Hauptsache weg - und das für wenig Geld!

Ab in den Urlaub. Nur wie? Mit Bus, Bahn, Auto oder lieber doch mit dem Flugzeug? Anica Edinger und Christian Beck geben Tipps zum Verreisen.

22.06.2013 UPDATE: 22.06.2013 06:00 Uhr 3 Minuten, 24 Sekunden
Bus, Bahn, Auto oder doch Flugzeug? Anica Edinger und Christian Beck geben Tipps zum Verreisen. Foto: Beck
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Jetzt muss geplant werden, wie es wann wohin gehen soll. Deutschland, europäisches Ausland oder doch nach Übersee? In den meisten Schüler- und Studentenportemonnaies sieht es vor den Reiseplanungen doch immer ein wenig mau aus. Was also tun? Die ZeitJung gibt Tipps, wie das große Abenteuer in den Ferien - trotz aller Schwierigkeiten - zum Erfolg wird. Wir starten die Reihe mit Verkehrsmitteln, die neu oder bekannt sind und die Reisende am besten innerhalb Deutschlands von A nach B transportieren.

Die Alternative zum Zug: Fernbusse

Endlich! Eine Alternative zum Monopol-Giganten Deutsche Bahn. Per Gesetz wurden innerdeutsche Fernbuslinien im September 2012 erlaubt - nach über 70 Jahren. MeinFernbus.de ist ein Beispiel dafür, wie man jetzt auch bequem mit dem Bus reisen kann. Das junge Unternehmen setzt auf den boomenden Markt. Seine charakteristischen grünen Busse sollen auch für Umweltbewusstsein stehen. "Fahr grün" ist das Motto und zugleich die Unternehmensphilosophie. "Nachhaltigkeit", das viel beschworene Modewort, wird groß geschrieben. Das heißt, es wird schonend mit Roh- und Betriebsstoffen umgegangen und auch im Büroalltag energieeffizient gearbeitet. Auf der Homepage heißt es sogar: "Unsere Mitarbeiter leben einen nachhaltigen Arbeits- und Lebensstil." (Wie man sich das vorzustellen hat, bleibt dann wohl jedem selbst überlassen). Derzeit gibt es 74 Busse, die quer durch Deutschland fahren, von Heidelberg etwa nach Freiburg, nach Leipzig oder nach Berlin. Und zum Buchen braucht man eigentlich nur einen Internetzugang und ein Bankkonto. Zahlen kann man mit Kredit- und mit EC-Karte. Lästige Registrierungsprozeduren bleiben einem auch erspart. Wenn man Glück hat, findet man im Internet auch noch einen Gutscheincode, so dass es passieren kann, dass die Fahrt von Heidelberg nach Frankfurt nur einen Euro kostet. Nachteil: Busfahren dauert meistens länger als mit dem Zug, zumal auf Autobahnen mit Staus gerechnet werden muss. Außerdem sind viele Strecken noch nicht ganz erschlossen. Aber MeinFernbus.de arbeitet daran, wie man beispielsweise auf ihrer Facebook-Seite lesen kann. Wer hier auf der Suche nach der passenden Strecke noch nicht fündig wird, der kann sich im Internet nach weiteren privaten Busunternehmen anschauen. Mit ein wenig Glück, findet so jeder einen Platz im Bus, der einen an sein Wunschziel befördert.

