante Spielweise gezeigt und hätten gewinnen können." Und sein Kollege Markus Weinzierl fiel nicht mehr ein, als ein Lob für den Kontrahenten: "Hoffenheim war sehr, sehr gut."

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