Sieger Jochen Uhrig verrät sein Erfolgsrezept
Im Siegerinterview berichtet der Weinheimer Jochen Uhrig auch über die Qualen eines Läufers nach dem Rennen

Nicht lange gefackelt: Sieger Jochen Uhrig (M.), der Zweite Holger Freudenberger (l.) und "Peace Runner" Samalya Schäfer. Foto: vaf
Heidelberg. (czi) Beim ersten Sieg des Heidelberger Halbmarathons gleich einen Streckenrekord zu laufen, gelingt nicht jedem. Im Siegerinterview berichtet der Weinheimer Jochen Uhrig von seinem Erfolgsrezept und spricht über die Qualen eines Läufers nach dem Rennen.
Jochen Uhrig, wie viel Spaß macht das Treppensteigen nach so einem Lauf?
Wir wohnen zum Glück im Erdgeschoss, aber das Aufstehen ist am nächsten Tag nicht ganz so angenehm. In Heidelberg ist vor allem die Belastung bergab deutlich höher als bei einem flachen Halbmarathon. Nach zwei Tagen Pause kann man aber wieder ganz normal joggen.
Wie viel Zeit muss man investieren, um hier um den Sieg mitlaufen zu können?
Ich trainiere täglich, bei Marathonvorbereitungen sogar mehrmals am Tag. Insgesamt sind es so sechs bis sieben Einheiten pro Woche. Ich komme ja vom Triathlon, wo das Training wesentlich aufwendiger ist. Acht bis zehn Stunden kommen in der Woche schon zusammen, aber wenn du nur noch bei Marathons oder Halbmarathons startest, kannst du schon mit einer Stunde Laufen sehr viel machen.
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Im vierten Anlauf hat es mit dem ersten Sieg geklappt. Wann haben Sie gemerkt, dass es Ihr Tag werden könnte?
Beim Start fühlt man sich eigentlich nie toll, man horcht in den Körper hinein und fragt sich, wo die Zipperlein liegen. Nach einem Kilometer merkst du dann, was geht. In der Fußgängerzone habe ich gemerkt, dass mein Schritt relativ locker war und heute etwas gehen könnte. Heidelberg ist immer ein Rennen, das man sich gut einteilen kann. Der Rückenwind hat definitiv geholfen. Wichtig ist: Man muss immer locker bleiben und seinen Rhythmus beibehalten, auch wenn dich einer überholt. Man darf sich nie beeindrucken lassen, aufgeben gibt es nicht. Abgerechnet wird immer erst am Ende. Ich wusste, dass es eng werden könnte und habe einfach mein Ding gemacht.
Seit Sonntag halten Sie nun auch den offiziellen Streckenrekord. Freuen Sie sich darüber mehr als über den Premierensieg?
Als Jonas Lehmann vor ein paar Jahren diese fantastische 1:13er-Zeit gelaufen ist, habe ich noch gedacht, was für eine Zeit. Mir ist es hier aber über die Jahre gelungen, mich kontinuierlich zu steigern. Dass ich das noch einmal um eine halbe Minute unterboten habe, macht mich natürlich schon etwas stolz, gerade bei dieser Konkurrenz. Grundsätzlich ist mir ein Sieg aber wichtiger als die Zeit, und der Erfolg hier ist für mich ein echtes Highlight. Alles, was diese Saison jetzt noch kommt, ist dann wie Zucker.
Wie geht es nun weiter bei Ihnen?
Ich starte in zwei Wochen beim Schwarzwälder Schluchseelauf, der hat ein ähnlich bergiges Profil wie Heidelberg. Und in den Pfingstferien nehme ich einen 30-km-Lauf in Cortina D’Ampezzo in Angriff. Da gibt es auch schön Höhenmeter.













































