Umweltkatastrophe Jagst: Giftiges Flusswasser erreicht Kreis Heilbronn wahrscheinlich am Nachmittag
Eine Messstation in Schöntal im Hohenlohischen - sechs Kilometer vor der Kreisgrenze - sei eingerichtet worden, um frühzeitig zu warnen
Heilbronn. (dpa-lsw) Das Ammoniumnitrat im Fluss Jagst sollte nach Schätzungen des Landratsamtes Heilbronn bis zum Montagnachmittag den Kreis erreicht haben. "Entweder ist der Fluss träger geworden, oder die Giftfahne langsamer", sagte ein Sprecher. Eine Messstation in Schöntal im Hohenlohischen - sechs Kilometer vor der Kreisgrenze - sei eingerichtet worden, um frühzeitig zu warnen. Sobald das Signal käme, würden die Gegenmaßnahmen von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk anlaufen. Dabei werde der Fluss zum Beispiel umgewälzt, mit Frischwasser verdünnt oder mit Sauerstoff angereichert.
Die Jagst fließt zwischen der Gemeinde Jagsthausen und der Stadt Bad Friedrichshall über 40 Kilometer durch den Landkreis bis zur Einmündung in den Neckar, wo das Wasser nach Angaben der Behörde bereits an Wehren gestaut wird. Durch die Maßnahme verteile sich das Gift später besser, denn im Neckar herrsche derzeit Niedrigwasser.
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Bei einem Mühlenbrand in Kirchberg an der Jagst (Kreis Schwäbisch Hall) war mit dem Löschwasser Ammoniumnitrat aus Düngemittel in das Gewässer gespült worden; Tausende Fische waren gestorben. Inzwischen zog die Giftblase auch durch den Hohenlohekreis.