Nagelsmann: "Keine Lust, das ständig zu kommentieren"
TSG-Coach geht locker mit Lob und Ehrungen um
Julian Nagelsmann ist momentan in aller Munde. Nachdem er kürzlich vom Deutschen Fußball-Bund als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, meldete sich nun auch Bundestrainer Joachim Löw zu Wort und war in einem Interview mit der "Sport Bild" voll des Lobes für den 29-Jährigen. "Wenn Julian Nagelsmann so weiter macht, dann bin ich überzeugt, dass er ein großer Trainer wird. Vielleicht will er irgendwann mal einen anderen Verein in Deutschland, im Ausland trainieren. Vielleicht wird er eines Tages Bundestrainer. Er hat sicher gute Voraussetzungen." Und auch Uli Hoeneß, selten um ein deutliches Wort verlegen, gab an, die TSG sei unter Nagelsmann derzeit seine "Lieblingsmannschaft."
Nagelsmann selbst möchte sich von dem Wirbel um seine Person nicht beirren lassen. "Es ist angenehm so einen Preis zu bekommen. Noch dazu war die Verleihung sehr schön, es gab gutes Essen," kommentierte er den Trainerpreis mit einem Schmunzeln. Viel wichtiger sei es ihm später einmal "als guter Mensch" wahrgenommen zu werden. Das sei wichtiger als jeder Trainerpreis. "Man ist nicht zwingend ein besserer Mensch, nur weil man erfolgreich ist."
Einen Masterplan für seine Karriere hat der 29-Jährige auch nicht. "Ich hatte das damals, als ich noch spieler war. Dann kamen meine zahlreichen Verletzungen und ich konnte meinen Plan aufgeben." Zwar wolle er "vielleicht irgendwann einmal einen Titel gewinnen, auf welchem Weg man dahin kommt, kann man aber schwer planen." Dafür sei der Fußball einfach ein "zu schnelllebiges Geschäft."
Dass er beim Spiel der Bayern-Frauen unter der Woche neben Uli Hoeneß gesehen wurde und dieser ihn mit Lob überhäufe, habe auch deshalb absolut nichts zu bedeuten. "Ich war auf Heimatbesuch und habe das Spiel gemeinsam mit einem Kumpel besucht. Ich war garantiert nicht dort, um mich mit den Bayern zu treffen. Das Lob von Uli Hoeneß ist schön, mehr aber auch nicht." Andauernde Nachfragen über seinen bis 2019 laufenden Vertrag, sind dem 29-Jährigen langsam ein Dorn im Auge. "Ich habe es schon mehrfach betont, ich habe einen Vertrag und habe nirgendwo sonst unterschrieben. Ich habe keine Lust, das immer zu kommentieren, dafür habe ich genug anderes zu tun." Zwar sieht ein klares Bekenntnis anders aus, dennoch dürfte diese Aussage die TSG-Fans beruhigen.