TSG-Akademie

Nach oben darf's gern durchlässig sein

Nachwuchsdirektor Dirk Mack sieht Hoffenheims U-Mannschaften auf einem gutem Weg - So lange wie möglich ausbilden

16.01.2018 UPDATE: 21.01.2018 06:00 Uhr 3 Minuten, 9 Sekunden

An seinem Schreibtisch koordiniert Dirk Mack die Karrieren der Stars von morgen. Foto: Uwe Grün

Sinsheim. (jag) Ein spannendes Jahr liegt hinter der TSG-Akademie und ihrem Direktor Nachwuchs, Dirk Mack, der für die sportlichen Geschicke der Teams von der U 23 bis zu den Kinderperspektivteams verantwortlich ist. Die Entwicklung der Akademie-Teams geht in die richtige Richtung, findet Mack, der im Interview auf die erste Saisonhälfte zurückblickt und sich von der Restrückrunde einiges verspricht.

RNZ: Dirk Mack, für Ihre Akademie-Teams steht die Rückrunde bevor. Wie bewerten Sie die erste Saisonhälfte?

Dirk Mack: Ich denke, dass wir mit eigentlich allen Teams eine gute Hinrunde hatten. Die U 23 hatte beispielsweise in der Regionalliga zu Beginn ein wenig Probleme, aber hat sich dann relativ schnell gefunden und war zwischenzeitlich ja einmal sechs und einmal sieben Spiele hintereinander ungeschlagen. Was in diesem Jahr erneut richtig gut war, war der Austausch mit den Profis - und zwar in beide Richtungen.

Sind das dann auch die besten Argumente für die Beibehaltung einer U 23?

Absolut. Viele junge Spieler haben über die U 23 den Anschluss zum Bundesligateam geschafft. Dazu kommt, dass einige Profispieler sich nach Verletzungen bei der U 23 wieder Spielpraxis geholt haben. Und jüngere Profis, wie etwa Justin Hoogma oder Felix Passlack, die in der Bundesliga noch nicht so viel spielen, kommen immerhin in der Regionalliga auf ihre Spielzeit. Daran sieht man, wie wichtig die U 23 für den Verein ist.

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Die U 19 spielt nach der wechselhaften Vorsaison nun eine richtig gute Runde, ist Tabellenführer in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest und steht im DFB-Pokal-Halbfinale. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für die zurückgewonnene Konstanz?

Zum einen haben die Neuzugänge genau die Lücken gestopft, die wir im vorherigen Kader ausgemacht haben. Dadurch wurde sowohl die Qualität in der Spitze als auch in der Breite wesentlich besser. Zum anderen spielt der Jahrgang 1999 schon seit Jahren weitgehend in der Konstellation zusammen und kennt das Trainerteam auch schon seit der U 16.

Einige Spieler haben sogar schon vor acht oder neun Jahren im Kinderperspektivteam zusammengespielt.

Genau. Und das ist ja auch unser Wunsch. Wir wollen die Jungs so lange wie möglich im Verein ausbilden - bestenfalls eben schon im Kinderperspektivteam. In dem 99er-Jahrgang haben wir jetzt erfreulicherweise ein paar Beispiele, bei denen das geklappt hat. Und das spricht ja auch für die Kontinuität im Verein und für die Ausbildung.

Bei der U 17 gab es kürzlich einen Trainerwechsel, da Pellegrino Matarazzo als Co-Trainer zu den Profis aufgerückt ist und der bisherige U 16-Cheftrainer Danny Galm übernommen hat. Warum trauen Sie Galm diese Aufgabe zu?

Weil wir wissen, dass er in den vergangenen anderthalb Jahren hervorragende Arbeit bei unserer U 16 geleistet hat. Fachlich bringt Danny viel mit und zu den Jungs hat er einen sehr guten Draht. Er kennt zudem fast alle U 17-Spieler, da er sie bereits vergangene Saison trainiert hat. Er wird daher nicht viel Eingewöhnungszeit brauchen.

Was die Durchlässigkeit zwischen Akademie und Profis angeht, war 2017 sicherlich eines der besten Jahre überhaupt, denn mit Dennis Geiger, Robin Hack, Stefan Posch, Simon Lorenz, Alexander Rossipal, Meris Skenderovic, Johannes Bühler und David Otto haben gleich acht Akademie-Spieler ihr Profidebüt gegeben. Wie beurteilen Sie das?

Das spricht natürlich für die Jungs und ihre Entwicklung, aber es ist sicherlich auch den vielen Spielen geschuldet. Dadurch haben die Jungen häufiger die Chance erhalten zu spielen. Nichtsdestotrotz hat man dann auch gesehen, dass sie auf diesem Niveau mithalten können und ihre Chance genutzt haben.

Und die nächsten Talente für das Profiteam stehen schon bereit, schließlich haben David Otto sowie seine U 19-Teamkollegen Alfons Amade und Christoph Baumgartner gerade erst langfristige Profiverträge erhalten. Was versprechen Sie sich von ihnen?

David Otto und Alfons Amade zeigen seit Jahren absolute Topleistungen in unseren Teams. Auch in dieser Saison haben sie bei unserer U 19 bewiesen, was für gute Spieler sie sind und was für großartige Spieler sie noch werden könnten. Christoph Baumgartner ist ja erst im vergangenen Sommer zu uns gekommen, aber er hat von Anfang an auf ganzer Linie überzeugt und bei uns ja auch den Sprung in die österreichische U 21-Nationalmannschaft geschafft. Alle drei haben sich die Beförderung vollends verdient und ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch viel Freude an ihnen im TSG-Trikot haben werden.

Welche Leistungen sind Ihnen zuletzt noch positiv aufgefallen?

Da muss ich unsere aktuelle U15 - also den Jahrgang 2003 - nennen, die in der Vorrunde und an den ersten beiden Rückrundenspieltagen jedes Spiel gewonnen hat, was in der C-Junioren-Regionalliga Süd zuvor noch keiner Mannschaft gelungen ist. Die 2003er sind ein toller Jahrgang mit sehr interessanten Jungs.

Sie haben es schon erwähnt: Die Akademie-Teams sind aktuell auf einem guten Weg. Wie sieht denn ihr sportlicher Ausblick auf das neue Jahr aus?

Es wäre natürlich schön, wenn wir die Ergebnisse bestätigen würden, denn dann wird am Ende vielleicht auch der eine oder andere Titel herausspringen. Ich glaube außerdem, dass die Entwicklung vieler Spieler in die richtige Richtung geht, sodass der Verein für die neue Saison erneut einen Nutzen haben wird. Sprich: Dass die Durchlässigkeit nach oben genau so weitergeht.

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