Nagelsmann: Lieber 4:3 als 1:0

TSG-Coach im RNZ-Gespräch über die neue Saison

02.08.2016 von Patrick Mitschke UPDATE: 02.08.2016 12:59 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Noch rund vier Wochen sind es bis zum Saisonstart in der Fußball-Bundesliga. TSG-Trainer Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem Ende des Hoffenheimer Trainingslagers in Bad Häring im Gespräch mit der "Rhein-Neckar-Zeitung" zufrieden mit dem Stand seines Teams. Auch sprach er über die Neuzugänge und Regeln innerhalb der Mannschaft. 

In Bad Häring habe man "viel am Schwerpunkt Umschalten gearbeitet." Alles in allem sei es eine "intensive, interessante Woche" gewesen. "Die Spieler haben sich richtig reingehängt, ich fand das Trainingslager rundum gut. Es sind schon viele Pass- und Ballhalte-Staffetten drin, die nach Fußball aussehen. Es sieht schon ganz gefällig aus, wir haben von der fußballerischen Qualität her etwas dazugewonnen," zog Nagelsmann ein positives Fazit. Trotz des heißen Wetters und des abgebrochenen Testspiels gegen Besiktas Istanbul habe jeder "etwas mitgenommen. Die Jungs haben verstanden, worauf es ankommt."

Mit der Integration der Neuzugänge ist Nagelsmann knapp einen Monat vor dem Auftaktspiel gegen RB Leipzig zufrieden. "Bis auf Marco Terrazzino kamen viele Spieler von Klubs, in denen anders gespielt wurde. Sandro Wagner hat sich sehr schnell akklimatisiert. Lukas Rupp kennt die Defensivarbeit von Alexander Zorniger beim VfB, die ist artverwandt gewesen. Benjamin Hübner und Kevin Vogt haben eine andere Art von Fußball gespielt. Die beiden bekommen die Zeit, um sich anzupassen. Alle Neuzugänge machen einen prima Eindruck und sind auch sehr fleißig außerhalb des Platzes. Das ist vorbildlich." Auffällig ist vor allem die Größe der neuen Hoffenheimer. "Grundsätzlich ist es schon so, dass wir bei den Standards offensivschwach waren. Da müssen wir etwas ändern, denn knapp 30 Prozent aller Tore fallen über Standards. Es fällt leichter, sich zu verbessern, wenn man mehr Spieler über 1,90 Meter hat," kommentierte Nagelsmann diesen Trend.

Auch das Thema der Traineransprache kam im Interview auf den Tisch. Nagelsmann selbst ist das allerdings nicht so wichtig. "Das ist mir egal, die meisten sagen ,Trainer‘. Die Spieler sollen mich so ansprechen, wie sie wollen. Hauptsache, sie machen das, was ich ihnen sage! Ich habe jedem das Du angeboten, aber wenn ein Spieler mich lieber siezen will, habe ich damit auch kein Problem." 

In den nächsten vier Wochen sollen die letzten Grundsteine für eine erfolgreiche Saison gelegt werden. Hier wird vor allem das Thema der Spieleröffnung in den Fokus gerückt werden, wie Nagelsmann beschrieb. "Danach kommt eine reine Offensivstruktur, also das Herausspielen von Torchancen. Dann geht es schon an die Vorbereitung auf den DFB-Pokal. Die Testspiele sind alle auf die jeweiligen Trainings- und Wochenschwerpunkte ausgelegt." Von der neuen Saison erwartet Nagelsmann mehr als im vergangenen Jahr. "Es kommt viel auf den Start an, ich bin guter Dinge, dass wir eine bessere Rolle spielen als in der vergangenen Saison. Das war keine supertolle Situation im Februar. Ich glaube nicht, dass wir hinten rumkrebsen."

Sich selbst hat er keine festen Ziele gesetzt. " Man kann das nicht nur am Tabellenplatz festzurren. Es soll eine Entwicklung geben, Gewinnen ist das A und O im Sport." Trotzdem soll am Ende natürlich etwas Zählbares herausspringen. "So mit ein bisschen Rumkicken in der Bundesliga und dem Verbleib kann ich nicht so viel anfangen. Das befriedigt mich nicht. Wenn ich Zwölfter werde, möchte ich nicht durch Heidelberg sprinten, mir eine Krone aufsetzen und sagen: Was bin ich für ein geiler Typ! Ich will richtig guten Fußball spielen lassen und Erfolg haben." Dabei sei ihm "ein 4:3 lieber als ein 1:0."

Das komplette Interview lesen Sie hier!

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.