Lars Castellucci - Breymaier-Konkurrent mit Sinn fürs Miteinander
Seit 13 Jahren ist der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Rhein-Neckar stellvertretender SPD-Landeschef. Doch nun will er an die Spitze.

Stuttgart. (dpa/lsw) "Politik mache ich am liebsten mit anderen zusammen", schreibt Lars Castellucci auf seiner Homepage. "Vielleicht ja mit Ihnen?" Interessierte können den SPD-Landesvize über einen Link kontaktieren und unterstützen - sei es gegen Fremdenhass oder beim Engagement für das Ehrenamt. Auch bei der Arbeit begleiten lässt er sich. Künftig könnte die noch interessanter werden - denn der 44-Jährige will SPD-Landeschefin Leni Breymaier im Amt ablösen.
Seit 13 Jahren ist der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Rhein-Neckar stellvertretender SPD-Landeschef. Doch nun will er an die Spitze. "Es geht nicht mehr", sagt der gebürtige Heidelberger. Er kandidiere wegen der historisch schlechten Umfragewerte für seine Partei im Land - zuletzt waren es 11 Prozent.
Seine Themen sind unter anderem Migration, Nachhaltigkeit, Demokratie und Freihandel. Seit 2018 ist Castellucci Sprecher für Migration und Integration, stellvertretender innenpolitischer Sprecher und Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion. Seit 2013 hat er eine Professor für Nachhaltiges Management an Hochschule der Wirtschaft für Management in Mannheim.
In Wiesloch initiierte er nach eigenen Angaben den Ludwig-Wagner-Preis für ehrenamtliches Engagement - und will einen solchen Preis auch für seinen Wahlkreis ins Leben rufen. Überhaupt, so betont er, setzt er sehr auf das Miteinander - auch als Gegenkandidat von SPD-Landeschefin Leni Breymaier. "Ich möchte das ganz anständig und fair machen", sagt er. Er habe Breymaier angerufen, bevor er seinen Hut in den Ring geworfen habe.
Auch privat setzt er aufs Miteinander - zumindest, was seine Hobbys angeht. Er ist nach eigenen Angaben unter anderem Mitglied im Deutschen Alpenverein, dem Tierschutzverein Wiesloch/Walldorf und Umgebung und der Wieslocher Tafel. Und: "Neben der Politik ist Musik meine große Leidenschaft", gibt er an. "Ich spiele Orgel und Klavier und habe früher den evangelischen Kirchenchor in Baiertal geleitet."
Auch interessant
Hätte die SPD unter ihm eine Chance auf eine Regierungsbeteiligung im Land? "Mit mir allein geht gar nichts", betont er. Er wolle die SPD aber wieder zu einem "ernstzunehmenden Player" machen.