Eppingen

Stadt zeichnete 66 ehrenamtlich Engagierte aus (plus Fotogalerie)

Ihre Arbeit ist unbezahlbar: Ohne sie wäre Leben in der Stadt "sehr viel ärmer", lobte OB Holaschke.

22.04.2024 UPDATE: 22.04.2024 18:30 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden
Die mit der Vereinsmedaille in Gold Geehrten des TB Richen mit Oberbürgermeister Klaus Holaschke (rechts). Foto: Portner

Von Angela Portner

Eppingen. Es war ein straffes Programm, das Oberbürgermeister Klaus Holaschke im voll besetzten Schwanensaal des Bürgerhauses beim Empfang des Ehrenamtes zu absolvieren hatte: Getreu dem "olympischen Gedanken" wurden 66 Mitglieder von Vereinen, aber auch Menschen, die sich seit Jahrzehnten privat für die Gesamtstadt engagieren, mit Medaillen in Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet.

Der ehemalige VdK-Kreisvorsitzende Frank Stroh, der sich fast lebenslang in verschiedenen Funktionen für finanziell schwache Menschen einsetzte, erhielt die Bürgermedaille der Stadt. Umrahmt wurde der Abend vom Musikschul-Ensemble "Brass-Epp". Fürs leibliche Wohl sorgten die "Fahr- und Pferdefreunde Birkenhof".

"Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist eine Arbeit, die unbezahlbar ist", machte Holaschke bei der Begrüßung deutlich. Mit mehr als 200 Vereinen in der Gesamtstadt stehe Eppingen beispielhaft für Baden-Württemberg. Mehr als 20.000 Bürger – viele in Doppelmitgliedschaften – packen fürs Gemeinwohl mit an: Ohne sie, ob als Funktionsträger in den Vorstandsteams, als Trainer oder Jugendwart in den Sportvereinen, bei der Feuerwehr, der Stadtkapelle oder bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen, wäre das "Leben in unserer Stadt sehr, sehr viel ärmer", befand das Stadtoberhaupt.

Man müsste viele Namen nennen und könnte doch nicht allen gerecht werden: Allein beim Turnverein – der größte und älteste Verein der Stadt – wurden 27 Mitglieder für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt. Für das bei den "Palmbräu Freunden" erhielten Tobias Probst und Jens Schäfer eine Bronzemedaille.

Bei der Stadtkapelle waren es Sabrina Holtz und Nadine Pfefferle. Für ihre Arbeit beim Tennisclub Elsenz gab es für sechs Mitglieder Urkunden und Medaillen. Ebenso viele waren es beim Sportverein Adelshofen, dessen Mitgliedern Holaschke "Loyalität, Zuverlässigkeit und Zusammenhalt" bescheinigte. Vom SV Richen erhielten Stefan Pretz, Jugend- und Abteilungsleiter Handball, sowie Hip-Hop-Trainerin Jasmin Hirzel "Gold".

Heute dringender denn je gebraucht, werden die Menschen, die bei der Eppinger Tafel aktiv sind. Für das aus neun Ehrenamtlichen bestehende "Herzstück" des Ladens gab es Bronzemedaillen. Viel Lob kam von Holaschke auch für die Mitglieder des DRK-Ortsvereins Mühlbach: "Sie sind immer da, wenn sie gebraucht werden."

Für vier Mitglieder gab es Medaillen in Silber, Schriftführerin Susanne Hammer durfte sich über Gold freuen. Gleiches erhielt Friedlinde Kuhnert vom VdK Eppingen. Für den "guten Ton in Adelshofen" wurde Luzie Pfeil als Vorsitzende des Gesangvereins mit Gold geehrt. Christiane Bälz und Heike Schelle erhielten sie für mehr als 20 Jahre Mitwirken beim evangelischen Kirchenchor Mühlbach.

"Außerordentliches bürgerschaftliches Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt" bescheinigte Holaschke auch Annette Springer, die seit mehr als 15 Jahren den "Lebendigen Adventskalender" organisiert und damit in der Vorweihnachtszeit für Besinnlichkeit abseits von Klischees sorgt.

Auch für sie gab es die Vereinsmedaille in Gold sowie einen Blumenstrauß. Darüber durfte sich auch Anke Eberling freuen, die seit mehr als 20 Jahren die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" organisiert. Rund 900 Kinder in den ärmsten Ländern der Welt erhielten bisher ein solches Paket aus Eppingen.

Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Bürgermedaille an Frank Stroh. Holaschke hob nicht nur sein Engagement für sozial schwache, kranke und ältere Menschen hervor, sondern auch seinen ausgesprochenen Sinn für die Gemeinschaft.

Im Zeitraffer wurden die Stationen des 77-Jährigen benannt: Betriebsratsvorsitzender, Gewerkschaftssekretär sowie Pressesprecher bei der IG Metall in Stuttgart, Mitgründer der Bürgerinitiative "ProRegion" und über ein Jahrzehnt Vorsitzender des VdK-Kreisverbands Heilbronn. Landesverbandsvorstand Hans-Josef Hotz bescheinigte Stroh, das Amt mit "viel Herzblut, sozialem Gespür, Elan und Fachwissen" ausgeführt zu haben, ohne dabei die Basis aus den Augen zu verlieren.

Stroh freute sich über die Auszeichnung, befand aber, dass sie allen Ehrenamtlichen gelte – 500 sind es allein in den 40 Ortsverbänden des VdK: "Das Ehrenamt ist die wichtigste Säule unserer Demokratie. Es hält den ganzen Laden zusammen."

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