Heidelberger Betriebshof

Grünen-Stadtrat wehrt sich gegen SPD-Vorwürfe

"Das Airfield dauert nicht viel länger als der Ochsenkopf" - Pfaffengrund wird nicht "eingeschnürt"

02.11.2018 UPDATE: 03.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Die Grünen sind für den ehemaligen US-Flugplatz ("Airfield") am Pfaffengrund als Betriebshofstandort. Foto: Rothe

Heidelberg. (hö) Ungewöhnlich heftig prügelte die SPD verbal auf die Grünen ein - weil sie als Betriebshof-Standort für das Airfield sind. Grünen-Stadtrat Christoph Rothfuß wehrt sich.

Die SPD rief Sie dazu auf, Verantwortung zu übernehmen - und nicht länger am illusorischen Standort Airfield festzuhalten. Was machen Sie jetzt?

Wir wollen natürlich Verantwortung übernehmen, gerade deshalb, weil es eine so wichtige Entscheidung für die nächsten 50 Jahre ist. Und deshalb soll der beste Standort ausgewählt werden. Dafür muss das Airfield genauso geprüft werden wie der Große Ochsenkopf oder die Bergheimer Straße. Die bisher vorliegenden Ergebnisse zum Airfield sind vielversprechend.

Was sagen Sie dem Pfaffengrund, der eine Einschnürung - Autobahn A5 im Westen und Straßenbahn im Osten - befürchtet?

Stadtrat Christoph Rothfuß. Foto: ern

Es sind eigentlich nur noch zwei Varianten für eine Straßenbahn im Spiel, nämlich Baumschulenweg/Pfaffengrund-Süd oder Speyerer Straße. Wo jetzt endgültig die Straßenbahn verlaufen wird, müssen noch weitere Untersuchungen ergeben. Falls die Variante südlich vom Pfaffengrund kommt, hätte dies auch Vorteile durch einen besseren Nahverkehrsanschluss für die Anwohner dort. Und außerdem ist ja auch beschlossen, dass die Bezirksbeiräte, darunter der Pfaffengrund, sowohl bei der Trassenführung als auch beim Betriebshof einbezogen sind.

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Nun wirft Ihnen ja die SPD vor, dass der Bau eines Betriebshofs am Airfield zu lange dauert - und so lange müssen die RNV-Mitarbeiter unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten ...

Wir glauben nicht, dass die zeitliche Differenz zwischen der Entwicklung des Airfields und der des Ochsenkopfes allzu groß wäre. Beides dauert weniger als zehn Jahre. In jedem Fall müssten in der Bergheimer Straße größere Mängel abgestellt, also gewissermaßen zwischensaniert werden.

Was ist Ihrer Meinung nach der Charme des Airfields als Betriebshof?

Nach dem derzeitigen Stand kann das Airfield kostengünstig bebaut werden. Es bietet ausreichend Platz und forciert die Anbindung an Patrick Henry Village und Schwetzingen. Und für den Standort spricht, dass die Ochsenkopf-Wiese erhalten bleibt und man gleichzeitig den alten Betriebshof aufwerten kann - zum Beispiel für Wohnen, Freizeit und Kleingewerbe.

Aber genau dorthin soll ja auch ein Landwirtschaftspark. Verträgt sich der mit einem Betriebshof?

Ja, wir denken, das verträgt sich gut. Das hat uns auch der IBA-Chef Michael Braum versichert. Zudem benötigt ein Landwirtschaftspark auch einen guten Nahverkehrsanschluss.

Was spricht Ihrer Meinung nach gegen den Vorschlag der SPD, am alten Standort neu zu bauen?

Die Option Airfield ist attraktiver. Die Stadtverwaltung hatte sich vor eineinhalb Jahren zu früh auf den Standort Ochsenkopf festgelegt und deswegen die Alternativen, darunter das Airfield, in knappen Sätzen vom Tisch gewischt. Die Machbarkeitsstudie jetzt zeigt, dass das Airfield in der gleichen Liga spielt wie die anderen beiden Standortoptionen.

Was spricht gegen den Ochsenkopf als Betriebshof?

Er soll als wichtige Grünfläche erhalten bleiben, da es in Bergheim davon zu wenige gibt. Zudem hat er eine wichtige Funktion als Frischluftschneise.

Ist das Pfaffengrunder Feld am Airfield denn keine Frischluftschneise?

Das müsste man noch abklären. Aber nach meinem Eindruck ist hier die Frischluftschneise sehr viel breiter.

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