Was wird aus dem Mosbacher Waldstadt-Kindergarten?

Elternvertreter des kath. Kindergartens Waldstadt wünschen sich einen Grundsatzbeschluss zu Neu- oder Umbau des Kindergartens

30.12.2016 UPDATE: 31.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden

Wie geht es mit dem katholischen Kindergarten in der Waldstadt weiter? Eltern und katholische Kirche wünschen sich einen Grundsatzbeschluss über das in die Jahre gekommene Gebäude. Foto: Stephanie Kern

Von Stephanie Kern

Mosbach. Sie wollen sich Gehör verschaffen - für ihre Kinder. Und für die Waldstadt. Denn die Siedlung sehen sie im Umbruch, viele junge Familien lassen sich dort nieder. Manche haben als Kinder selbst dort gelebt, kommen nun zurück mit ihren eigenen kleinen Familien. Zwei Kindergärten gibt es in der Waldstadt, einen evangelischen, einen katholischen. Und besonders am katholischen sieht man nun, nach dem Abriss und Umbau des Gemeindehauses, dass der Zahn der Zeit an dem Gebäude nagt.

"Seit drei Jahren wird von einem Neubau gesprochen. Aber es passiert einfach nichts", macht Marina Büchner ihrem Ärger Luft. Ihr Mann ist im Elternbeirat des katholischen Kindergartens. Auch Lena Schenk und Ellena Balles vertreten in dem achtköpfigen Gremium die Interessen der Eltern - und Kinder. "Der schwarze Peter wird immer weitergeschoben", meint Schenk. Die Eltern werden vertröstet, und die Kommunikation laufe auch nicht immer so, wie man sich das von Elternseite vorstellt. "Über den beginnenden Abriss des Gemeindehauses wurden wir mit einem Zettel an der Pinnwand informiert", sagt Ellena Balles. Der Lärm, dem die Kinder während dieser Zeit ausgesetzt waren, sei Ohren betäubend gewesen. So dass Lena Schenk ihren Sohn manches Mal lieber zu Hause ließ.

Mario Wolf, der bei der katholischen Verrechnungsstelle Obrigheim für die Kindergärten zuständig ist, kann die Verärgerung der Eltern teilweise nachvollziehen. "Wir wünschen uns in dieser Sache auch einen Fortschritt", sagt er auf RNZ-Nachfrage. Im Januar werde es ein Gespräch mit der evangelischen Kirche und Stadtverwaltung geben - davon erhoffe man sich eine "Grundsatzentscheidung". Zur Debatte stehen in der Waldstadt nämlich mehrere Modelle, zum Beispiel eine Zusammenarbeit von evangelischem und katholischem Kindergarten unter dem Stichwort "zwei Einrichtungen unter einem Dach". Pläne für einen Neubau auf dem Gelände des katholischen Kindergartens oder Sanierung und Umbau auf dem Gelände des evangelischen Kindergartens lägen der Stadtverwaltung vor und sollen an diesem Termin erörtert werden. Was dann wie realisiert werden kann, muss an diesem Termin besprochen werden.

"Wir fühlen uns leider innerhalb der Kirchengemeinde etwas vernachlässigt", sagt Marina Büchner. Während des gesamten Umbaus des Gemeindehauses hätten die Kinder das Außengelände nicht nutzen können. Das neue pädagogische Konzept könne nur in Teilen umgesetzt werden, weil das Außengelände nicht nutzbar war und Intensivräume fehlen. Zur Absicherung der Baugrube wird erst jetzt ein Zaun aufgestellt. Da stößt die Erhöhung der Kindergartenbeiträge nicht bei jedem auf Verständnis. "Wir haben das Gefühl, dass sich niemand für die Kinder einsetzt", meint Lena Schenk. Die Waldstadt verändere sich, nur der Kindergarten gehe da nicht mit. "Im Endeffekt wissen wir gar nichts, und das geht seit drei Jahren so." Dass ihre eigenen Kinder von einem Um- oder Neubau profitieren, das erwarten die Familien Büchner, Balles und Schenk schon gar nicht mehr. Aber das Thema sei für die Waldstadt wichtig. "Es bringt Unruhe rein. Jeder fragt sich, was jetzt mit dem Kindergarten ist", so Ellena Balles.

Mario Wolf betont: "Beim Abriss sowie bei den Umbaumaßnahmen des Gemeindehauses wurden immer auch die Belange des Kindergartens berücksichtigt. Auch war die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Bauleitung immer sehr gut". Und nach dem Gespräch im Januar werde man die Eltern natürlich über das Ergebnis informieren. Zudem merkt er an, dass die Elternbeiträge zur Finanzierung der Betriebskosten (besonders der Personalkosten) in den Kindergärten dienten. Deswegen hält Wolf die einheitliche Erhöhung der Beiträge in allen Mosbacher Kindergärten auch für gerechtfertigt, "denn der Betrieb läuft ja auch in der Waldstadt weiter".

Die Vertreterinnen der Eltern im katholischen Kindergarten wünschen sich vom Januar-Termin, dass endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Elternbeiratsmitglied Holger Noe formuliert es so: "Wir bauen darauf, dass sich die Parteien der Zukunft und damit den Kindern und Familien in der Waldstadt zuwenden und einen Grundsatzbeschluss zu Bauort, Bauumfang und Finanzierung an diesem Tag wasserdicht beschließen bzw. für einen Beschluss im Gemeinderat vorbereiten lassen können." Und dass einem Grundsatzbeschluss auch eine grundlegende Information der Eltern folgt.

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