Waibstadt. (kel) Hohe Anerkennung für den Einsatz der Waibstadter Initiative für Flüchtlinge: Vertreter der ehrenamtlichen Arbeitskreis waren jetzt im Auswärtigen Amt in Berlin, bekamen dort dickes Lob von Außenminister Frank Walter Steinmeier und der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz. Peter Dembeck, Martina Sigmann, Iris Green und Jennifer Brundage gehörten zu insgesamt rund 600 Helfern aus ganz Deutschland, die anlässlich des Tags der Migration am Donnerstag in den so genannten Weltsaal des Außenministeriums eingeladen worden waren. Mit dem Empfang, so Steinmeier, werde vorbildliches Engagement gewürdigt, das in deutlichem Gegensatz zu den fremdenfeindlichen Demonstrationen, die in den vergangenen Tagen und Wochen in einigen deutschen Großstädten stattgefunden hatten, stünden. Die Aufnahme von Flüchtlingen stelle für manche Kommunen sicherlich auch eine dar, die gelöst werden müsse. Aber darüber könne man offen sprechen, so Steinmeier: "Weil es einen Grundkonsens gibt: Wir sind eine offene, moderne Gesellschaft. Und diese offene Gesellschaft wollen wir behalten und nicht von Krakeelern auf Marktplätzen zerstören lassen". Steinmeier erinnerte an das zurückliegende Jahr, in dem sich die internationalen Krisen geradezu überschlagen hätten: Die damit verbundene menschliche Not werde nirgendwo so spürbar wie in der direkten Begegnung mit Flüchtlingen aus Krisenregionen. Gemeinsam mit Aydan Özoguz dankte er den Freiwilligen, die Kleidung für Flüchtlingsfamilien sammeln, Fahrräder reparieren oder beim Deutschlernen unterstützen.
Als "beispielhaft" bezeichnete auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Stephan Harbarth (CDU) den Einsatz für die 80 Asylbewerber im früheren Waibstadter Altenheim. Mehr Bürger als in der Stadt untergebrachte Flüchtlinge beteiligten sich mittlerweile an der Hilfe. "Nur, wenn wir wie in Waibstadt etwaige Vorurteile ablegen und uns den Menschen mit oft schlimmen Schicksalen öffnen, kann das Zusammenleben klappen" meinte der Abgeordnete, auf dessen Vorschlag die Einladung nach Berlin zustande gekommen war. Man dürfen die Bevölkerung auf der einen Seite nicht überfordern, auf der anderen Seite müsse man aktiv die Gesellschaft gestalten und jeder seinen Teil für ein gutes Miteinander einbringen." Sein Kollege Dr. Lars Castellucci (SPD) dankte ebenfalls: "Dieser persönliche und menschliche Einsatz vor Ort ist keine Selbstverständlichkeit und verdient große Anerkennung".