In fremden Autos: Mitfahrgelegenheit

Wer kein eigenes Auto hat, oder sich die Kosten für eine Fahrt mit anderen teilen möchte, ist hier richtig: Anlaufstellen sind Internetportale wie mitfahrglegenheit.de oder mitfahrzentrale.de. Über intuitiv zu bedienende Suchmasken finden sich hier schnell (Mit)Fahrer. Beim Anbieter Mitfahrgelegenheit müssen sich seit März alle Teilnehmer registrieren - dadurch können Fahrer wie Mitfahrer bewertet werden. Gute wie schlechte Eindrücke, beispielsweise ein riskanter Fahrstil eines Fahrers, findet sich so in Profilen wieder, die für angemeldete Nutzer einsehbar sind. Auf diese Weise ist die Person, zu der man ins Auto steigt, kein völlig Unbekannter mehr. Der Preis liegt oft deutlich unter dem einer Bahnfahrt und bemisst sich nach Distanz und der Zahl der Mitfahrer. Eine Faustformel besagt: Vier bis fünf Euro pro 100 Kilometer sind okay. Angebote können variieren, ein Vergleich lohnt sich deshalb allemal. Wer als Mitreisender größere Gepäckstücke mitnimmt, sollte das mit dem Fahrer zuvor klären. Wer den Ort, von dem er starten möchte, nicht in der Liste findet, kann auch ein Gesuch als Mitfahrer aufgeben. Auch die Suche nach Teilstrecken kann hierbei weiterhelfen.

Der gute alte Zug

Die Bahn bietet für junge Leute eine ganze Reihe von günstigen Reisemöglichkeiten: Jugendliche ab 13 können die Bahncard 25 für zehn Euro kaufen. Diese gilt dann bis zum 18. Geburtstag. Für Erwachsene kostet die Ermäßigungskarte 61 Euro für die zweite Klasse, sie bietet dann ein Jahr lang 25 Prozent Ermäßigung auf alle Fahrpreise, also auch auf Sparangebote. Die Bahncard 50 kostet in der zweiten Klasse 249 Euro. Gerade für die Sommerferien ist der Deutschlandpass ein interessantes Angebot: Für einen Pauschalpreis ist damit einen ganzen Monat lang Reisen quer durch Deutschland möglich, auch im ICE. Wer unter 18 ist, zahlt in der zweiten Klasse 109 Euro, bis einschließlich 26 Jahren kostet der Spaß 259 Euro. Den Deutschlandpass gibt's ab sofort, er ist maximal bis 24. August gültig. Für einzelne Fahrten in ganz Deutschland bietet sich das Quer-durchs-Land-Ticket an: Es kostet 44 Euro pro Tag, für weitere sechs Euro kann eine weitere Person mitfahren. Samstags und sonntags können mit dem Schönes-Wochenende-Ticket fünf Personen für 42 Euro Bahn fahren. Zudem gibt es Ländertickets wie das Baden-Württemberg-Ticket, bei dem sich bis zu fünf Personen zu einer Art Mitfahrgelegenheit zusammenschließen können. Die Kosten variieren je nachdem, wie viele Leute mitfahren.

Einfach mal mitfliegen

Tatsächlich, man kann nicht nur "Mitfahren", sondern auch Mitfliegen. Im Internet kursieren doch wirklich einige Seiten, auf denen Privatflieger Plätze in ihren Privatmaschinen anbieten. So findet man beispielsweise auf der Internetseite mitfliegen.eu Angebote, die einen von Chemnitz nach Salzburg bringen. Als Kostenpunkt fallen meist anteilige Treibstoffkosten an. Oftmals sind auch 100 oder 50 Euro, je nach Strecke, angegeben. Ist das nicht wunderbar? Von Heidelberg nach Berlin mit einer Privatmaschine. Das dauert dann vielleicht etwa eine Stunde, abends kann man wieder zurückfliegen, und zwischendurch shoppen gehen. Utopie? Ja! Denn ein solches Angebot ist schwierig zu finden. Man muss sich vor kommerziellen Anbietern stark in Acht nehmen. Und außerdem: Wenn man Flugangst hat, will man vielleicht auch nicht unbedingt mit einer Mini-Maschine fliegen, deren Pilot nur hobbymäßig fliegt. Sowieso ist auch das Anmeldeprozedere auf den meisten Seiten eher umständlich und undurchsichtig. Und sind wir mal ehrlich: Mein Leben vertraue ich dann doch lieber Ryanair oder besser noch Lufthansa an.

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