"Die Heidelberger": Wolfgang Lachenauer gibt Fraktionsvorsitz ab
Lachenauer bleibt aber im Gemeinderat - Neuer Fraktionschef wird ab 1. Juli Matthias Diefenbacher

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Von Timo Teufert
Der Fraktionsvorsitzende der unabhängigen Wählerinitiative "Die Heidelberger", Wolfgang Lachenauer, legt nach 20 Jahren an der Spitze sein Amt nieder. Das bestätigte der 61-jährige Rechtsanwalt gestern gegenüber der RNZ. Lachenauer bleibt aber Stadtrat, neuer Fraktionschef wird ab 1. Juli Matthias Diefenbacher, er übernimmt von Lachenauer auch den Sitz im Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates.
"Ich bin mit Abstand der dienstälteste Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat und wollte das Amt in jüngere Hände legen", erklärt Lachenauer seine Beweggründe. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit seinen Fraktionskollegen gefallen, bei den "Heidelbergern" laufe es schließlich nicht so wie in großen Parteien ab. Bereits vor Monaten hatte der ehemalige Basketballspieler des USC den Rückzug thematisiert, schließlich habe man sich zusammengesetzt und sich auf Diefenbacher als Nachfolger geeinigt, der danach einstimmig gewählt worden sei. Diefenbacher ist ebenfalls Rechtsanwalt, er sitzt seit 2009 im Gemeinderat und ist seit 2004 auch der Vorsitzende der Wählervereinigung.
Lachenauer war bereits kurz nach der Gründung der "Heidelberger" im Jahr 1993 bei der Kommunalwahl 1994 in den Gemeinderat gewählt worden und gehört dem Gremium seither ununterbrochen an, seit 1995 war er Fraktionsvorsitzender. Stadtweite Bekanntheit erlangte Lachenauer 1998 als Gegenkandidat zur damaligen Oberbürgermeisterin Beate Weber, der er bei der Wahl nur knapp unterlag.
"In den Folgejahren profilierte sich Lachenauer als wortgewandter und scharfzüngiger Oppositionsführer, der insbesondere bei seinen Haushaltsreden die Finger in die Wunde offener Fragen der Kommunalpolitik legte", heißt es in einer Pressemitteilung der Wählervereinigung. Bei den folgenden Kommunalwahlen verbuchten "Die Heidelberger" Stimmenzuwächse, im aktuellen Gemeinderat haben sie vier Sitze.
"Ich möchte mir mehr Zeit für meine Hobbys freischaufeln", sagte Lachenauer der RNZ. Man müsse auch ins zweite Glied zurücktreten können. Er habe aber mit seinen verbleibenden Aufgaben - zum Beispiel als Aufsichtsrat der Stadtwerke und der Konversionsgesellschaft - noch genug zu tun. Und eins versichert Lachenauer noch zum Schluss: Der Wechsel an der Fraktionsspitze werde keinen Wechsel in der Politik der "Heidelberger" darstellen.