Airfield Heidelberg

Ein bisschen Grün muss sein

Diskussion der Bunten Linken - Betriebshof und Zeppelin-Erlebniswelt stoßen auf Ablehnung

17.09.2018 UPDATE: 18.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Die IHK hofft vor allem auf den vielen Konversionsflächen in der Region Platz für Gewerbeflächen zu finden. Foto: RNZ

Von Werner Popanda

Heidelberg. Was wird aus dem Airfield? Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH? Zeppelin-Erlebniswelt? Oder vielleicht doch ein Landwirtschaftspark der Internationalen Bauausstellung? Die Palette an Vorschlägen zur künftigen Nutzung des ehemaligen US-Flugplatzes am Stadtteil Pfaffengrund ist breit.

Auch der Bunten Linken liegt die Zukunft des knapp 16 Hektar großen Areals am Herzen. Daher lud sie nun zu einer Diskussionsveranstaltung in den Laden für Kultur & Politik in der Weststadt ein.

"Wir liegen alle nicht so weit auseinander", stellte Birgit Hug vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fest. Geht es nach ihr, soll der frühere Militärflugplatz auch künftig der Landwirtschaft dienen. Generell plädiert Hug für ein "naturnahes Naherholungsgebiet" mit dem Airfield als Zentrum. Schließlich verfüge Heidelberg bislang nicht über eine "grüne Lunge" - etwas, was auch das städtische Klima beeinträchtige, wie Hug meint.

Einig waren sich Hug und ihre Mitdiskutanten in mehreren Punkten - etwa darin, dass das Airfield ein "Gebiet ist, bei dem niemand davon ausgeht, dass es ein Flughafen bleibt", wie Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) betonte. Ein Hauptproblem hat er in der "relativ großflächigen Versiegelung" ausgemacht. Lorentz zufolge beläuft sich die bebaute Fläche auf 1,8 Hektar, zu denen 3,2 Hektar der Hauptlandebahn hinzukämen. Außerdem, so Lorentz, treffe man hier auf eine "schwierige Versiegelung", deren Entfernung hohe Kosten verursachen würde.

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Landschaftsarchitekt Wolfgang Roth machte sich ebenfalls für einen Landwirtschaftspark auf dem Airfield stark. Dieser solle ein "Patchwork einer Landschaft" sein, ein "Zusammenspiel von ganz vielen kleinen Einheiten" und außerdem "wichtige Aspekte der Vegetation" beinhalten.

Die Idee für einen Landschaftspark, so Roth, stamme von dem Pfaffengrunder Oskar Harbich. Der nutzte die Debatte nun dazu, seinen Grundgedanken ins Spiel zu bringen, der da lautet, die landwirtschaftlich genutzte Fläche samt und sonders bestehen zu lassen und speziell die dortige Frischluftschneise zu erhalten.

Als Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion erinnerte Anke Schuster daran, dass vor fünf Jahren jede Konversionsfläche ein "funktionelles Etikett" bekommen habe - mit einer Ausnahme: dem Airfield. Dieses betrachte man zwar gerne als Grünfläche, keineswegs aber als Baugebiet für Wohnen und Gewerbe.

Nicht erwärmen kann sich Schuster für das Konzept einer Zeppelin-Erlebniswelt der Hangarworld AG, genauso wenig wie für eine Verlagerung des Betriebshofes. Vielmehr sollte man "bei der Bürgerschaft Ideen sammeln".

Anders sieht das Grünen-Stadtrat Christoph Rothfuß. Zwar versicherte er, dass seine Fraktion mit dem Erhalt der regionalen Landwirtschaft übereinstimme, und auch beim Thema Naherholungsgebiet sei man offen - dennoch würde es seiner Meinung nach Sinn machen, den Betriebshof aus Bergheim in den Süden der Stadt zu verlegen, schon deshalb, weil eine Straßenbahn für das Patrick-Henry-Village benötigt werde.

Die neue Linie, so Rothfuß, sollte "schon da sein, bevor die Leute dort leben und arbeiten". Sein Vorschlag fand unter den Anwesenden allerdings wenig Unterstützung. So sprach sich etwa SPD-Gemeinderatsmitglied Schuster klar gegen die "Überprüfung des Airfields als Betriebshof" aus.

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