John Ehret: "Ich nehme die Wahl an" (Update)
Wahlausschuss erklärte die Bürgermeisterwahl für gültig

Mauer. (tri/cm) "Ich brauche keine Bedenkzeit", sagte der frisch wiedergewählte Bürgermeister John Ehret bei der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Montagabend: "Ich nehme die Wahl an." Kurz nach der Sitzung wurden die Unterlagen per Bote an das Landratsamt zur Überprüfung weitergeleitet.
Das Wahlergebnis hatte sich im Vergleich zum Sonntagabend nur geringfügig geändert: Da zwei Briefwähler Fehler beim Eintüten gemacht hatten, wurden deren Stimmen im Nachhinein nicht als ungültig gewertet, sondern als gar nicht abgegeben. Damit verkleinerte sich die Zahl der Wähler von 2382 auf 2380. Somit sank die Wahlbeteiligung marginal um 0,06 auf 74,19 Prozent. Auf den Stimmenanteil von John Ehret hatte dies keinen Einfluss, dieser blieb bei 60,20 Prozent. Herausforderin Heike Kramer errang 38,79 Prozent. Lediglich rund ein Prozent entfiel auf weitere Bewerber. Zur Wahl aufgerufen waren 3208 Mauermer.
Interessant ist ein Blick auf die Wahlbezirke: Im Ortsteil "Übersee" lag John Ehret mit 345 zu 140 Stimmen klar vor Kramer und auch auf dem "Berg" war es mit 405 zu 259 Stimmen eindeutig. Knapper war es im Zentrum mit 364 zu 337 Stimmen. Bei der Briefwahl lag Ehret mit 314 zu 184 Stimmen vorne. Die Namen hinter den drei Stimmen an "Sonstige" gab die Gemeinde übrigens nicht bekannt. Eine Pflicht dazu bestehe erst ab fünf Stimmen pro Bewerber.
Am Montagabend traf sich der Wahlausschuss erneut im Rathaus, um das Wahlergebnis anhand der Unterlagen genau zu überprüfen und als gültig zu bestätigen. Der Vorsitzende des Ausschusses, Gemeinderat Joachim Frühauf, dankte Wahlleiter Mathias Schmalzhaf für eine vorbildliche Organisation: "Es gibt keinerlei Beanstandungen, Mathias war stets Herr der Lage und hat in jeder Phase hohe Professionalität gezeigt." Die Bürgermeisterwahl sei ohne Komplikationen über die Bühne gebracht worden.
Frühauf beglückwünschte John Ehret und betonte: "Wir freuen uns auf die nächsten acht Jahre der Zusammenarbeit!" Er fragte den Rathauschef, ob dieser die rechtlich vorgesehene eine Woche Bedenkzeit benötige, um sich zu entscheiden, ob er die Wahl auch annehme. Darauf griff Ehret zum Stift und unterzeichnete die vorbereitete Erklärung.
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Unklar ist noch, ob "Die Partei" gegen die Wahl vorgeht. Drei Bewerber der Satirepartei durften ihre Reden bei der offiziellen Kandidatenvorstellung nicht zu Ende halten. Bis gestern ging laut Schmalzhaf kein Widerspruch ein. Ab der öffentlichen Bekanntgabe des Wahlergebnisses an diesem Freitag läuft eine einwöchige Frist. "Wir befinden uns dazu noch in einem innerparteilichen Findungsprozess", erklärte Björn Leuzinger von der "Partei". "Wir sind zuversichtlich, bis spätestens zur nächsten Wahl eine Entscheidung getroffen zu haben." "Partei"-Kandidat Tobias Langer kündigte derweil an, bei der nächsten Wahl "in sechs Jahren" wieder anzutreten. Gewählt wird aber erst in acht Jahren.
Update: Dienstag, 10. März 2020, 20.45 Uhr
Mauer. (cm/mün) 3210 Wahlberechtigte hatten am heutigen Sonntag die Wahl, wer in den kommenden acht Jahren ihre Gemeinde als Bürgermeister führt. Und sie haben es nicht gerade spannend gemacht. Amtsinhaber John Ehret setzte sich im 1. Wahlgang klar durch. Und das, obwohl es einige Verstimmungen wegen einer SMS von ihm gegeben hatte, in der er sich über seine Gegenkandidatin Heike Kramer (CDU) geäußert hatte.
