Heidelberger Studentenvertreter fordern eine "lebendige Altstadt für alle"

Studentische Initiative gegen längere Sperrzeiten: Kundgebung am Donnerstag.

13.12.2016 UPDATE: 14.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden

Von strengeren Sperrzeiten in der Altstadt wären auch die Marstallpartys betroffen. Foto: zg

Heidelberg. (hob) Mit einer Protestkundgebung in der Unteren Straße sowie einem offenen Brief an Oberbürgermeister Eckart Würzner und die Mitglieder des Gemeinderates setzt sich der Studierendenrat der Universität Heidelberg für die Beibehaltung der bisherigen Kneipenöffnungszeiten in der Altstadt ein. Bereits am Dienstag, 20. Dezember, wird der Gemeinderat eine Entscheidung treffen. Laut Beschlussvorlage der Stadtverwaltung sollen die Lokale werktags um 1 Uhr und am Wochenende um 3 Uhr schließen müssen. Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich mit zehn zu drei Stimmen für diese Regelung aus, die ab 1. Januar gelten soll. Bilang dürfen die Kneipiers ihre Gäste von Montag bis Freitag noch bis um 3 Uhr morgens bewirten, samstags und sonntags sogar bis 5 Uhr.

Die Initiative "Lebendige Altstadt für alle" will die strengeren Sperrzeiten in letzter Minute verhindern und ruft für Donnerstag, 15. Dezember, zum Protest auf. Die Kundgebung in der Unteren Straße beginnt um 19 Uhr, dabei wollen die Studenten das Heidelberger Nachtleben symbolisch zu Grabe tragen. In ihrem offenen Brief verweisen die Aktivisten zudem auf die klare Positionierung des Studierendenrates, der sich einmütig für den Erhalt der Landesregelung ausgesprochen habe und rund 30.000 junge Heidelberger vertrete.

Über eine Online-Petition sammelte die Initiative innerhalb von zwei Tagen zudem mehr als 2500 Unterschriften für den Erhalt der bisherigen Kneipenöffnungszeiten. "Dies ist ein klares Votum der Bewohner Heidelbergs und es sollte dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung deutlich werden, dass eine Entscheidung für verlängerte Sperrzeiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht tragbar ist", heißt es in dem offenen Brief. Vielmehr sollten zunächst andere Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Lärmbelästigung in der Altstadt zu reduzieren. Denkbar wären etwa eine angemessene Polizeipräsenz, ein durchsetzungsfähiges Ordnungsamt, Informationskampagnen, Schaffung von Räumen für Feiernde sowie eine Überarbeitung des Nachtbus-Konzepts, um einen verbesserten Abfluss der Kneipengänger zu gewährleisten. Die Heidelberger Studenten würden sich gerne an einer konstruktiven Diskussion beteiligen.

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