Walldürn: Erste IG-Metall-Warnstreiks vor der P&G Braun
In der Region stehen in den nächsten Tagen noch weitere Warnstreiks an.

Auftakt für die erste Warnstreikwelle war am Donnerstag vor dem Werkstor der P &G Braun in Walldürn. Foto: R. Wagner
Walldürn. (wg) Die erste Welle der Warnstreiks der IG Metall rollt. Die Auftaktveranstaltung ging vor dem Werkstor der P&G Braun über die Bühne, wo sich weit über 100 Mitarbeiter dem Streikaufruf angeschlossen hatten. In der Region stehen in den nächsten Tagen noch weitere Warnstreiks an. Mit einer Großkundgebung am Dienstag, 10. Februar, in Buchen, zu der rund 1 000 Metaller erwartet werden, schließt die erste Runde der Streiks, die jetzt in der Region nach dem Ende der Friedenspflicht anliefen.
Mit dem Mikrofon bewaffnet schwor der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Gerd Koch (Tauberbischofsheim) die Streikenden bei Braun auf die kommenden Tage ein. Auch Delegationen aus den Firmen Eirich (Hardheim) und Werkzeugbau (Walldürn) waren zum Werkstor von Braun gekommen.
Am Montag waren die Metaller mit vier Bussen in Ludwigsburg zum Auftakt der Tarifgespräche gewesen. Den Beschäftigten der Branche bieten sie ab März 2,2 Prozent mehr Geld an. Doch die Gewerkschaft verlange 5,5 Prozent. "Beim Thema Altersteilzeit signalisierten die Unternehmen zwar Gesprächsbereitschaft, die Einführung einer bezahlten Bildungsteilzeit nach den Vorstellungen der IG Metall lehnten sie jedoch ab", betonte Koch. "Das Angebot ist eine Farce", meinte Koch unter Beifall und einem Konzert mit Trillerpfeifen. Bundesweit geht es um 3,7 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Gerd Koch forderte die Warnstreikenden auf, auch bei den weiter geplanten Aktionen bei der Stange zu bleiben. Im IG Metallbereich Tauberbischofsheim rechne er in den nächsten Tagen mit einer ganz starken Beteiligung, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. "Wir werden den Arbeitgebern zeigen, dass wir Rennpferde beim Streiken sind." Eine hohe Beteiligung erwartet Koch auch an der Kundgebung in Buchen am Dienstag, 10. Februar. Am Ende schworen die Betriebsratsvorsitzenden Gerhard Ballweg (Braun), Josef Kaiser (Werkzeugbau) und Markus Weniger (Eirich) die Metaller darauf ein.