So wurde im ersten Wahlgang abgestimmt:
Wahlbeteiligung: 74,25 Prozent (2372 gültige Stimmen, 10 ungültige Stimmen)
John Ehret: 60,2 Prozent (1428 Stimmen)
Heike Kramer: 38,79 Prozent (920 Stimmen)
Karl-Heinz Eith: 0,08 Prozent (2 Stimmen)
Yesamin Fritzsche: 0,08 Prozent (2 Stimmen)
Constantin Kleinholdermann: 0 Stimmen
Björn Leuzinger: 0,04 Prozent (1 Stimme)
Daniel Wagner: 0,42 Prozent (10 Stimmen)
Maximilian von Moers-Meßmer: 0, 04 (1 Stimme)
Stefan Hofmann: 0 Stimmen
Tobias Langer: 0,21 Prozent (5 Stimmen)
Sonstige: 0,13 Prozent (3 Stimmen).
Nach dem umstrittenen Auftritt der Kandidaten von "Die Partei" am vergangenen Montag fällt deren Wahlergebnis entsprechend aus. Gerade einmal 24 Stimmen bekamen die Kandidaten nach ihrem Auftritt vor der Bürgerschaft.
Update: 8. März 2020, 19 Uhr
Heike Kramer (CDU) kommt auf Platz 2 mit fast 39 Prozent - Wenige Stimmen für die "Die Partei"-Kandidaten
Mauer. (cm) Am Sonntag ist Wahltag. Die 4000-Einwohner-Gemeinde im Elsenztal wählt ihren Bürgermeister. Die RNZ hat alles Wissenswerte zusammengefasst:
> Wahlberechtigte: Genau 3210 sind am Sonntag zur Wahl aufgerufen – 93 davon sind 16- und 17-Jährige. Bei der Bürgermeisterwahl vor acht Jahren waren es noch 3043 Wahlberechtigte.
> Briefwahl: 475 Mauermer haben bis zum gestrigen Donnerstagnachmittag Briefwahl im Rathaus beantragt. Wie viele davon wirklich schon ihr Kreuzchen gesetzt haben, wird nicht gezählt. "Die Rücklaufquote ist aber sehr hoch", sagt Wahlleiter Mathias Schmalzhaf. Zum Vergleich: Vor acht Jahren waren es noch 353 Briefwähler. "Bei Bürgermeisterwahlen ist deren Zahl warum auch immer stets geringer als bei anderen Wahlen", so Schmalzhaf. "Sonst haben wir 700 bis 800 Briefwähler."
> Wahlbezirke: Seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr ist der Ort nur noch in drei statt vier Bezirke unterteilt. Das Wahllokal im Heid’schen Haus ist Geschichte. Damit reagierte die Gemeinde auf die steigende Zahl der Briefwähler. Am Sonntag gibt es drei Urnenwahlbezirke und einen Briefwahlbezirk. Die 856 Wahlberechtigten aus dem Ortsteil Übersee geben ihre Stimme im Bezirk eins im Awo-Gebäude am Bahnhof ab, 1165 Wahlberechtigte aus Mauer-Mitte wählen im Bezirk zwei in der Schule und 1189 Wahlberechtigte vom "Berg" machen ihr Kreuzchen im Bezirk drei im Rathaus. Alle sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
> Die Kandidaten: Auf dem Stimmzettel stehen zehn Bewerber in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Bewerbung. Ganz oben steht Bürgermeister John Ehret (parteilos). Heike Kramer, Schulsekretärin, CDU-Gemeinderätin und stellvertretende Bürgermeisterin, steht auf Platz sieben. Karl-Heinz Eith (ÖDP) aus Bösingen belegt Platz sechs. Die restlichen Plätze werden von Kandidaten der Satirepartei "Die Partei" belegt: Yesamin Fritzsche aus Neckarsteinach, Constantin Kleinholdermann aus Rüsselsheim am Main, Björn Leuzinger, Daniel Wagner und Maximilian von Moers-Meßmer aus Heidelberg sowie Stefan Hofmann und Tobias Langer aus München.
> Der Wahlabend: Um Punkt 18 Uhr werden die Wahlurnen geleert und die öffentliche Auszählung beginnt in den Wahllokalen. Der Wahlausschuss prüft ungültige Stimmen. Das Ergebnis soll gegen 18.30 Uhr von der Rathaustreppe den dann wohl mehreren Hundert Neugierigen bekanntgegeben werden. Zwischenstände werden nicht veröffentlicht. Erhält ein Bewerber im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen, ist er gewählt. Dann spielt der Musikverein und anschließend steigt eine von der Gemeinde auf Kosten des Wahlsiegers organisierte Wahlparty, bei der die Feuerwehr bewirtet und bei der wohl mehrere Vereine auftreten. Erhält kein Bewerber die absolute Mehrheit, wird zwei Wochen später, am 22. März, erneut gewählt. Dann reicht die relative Mehrheit zum Sieg. "Die Würstchen halten bis dahin", sagt Schmalzhaf mit einem Augenzwinkern.



