Ilsfeld

Bach vergiftet - Fische, Vögel und ein Reh verendet (Update)

Behörden warnen auch Hundebesitzer, ihre Tiere aus der Schozach trinken zu lassen

04.04.2019 UPDATE: 04.04.2019 17:37 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
​Foto: 7aktuell

Ilsfeld/Talheim. (y) Wegen eines dramatischen Tiersterbens in der Schozach aufgrund einer Gewässerverunreinigung bei Ilsfeld ist es am Donnerstag zu einem Großeinsatz in diesem Bereich gekommen. Die Meldung ging gegen 9 Uhr ein, und sofort rückten Einsatzkräfte der Feuerwehr und Spezialisten des Polizeipräsidiums vom Arbeitsbereich Umwelt zu dem Bach im südöstlichen Landkreis Heilbronn aus.

Inzwischen steht laut Mitteilung der Polizei fest, dass zwischen der Einmündung des Gruppenbachs in die Schozach bis zum Tauchsteinsee bei Talheim offensichtlich alle Lebewesen, einschließlich der Wasservögel, verendet sind. Was der Auslöser der Katastrophe ist, und wer dafür verantwortlich sein könnte, ist bislang unklar. Die Ermittlungen hierzu laufen, die Polizei konnte bis Redaktionsschluss allerdings keine gesicherten Ergebnisse mehr mitteilen.

Die Feuerwehren aus Ilsfeld, Lauffen und den umliegenden Gemeinden waren mit mehr als 80 Einsatzkräften vor Ort. Sie versuchen weiterhin zu verhindern, dass sich das Tiersterben ausbreitet, und verdünnten das Wasser des Baches mit Wasser aus unbelasteten Quellen und dem Trinkwassernetz.

Nach den ersten Erkenntnissen bestand für das Trinkwasser bislang keine Gefahr. Dies wird allerdings weiter von den Gewässerspezialisten des Landratsamts Heilbronn beobachtet, die auch Grundwasserproben entnehmen. Falls sich eine Gefahr für die Bevölkerung ergeben sollte, werde eine entsprechende Meldung über die Warn- und Informationssysteme "Katwarn" und "NINA" oder gegebenenfalls per Lautsprecherdurchsage veröffentlicht.

Allerdings sollte laut Landratsamt dringend beachtet werden, dass unterhalb von Ilsfeld kein Wasser aus der Schozach entnommen wird und dass keine Kinder am Bach spielen sollten. Auch Hunde sollten nicht aus dem Bach trinken, da schon mehrere tote Wasservögel gefunden wurden und es eine Meldung gibt, dass auch ein Reh verendet sein soll.

Welches Ausmaß die Gewässerverunreinigung noch annimmt, kann derzeit niemand sagen, da die Quelle oder der Einleitungsort des möglichen Giftstoffes noch nicht gefunden sind.

Welch verheerende Auswirkungen ein sich schnell im Wasser verbreitender giftiger Stoff haben kann, hat sich erst vor dreieinhalb Jahren in der Region gezeigt. Im September 2015 war nach einem Mühlenbrand durch das Löschwasser Ammoniumnitrat aus Düngemittelbeständen in das Gewässer gelangt. Der giftige Stoff hatte nahezu alles Leben in dem betroffenen, rund 25 Kilometer langen Flussabschnitt ausgelöscht. Die Jagst hat sich bis heute nicht von der Katastrophe erholt. Obwohl wesentlich kleiner, wird nun auch an der Schozach mit einer ähnlich lang andauernden ökologischen Katastrophe gerechnet.

Ort des Geschehens

Update: Donnerstag, 4. April 2019, 19.15 Uhr

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