Manager des Einkaufsquartiers "Q 6/Q 7" ziehen Bilanz
Vor einem Jahr wurde das Quartier "Q 6/Q 7" eröffnet - Management will Kundenfrequenz erhöhen

Die Geschäftsführung von "Q 6 Q 7" ist sich sicher: Potenzielle Kunden werden vom Einkauf in der Mannheimer City durch die Baustelle auf den Planken abgeschreckt. Foto: Gerold
Von Wolf H. Goldschmitt
Mannheim. Das erste Jahr lief nicht schlecht. Aber eben nicht so gut, wie gewünscht. Gestern zogen die Manager des Einkaufsquartiers "Q 6 Q 7" Bilanz. Und machten auch den Umbau der Planken dafür verantwortlich, dass potenzielle Kunden vom Einkaufen in den Quadraten abgeschreckt würden. Dass Achim Ihrig, ein Mitglied der Geschäftsleitung des Bauherrn Diringer & Scheidel, in diesem Zusammenhang von Chaos sprach, wies eine Sprecherin der Stadt Mannheim am Donnerstag auf RNZ-Anfrage entschieden zurück.
Schließlich werde das Ziel, ab 20. November wieder Straßenbahnen durch die Planken fahren zu lassen, trotz aller Probleme erreicht, so die Sprecherin. Würde dieser Termin nicht gehalten, bekräftigte Ihrig dagegen im gestrigen Bilanzgespräch, so werde bald gar niemand mehr nach Mannheim zum Shoppen fahren.
Bisher 7,2 Millionen Besucher
Kritisch äußerte sich auch Manfred Schnabel, Präsident des Handelsverbands Nordbaden. Er rügte die Planlosigkeit der Regierungspräsidien bezüglich der Dauerbaustellen auf Verkehrsadern, die für Mannheims City und den Einzelhandel lebenswichtig seien.
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Doch das Management von "Q 6 Q 7" wollte gestern gar nicht lamentieren, sondern die positiven Aspekte hervorheben, die zu verzeichnen sind, seit die Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel die Einkaufsarena eröffnet hat. Inzwischen schlagen 7,2 Millionen Besucher zu Buche. Über 60 Marken von Fashion bis Food auf drei Etagen sollen die Kunden aus der Metropolregion locken - auch wenn es bei der Resonanz noch Luft nach oben gibt. Zumal neugierige Besucher nicht immer auch Käufer sein müssen. Deshalb sagte Geschäftsführer Hendrik Hoffmann: "In einem schwierigen Marktumfeld behaupten wir uns sehr gut. Unser primäres Ziel ist aber, die Kundenfrequenz unter der Woche weiter auszubauen". Immerhin seien alle Wohnungen vermietet und Büroräume sowie Arztpraxen vermarktet. Dennoch sei eine Optimierung der Mieterstruktur vorgesehen.
Achim Ihrig war zufrieden, dass es inzwischen gelungen sei, die Philosophie von "Q 6 Q 7" mit der Stadtgesellschaft zu vernetzen. Als Beispiel nannte er die enge Zusammenarbeit mit Johann Wagner vom "m:con Congress Center Rosengarten". Man kooperiere gut bei Kongressen und Konzerten, wenn Gäste im "Radisson Blu Hotel" des Quartiers übernachteten. Als weiteres Highlight bezeichnete er das Konzept "Sportsbar". Damit sei es unter Federführung von Daniel Hopp, dem Geschäftsführer der SAP-Arena, geglückt, mit "Whistle - Great Sports. Fine Food" ein Gastronomiekonzept auf internationalem Niveau anzubieten, das aber sportlich vor allem regional verwurzelt sei.
Manfred Schnabel lobte die Konzeptstrategie von "Q 6 Q 7" geradezu überschwänglich. Das Quartier auf dem ehemaligen Parkhausgelände habe den Einzelhandelsstandort Mannheim gestärkt und die Zentralität der Stadt verbessert. Das heißt: Noch mehr Kunden würden von außerhalb angelockt - wenn sie denn problemlos in die Stadt kommen. "Vor allem waren wir von Anfang an glücklich, dass ’Q 6 Q 7’ keine Kopie der Einzelhandelsgeschäfte in der Fußgängerzone geworden ist und den Planken keine Konkurrenz macht" so Schnabel.



