Ganztagsgymnasium Osterburken

Sanierung kostet neun Millionen Euro

Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Neckar-Odenwald-Kreises tagte - Die Schülerzahlen sind rückläufig - Kreisschulen erhalten kostenloses W-Lan

19.11.2017 UPDATE: 20.11.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 26 Sekunden

Für die etappenweise energetische Sanierung des Ganztagsgymnasiums Osterburken ist eine Bauzeit von drei Jahren vorgesehen. Foto: Burkard Gassenbauer

Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Ein umfangreiches Programm absolvierte der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Neckar-Odenwald-Kreises bei seiner jüngsten Sitzung in Höpfingen.

Landrat Dr. Achim Brötel begrüßte dazu auch Dr. Andrea Hoffend und Andreas Schulz, die das Projekt "Lernort Kislau" vorstellten. Mit einer Präsentation erläuterten sie, dass auf dem Areal von Schloss Kislau bei Mingolsheim, wo von 1933 bis 1939 ein Konzentrationslager war, ein Lernort zur badischen Landesgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 errichtet werden soll. Man unterstütze das Projekt gern ideell, eine finanzielle Förderung komme aber aufgrund der bisherigen Verwaltungspraxis nicht in Frage, lautete der Entschluss der Kreisräte.

Die energetische Sanierung des Hauptgebäudes des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO) und damit wohl eines der anspruchsvollsten Schulsanierungsprojekte in der Kreisgeschichte stand dann ein weiteres Mal auf der Tagesordnung. Der Landrat erinnerte daran, dass der Ausschuss im April beschlossen hatte, in erster Priorität die Sanierung des Gebäudes und nicht einen Ersatzneubau weiterzuverfolgen. Die Verwaltung sei zugleich beauftragt, die Unterlagen für einen Förderantrag beim Land vorzubereiten. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", betonte Brötel. Jedoch liege bisher noch immer lediglich ein Entwurf der Verwaltungsvorschrift zu der Förderung vor: "Wenn die Vorschrift in Kraft gesetzt wird, stehen wir in den Startlöchern."

Das Kostenvolumen für die GTO-Sanierung sei inzwischen auf rund neun Millionen Euro gestiegen, da neben der Erneuerung der kompletten Gebäudehülle auch die umfassende Erneuerung der Haustechnik notwendig sei. Für die etappenweise Umsetzung sei eine Bauzeit von drei Jahren vorgesehen. Daher müssten die Planungen weitergeführt werden. Der Ausschuss folgte deshalb dem Vorschlag der Verwaltung, das Ingenieurbüro Metzger (Weikersheim) mit Fachplanungsleistungen für die Elektrotechnik der Schule zu beauftragen.

Über die Entwicklung der Kreisschulen berichtete anschließend die Verwaltung. Der Rückgang der Schülerzahlen im Kreis liege deutlich über dem Landesdurchschnitt. "Hier ist der demografische Wandel zu spüren, aber es gibt auch noch weitere Einflussfaktoren, wie neue Bildungsangebote im angrenzenden Bayern", so der Landrat. Mit Blick auf die Kreisschulen sei die Lehrerversorgung in vielen Einrichtungen gut, bei den Schulen mit sonderpädagogischer Ausrichtung sowie beim Schulkindergarten jedoch sehr angespannt.

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Im weiteren Verlauf beschloss der Ausschuss, die Volks- und Chormusik im Kreis, wie schon in den vergangenen Jahren, zu fördern und dem Blasmusikverband Tauber-Odenwald-Bauland einen Zuschuss von 5880 Euro zu gewähren. Weiterhin informierte der Landrat, dass er in seiner eigenen Zuständigkeit 3600 Euro an Zuschüssen an den Chorverband Mosbach, 1296 Euro an den Sängerkreis Buchen, 516 Euro an den Chorverband Kurpfalz Heidelberg und 708 Euro an den Sängerbund Badisch-Franken vergeben habe. Die Beträge wurden in Abhängigkeit von der Zahl aktiver Mitglieder ermittelt. Ebenso gewährt der Kreis auf Beschluss des Ausschusses acht Sportgruppen in den Sportkreisen Buchen und Mosbach rund 13.000 Euro als Zuschuss zu den Nutzungsentgelten für kreiseigene Hallen im vergangenen Jahr.

Zurückgehend auf einen Antrag von Kreisrat Joachim Mellinger (SPD), stellte die Verwaltung eine Übersicht über die vom Kreistag beschlossenen Schulversuche an den kreiseigenen Schulen vor. Viele Schulversuche liefen erfolgreich, aber es gebe auch Fälle, bei denen es beim Versuch geblieben sei. Ein Grund seien z.B. geringe Bewerberzahlen.

Auch wies Brötel darauf hin, dass an den kreiseigenen Schulen derzeit, wenn dies von den Schulleitungen gewünscht wird, frei zugängliches und kostenfreies W-Lan eingerichtet werde. An einmaligen Kosten für die Verkabelung und Beschaffung der Hardware seien bisher rund 30.000 Euro angefallen. Die monatlichen Kosten beliefen sich insgesamt auf rund 500 Euro. Die erste Resonanz auf das neue Angebot falle ausgesprochen positiv aus. Auch in den öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten des Landratsamtes gebe es inzwischen freies W-Lan.

Über eine sehr erfreuliche Auslastung von mehr als 80 % in der vergangenen Spielzeit der Schlossfestspiele Zwingenberg berichtete der Landrat abschließend. Mehr als 7600 Gäste habe man zu zwölf Veranstaltungen begrüßen können. Insbesondere das Musical "The Rocky Horror Show" habe die Bekanntheit der Festspiele in der Musicalwelt noch einmal verfestigt. Allerdings belaste der technische Aufwand für eine so aufwendige Show zunehmend das Budget, so dass die Spielzeit voraussichtlich mit einem geringen Minus abgeschlossen werde.

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