Australier spendete 100.000 Winterjacken für Flüchtlinge in Deutschland

Fast 10.000 Jacken werden im Heidelberger Patrick Henry Village vom Deutschen Roten Kreuz an Flüchtlinge verteilt

18.01.2016 UPDATE: 19.01.2016 18:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

Genau richtig für die frostigen Temperaturen: Der australische Unternehmer Henry Ngai spendete 100 000 Jacken für Flüchtlinge, die Reederei Hapag Lloyd spendierte die Fracht- und Abwicklungskosten. 9500 der Kleidungsstücke kamen nun in Patrick Henry Village an. Das Deutsche Rote Kreuz verteilt die Jacken nun in der Region. Fotos: DRK

Von Maria Stumpf

Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Berge von Wasserflaschen, Lebensmitteln und Hygieneartikel, Kisten voller Stofftiere für Kinder am Münchner Hauptbahnhof, wo Bürger der Stadt im Herbst vergangenen Jahres ankommende Flüchtlinge mit großer Herzlichkeit empfingen. Diese Fernsehberichte hat auch ein australischer Unternehmer gesehen - und sie haben ihn sehr berührt. Rund 100.000 wärmende Winterjacken vom anderen Ende der Welt spendete er deshalb jetzt für Flüchtlinge in Deutschland.

In diesen Tagen erreichte eine Containerladung mit 9500 Jacken das Patrick Henry Village (PHV) in Heidelberg, das Zentrale Registrierzentrum des Landes für Flüchtlinge. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Rhein-Neckar/Heidelberg (DRK) kümmert sich nun um die weitere Verteilung der gespendeten Jacken.

"Wir dachten erst, da erlaubt sich jemand einen Scherz"

Der aus Hongkong stammende australische Papierproduzent Henry Ngai hat nach den Fernsehbildern Kontakt mit der Flüchtlingshilfeorganisation "Hanseatic Help" in Hamburg aufgenommen - und sein Geschenk angekündigt. "Wir dachten erst, da erlaubt sich jemand einen Scherz. Das schien so unglaublich", erinnert sich Arnd Boekhoff von Hanseatic Help. Bald danach kamen allerdings die ersten Container mit der wärmenden Fracht im Hamburger Hafen an. Laut Boeckhoff spendete die Reederei Hapag Lloyd Fracht- und Abwicklungskosten für den Transport.

Hanseatic Help verteilt nun einen Teil der in Ballen verpackten Jacken mit Lastwagen in verschiedene Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland und fand im Heidelberger DRK den richtigen Ansprechpartner für die hiesige Region. Das Rote Kreuz versorgt seit vielen Monaten mit seiner Kleiderkammer auch die Kleiderspenden für Menschen in PHV. "Das passt ganz hervorragend zum Winterwetter", freut sich Christian Niesen, Koordinator der DRK-Servicezentrale.

Vergangene Woche halfen die Heidelberger Rotkreuzler vor Ort den Mitarbeitern der Hamburger Flüchtlingsorganisation beim Entladen der Container. Danach machte sich der Lkw mit weiteren Jacken-Spenden weiter auf den Weg über Mannheim in Richtung Hessen. Denn schließlich sollen alle Bundesländer von der Spende aus Australien profitieren, so Arnd Boeckhoff.

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