Stuttgarter Frühlingsfest

Zahl der Krankheitsfälle steigt weiter (Update)

Sie klagen über Erbrechen und Durchfall, nachdem sie auf dem Frühlingsfest gefeiert haben. Grund ist möglicherweise eine Infektion mit dem Norovirus.

24.04.2024 UPDATE: 26.04.2024 13:30 Uhr 3 Minuten, 31 Sekunden
Stuttgarter Frühlingsfest
Bisher gibt es noch keinen konkreten Verdacht, wo und wie sich die Menschen tatsächlich infiziert haben.

Stuttgart. (dpa) Die Zahl der Erkrankten nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes ist erneut leicht gestiegen. Inzwischen hätten sich bei der Stadt Stuttgart 807 Menschen gemeldet, die nach dem Besuch eines Festzeltes unter Übelkeit, Durchfall und Erbrechen litten, sagte eine Sprecherin am Freitag. Am Donnerstag lag die Zahl der bekannt gewordenen Erkrankungen bei 727 Fällen. Bei mehreren Erkrankten war das Norovirus nachgewiesen worden. 

Unklar ist weiterhin die genaue Verbreitung der Erreger in dem Festzelt. Die Stadt gehe weiterhin von einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung aus. Nicht geklärt sei die Frage, wer die Viren in das Zelt eingeschleppt habe. Vermutlich könne diese Frage auch nicht geklärt werden, sagte die Sprecherin weiter. 

Update: Donnerstag, 25. April 2024, 18.45 Uhr


430 Magen-Darm-Beschwerden nach Frühlingsfest-Besuch

Stuttgart. (dpa) Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests haben sich bisher 430 Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden gemeldet. Dies teilte ein Sprecher der Kommune am Donnerstag mit. Am vergangenen Samstag habe es 400 und am Sonntag 30 Fälle gegeben. Alle Betroffenen hätten am Wochenende dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Der Sprecher sagte, man gehe bei den Betroffenen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil die Infektion sicherlich innerhalb der Familie weitergegeben werde. Bislang wurde bei drei Erkrankten das Norovirus nachgewiesen.

Bei Proben vom Essen, vom Besteck oder auch von Tellern wurde das Virus nicht gefunden. Es werde davon ausgegangen, dass es von Mensch zu Mensch übertragen worden sei. Das sofortige Einschreiten der Lebensmittelüberwachung und des Gesundheitsamtes habe eine weitere Ausbreitung verhindert. Der Betreiber des betroffenen Festzeltes tue alles, um die Hygiene zu gewährleisten. Es gebe eine tägliche Grundreinigung und es werde alles unternommen, um ein Wiederauftreten des Virus zu verhindern.

Der Betreiber des betroffenen Zeltes vermutet der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag) zufolge, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgehe. "Wir arbeiten eng mit der Stadt und den Lebensmittelbehörden zusammen", teilte eine Sprecherin des Betreibers mit. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass das Virus von Mitarbeitern eingeschleppt worden sei. "Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben."

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Update: Donnerstag, 25. April 2024, 11.22 Uhr


Der Norovirus wurde wohl von außen eingeschleppt

Stuttgart. (dpa) Der Betreiber des Festzelts, in dem die Ursache für Magen-Darm-Beschwerden von zahlreichen Besuchern des Stuttgarter Frühlingsfestes vermutet wird, geht einem Medienbericht zufolge davon aus, dass die Infektionsquelle auf Gäste zurückgeht. "Offensichtlich hat uns da jemand das Norovirus mitgebracht", sagte Wirt Karl Maier der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag).

Eine infizierte Gruppe oder mehrere infizierte Menschen hätten am Samstag das Zelt "Göckelesmaier" besucht und andere Besucher angesteckt. Es gebe mittlerweile "ein oder zwei" bestätigte Proben, in denen das Norovirus nachgewiesen worden sei, sagte der Wirt dem Blatt. 

Auch das Sozialministerium bestätigte dies bereits: Zwei Stuhlproben seien positiv gewesen. Laut Maier fand die Infektionswelle am Samstag statt. Seither seien keine Fälle dazugekommen. Bei der Hygiene und dem Essen habe es zu keiner Zeit Beanstandungen gegeben, wurde Maier weiter zitiert. "Wir werden auf das Strengste kontrolliert."

Die Stadt stehe mit Maier in Kontakt und habe die Hygienemaßnahmen bereits verschärft. "Was in unserer Macht steht, tun wir", sagte er. Wie es genau weitergehe, wisse er nicht. Das Zelt bleibt nach Angaben der Stadt weiter geöffnet. Es gebe keinen Grund, dieses Zelt zu schließen. Der Betreiber sei sehr kooperativ. Und es sei auch in seinem Sinne, dem Ausbruch ein Ende zu bereiten.

Update: Mittwoch, 24. April 2024, 15.55 Uhr


Über 300 Besucher nach Besuch von Frühlingsfest erkrankt

Stuttgart. (dpa) Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 300 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die Stadt Stuttgart mit.

Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Die Stadt sprach von einem größeren Ausbruchsgeschehen. Der Betreiber des betroffenen Zeltes äußerte sich zunächst nicht.

Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung, wie die Stadt mitteilte. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes. 

Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Diese würden derzeit im Labor ausgewertet. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes. 

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hat am Samstag mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter sind zurückhaltend und erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher. "Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und vom Wetter abhängig", teilte die Veranstaltungsgesellschaft im Vorfeld mit. Im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden, es war eines der bestbesuchten Frühlingsfeste der vergangenen Jahrzehnte.

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