Zwei herbe Verluste: Süle und Rudy gehen nach München

Sebastian Rudy und Niklas Süle verlassen 1899 Hoffenheim am Saisonende und wechseln nach München - Zwei Testspielsiege

15.01.2017 UPDATE: 16.01.2017 06:00 Uhr 2 Minuten

Die Verträge von Süle und Rudy beim FC Bayern München seien angeblich nicht unterschrieben. Archivfoto: dpa

Von Achim Wittich

Sinsheim. Am frühen Samstagabend gab sich Julian Nagelsmann nach dem 2:0-Sieg im Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Aalborg BK im Dietmar-Hopp-Stadion noch wortkarg: "Ich kommentiere das dann, wenn es soweit ist", beantwortete Hoffenheims Trainer die Wechselgerüchte um Sebastian Rudy und Niklas Süle zum FC Bayern München. Am Sonntagmorgen war es dann soweit. Die Kraichgauer gaben offiziell bekannt, dass der 26-jährige Rudy und der 21 Jahre alte Süle nach Saisonende zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München wechseln werden. Rudy verlässt die TSG ablösefrei und unterschreibt in der bayrischen Metropole für drei Jahre. Für Süle, der einen Kontakt über fünf Jahre unterzeichnet, erhält Hoffenheim nach Medienangaben rund 20 Millionen Euro.

Nach dem 4:1 gegen den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach im zweiten Übungskick des Wochenendes meinte Nagelsmann am Sonntag: "Der FC Bayern ist eine andere Kategorie. Im Profifußball muss man mit diesen regelmäßig wieder kehrenden Umständen zurecht kommen." Zu Innenverteidiger Süle im Speziellen sagte er: "Ich glaube, bei Niklas ist die Aufgabe der Ausbildung hier beendet."

Auch Alexander Rosen bedauert den Verlust der beiden Nationalspieler natürlich, war aber auf den Abgang der Leistungsträger bereits seit vergangenem Sommer vorbereitet. "Sportlich ist das ein herber Verlust. Aber wir sind stolz darauf, dass sie zu einem absoluten Spitzenklub wechseln." Der Hoffenheimer Sportdirektor wirft die Flinte nun keineswegs ins Korn. "Wir sind selbstbewusst und finden die Nächsten ..."

Diese Einnahmen seien Teil der Gesamtfinanzierung, so Rosen weiter. Schon in der Vergangenheit hatte 1899 durch Spielerverkäufe erhebliche Transfereinnahmen erzielen können. So wechselte Stürmer Roberto Firmino im Sommer 2015 für 41 Millionen Euro zum FC Liverpool. Vor dieser Saison bezahlte Bayer Leverkusen 20 Millionen Euro für Angreifer Kevin Volland.

Die beiden Vorbereitungspartien brachten für Julian Nagelsmann indes nur bedingt wichtige Erkenntnisse. Richtig enttäuscht war der Trainer-Aufsteiger über den Auftritt der Gäste aus Dänemark. "Sie haben 90 Minuten nichts gemacht, um Fußball zu spielen. Ich hätte mir schon einen stärkeren Gegner gewünscht." Da lag er durchaus richtig, denn der vierfache Landesmeister war einzig auf seine Defensivarbeit bedacht.

Nagelsmann hatte bis auf Süle, Lukas Rupp und Pavel Kaderabek seine erste Garde aufs Feld geschickt. Sieht man einmal von Eugen Polanski und Mark Uth ab, die gemeinsam mit Pirmin Schwegler tags darauf gegen Großaspach die anderen Nachwuchskräfte anführten. Immerhin durften sich die an beiden Tagen jeweils 500 Zuschauer gegen die Nordländer über die Treffer von Nadiem Amiri (9.) und Steven Zuber (38.) freuen. In der zweiten Halbzeit konnten sich die frierenden Fans allerdings am Geschehen auf dem Rasen kaum noch erwärmen.

Tags darauf war es dann umgekehrt. "Es war in der zweiten Halbzeit ein ganz ordentliches Spiel", meinte Nagelsmann entspannt. Die 1:0-Führung der Gäste durch Schiek (34.) hatte Philipp Ochs kurz vor dem Halbzeitpfiff egalisiert (41.). Dann drückte "Hoffe" etwas aufs Gaspedal und kam durch Simon Lorenz (52.), Stefan Posch (67.) und Marco Terrazzino (76.) zum standesgemäßen Erfolg.

Das war allerdings fast nebensächlich. Der Verlust zwei ihrer Besten sorgte bei den Hoffenheimer Anhängern für mächtig viel Gesprächsstoff. Ab kommenden Samstag, wenn beim FC Augsburg (15.30 Uhr) die Hinrunde abgeschlossen wird, wollen Rudy und Süle beweisen, dass sie bis zu ihrem Abgang alles für die TSG 1899 geben werden.

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