Ende des Booms?

Pfandbriefbank: Gewerbe-Immobilienmärkte zunehmend schwierig

Seit vielen Jahren kennen die Immobilienpreise nur eine Richtung: aufwärts. Doch der lange Aufschwung könnte sich dem Ende nähern.

28.02.2019 UPDATE: 28.02.2019 13:38 Uhr 51 Sekunden
Einkaufspassage in Berlin
Viele Shopping Center leiden unter der Konkurrenz des Online-Handels und sie sind nur schwer vermietbar. Foto: Tim Brakemeier/Illustration

München (dpa) - Die Deutsche Pfandbriefbank sieht nach jahrelangem Boom wachsende Unsicherheiten im Immobiliengeschäft. Eine Bruchlandung hält Vorstandschef Andreas Arndt aber für unwahrscheinlich:

"Wir erwarten für das Jahr 2019 keine Marktkorrektur in großem Stil", sagte Arndt. "Allerdings nimmt aus unserer Sicht das Instabilitätspotenzial zu."

Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien ist das Hauptgeschäft der Pfandbriefbank, das Institut ist sowohl in Europa als auch den USA aktiv. In einigen Teilbereichen ist der Markt nach Arndts Worten bereits sehr schwierig geworden: "Das Wasser unter dem Kiel ist deutlich zurückgegangen."

So leiden viele Shopping Center unter der Konkurrenz des Online-Handels, auch allein stehende große Einzelhandelsmärkte auf der grünen Wiese - im Branchenjargon "big box" genannt - seien nur noch schwer vermietbar, sagte Arndt. Nach wie vor gut laufen hingegen Versandzentren, unter anderem wegen des nach wie vor schnell wachsenden Online-Handels.

Entsprechend vorsichtig ist die Pfandbriefbank bei ihren eigenen Erwartungen: Für 2019 rechnet Arndt mit einem Rückgang des Vorsteuergewinns von unerwartet hohen 215 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 170 bis 190 Millionen. Ausbauen will die Pfandbriefbank ihr Geschäft in den USA, in Großbritannien dagegen wegen des nahenden Austritts aus der EU reduzieren. "Die Unsicherheit wird anhalten, bis die Folgen des Brexit besser absehbar sind", sagte Arndt. Einen Rückzug aus dem Vereinigten Königreich plant die Pfandbriefbank aber nicht: "Die Welt hört wegen des Brexit nicht auf", sagte der Bankchef.

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