Videoüberwachung am Heidelberger Bismarckplatz: Alle Straftaten passieren hier

Oberbürgermeister Eckart Würzner will die Kriminalitätsstatistik für den Bismarckplatz aufmotzen

08.02.2016 UPDATE: 09.02.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Noch ist unklar, ob der Bismarckplatz jemals so aussehen wird - mit Kameras an den Masten. Fotomontage: RNZ

Heidelberg. (cctv) In einer ungeheuerlichen Aktion will OB Eckart Würzner den Bismarckplatz zu einem Kriminalitätsschwerpunkt machen. Denn dieser Nachweis ist nötig, damit es hier, wie auch auf dem Bahnhofsvorplatz, zukünftig eine Videoüberwachung geben kann.

In einem stadtverwaltungsinternen Rundschreiben wird der Kommunale Ordnungsdienst angehalten, alle Vergehen in der Innenstadt dem Bismarckplatz zuzuschreiben: "Als Ort eines jeden Laden- oder Taschendiebstahls zwischen Römerkreis und Karlstor ist grundsätzlich der Bismarckplatz anzugeben." Das betreffe auch Schlägereien in der Unteren Straße. Auch der Gemeindevollzugsdienst (GVD), der den ruhenden Verkehr überwacht, soll großflächig alle innenstadtnahen Parkverstöße dem zentralen Verkehrsknotenpunkt zuschreiben, denn, so schreibt Würzner: "Jeder Strafzettel zählt - für einen möglichst unsicheren Bismarckplatz." Zudem soll unnachgiebig gegen alle Fußgänger vorgegangen werden, die bei Rot von der Hauptstraße zum Bismarckplatz wollen. Würzner: "Ehrlich gesagt, verspreche ich mir davon am meisten. Und bitte vergessen Sie nicht die ganzen Radfahrer bei Rot." Um die Kriminalitätsstatistik aufzumotzen, soll es in der Sofienstraße, an der Post, einen fest installierten Blitzer geben, der besonders scharf eingestellt die neue Tempo-30-Zone überwachen soll. Autofahrer mit mindestens zehn Überschreitungen pro Woche bekommen fünf von der Stadt mit 50 Euro vergütet ("Statistikprämie"), die restlichen fünf werden nicht geahndet. Vorbildliche Bürger, die für mehr als 200 Straftaten am Bismarckplatz verantwortlich sind, kommen in den Genuss einer speziellen Präventionsmedaille.

Würzner wollte sich gegenüber der RNZ nicht zu seinen internen Vorschlägen äußern. Er sagte nur: "Das ist doch logisch: Wir müssen den Bismarckplatz viel gefährlicher machen, damit er endlich sicherer wird!"

 

Hinweis: Dieser Artikel ist ein (nicht ganz ernst gemeinter) Beitrag aus der närrischen Fastnacht-Dienstag-Ausgabe der RNZ vom 9.2.2016

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