Immer mehr Gegner für mögliche Standorte für Windräder in Heidelberg

Freie Wähler, "Heidelberger", AfD und Stadtteilverein äußern sich zu den geplanten "Konzentrationszonen"

18.11.2015 UPDATE: 19.11.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Mit maßstabsgetreuen Fotomontagen zeigt der Nachbarschaftsverband, wie die Windkraftanlagen das Landschaftsbild verändern würden: Der Blick vom S-Bahnhof Schlierbach/Ziegelhausen auf das Gebiet "Weißer Stein Süd". Foto: RNZ Repro

ste. Die geplanten "Konzentrationszonen", in denen Windräder gebaut werden könnten, bewegen die Heidelberger stark. Jetzt erreichten die RNZ weitere Stellungnahmen.

Die Freien Wähler sind zwar grundsätzlich für die Nutzung von regenerativen Energien. Windkraftanlagen im Heidelberger Stadtwald lehnen sie aber ab. Sie sehen sonst die Qualität des Waldes als Naherholungsgebiet und Heimat von geschützten Tieren gefährdet. Auch die Abholzung von Bäumen, die für die Zufahrt zu den möglichen Windradstandorten nötig würden, sind für die Freien Wähler nicht akzeptabel.

Außerdem kritisiert die Vereinigung, dass mehr als 40 Prozent der geplanten Windkraftanlagen im Nachbarschaftsverband Heidelberg - Mannheim, der insgesamt 18 Kommunen umfasst, im Waldgebiet von Ziegelhausen, Schlierbach, Neuenheim und Handschuhsheim geplant seien. Zudem habe der Verband die vorgegebenen Abstandskriterien zu Wohnbebauungen des Landes "eigenmächtig geändert" hat. Sie wurden von 700 auf 1000 Meter erhöht. "Dies hat dafür gesorgt, dass die genannten Heidelberger Stadtteile von Windkraftanlagen förmlich eingekreist werden, während bisher nur zwei Flächen im Gebiet der Stadt Mannheim ausgewiesen sind, obwohl sich dort befindliche Gebiete für die Stromerzeugung aus Windenergie zum Teil wesentlich besser eignen", schreiben die Freien Wähler. Relative Windarmut, die hohen Subventionen und die Beeinträchtigung der "optischen Einzigartigkeit" des Neckartals sind weitere Argumente für die Ablehnung.

Der Stadtteilverein Ziegelhausen-Peterstal ist ebenfalls gegen die Errichtung von Windrädern und bringt dieselben Argumente wie die Freien Wähler vor.

Die AfD geht sogar noch weiter und fordert eine Rücknahme der kompletten Planung, zumindest aber soll Heidelberg keine Konzentrationszonen ausweisen. Fehlende Wirtschaftlichkeit und allgemein die Schwierigkeit der Speicherung des Windstroms sowie die Schwankungen in der Verfügbarkeit sind hier die Hauptargumente.

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Die "Heidelberger" weisen darauf hin, dass die Ausweisung von Konzentrationszonen nicht zwingend bedeute, dass dann auch Windräder errichtet würden. Vielmehr diene sie dazu, den Ausbau der Windeenergie zu steuern. Jedoch seien nicht alle Standorte dafür geeignet. Auf den vorgeschlagenen Flächen in Heidelberg lehnt die Gruppierung Windkraftanlagen aber ebenfalls ab, vor allem wegen der "massiven Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild". Zudem würden die Anlagen in Heidelberg "trotz Subventionen am Rande der Wirtschaftlichkeit arbeiten." Die "Heidelberger" wollen daher im Gemeinderat "darauf hinwirken, dass die von der Stadt Heidelberg dem Nachbarschaftsverband gegenüber abzugebende Stellungnahme in diesem Sinne ausfällt".

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