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Hier finden Sie Informationen zum Wieslocher Finanzdienstleister MLP.

(Foto: dpa)

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Jeder Mitarbeiter bekommt 900 Euro Corona-Bonus

Wieslocher Finanzdienstleister kommt gut durch die Pandemie, sieht im Schlussquartal aber ein Rückschlagrisiko

12.11.2020 UPDATE: 13.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Von Matthias Kros

Wiesloch. Der Wieslocher Finanzdienstleister MLP zahlt seinen Mitarbeitern einen Corona-Bonus. Das habe man der Belegschaft am Vormittag mitgeteilt, sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorstellung der Quartalsbilanz am Donnerstag. Trotz erschwerter Bedingungen durch die Pandemie habe die Mannschaft sehr gute Arbeit geleistet. "Ich bin sehr stolz, wir haben in dieser Zeit toll zusammengehalten", sagte er. Auch jetzt arbeite ein Großteil der Belegschaft wieder von Zuhause aus. "Wir machen Homeoffice, wo es nur möglich ist. Unser Campus in Wiesloch ist praktisch leer".

Im einzelnen soll jeder MLP-Beschäftigte, der mindestens 19,5 Stunden pro Woche arbeitet, einen Bonus von 900 Euro erhalten, erläuterte ein Sprecher. Darunter werde die Hälfte gezahlt. Auszubildende und Studenten erhielten eine Sonderzahlung in Höhe von 200 Euro. Anfang der vergangenen Woche war mit Siemens der erste deutsche Industriekonzern vorgeprescht, der seinen Mitarbeitern einen Corona-Bonus zahlt. Es wird erwartet, dass noch zahlreiche andere Unternehmen folgen werden.

Dabei hat die MLP gleich doppelt Grund für den Bonus. Denn die Wieslocher sind trotz Pandemie deutlich gewachsen. "Wir sind bislang sehr gut durch die Corona-Krise gekommen", sagte der Vorstandschef. Die Erlöse legten in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 um acht Prozent auf rund 525 Millionen Euro zu – so hoch lagen sie schon seit 15 Jahren nicht mehr.

Uwe Schroeder-Wildberg ist stolz auf die MLP-Belegschaft. Foto: zg

Bremsspuren habe Corona lediglich im Geschäft mit der Altersvorsorge hinterlassen, führte Schroeder-Wildberg weiter aus. Während der Pandemie hielten sich vor allem Unternehmen beim Abschluss neuer Konzepte zurück. Aber auch in der Bevölkerung würden zunehmend wirtschaftliche Risiken durch Corona wahrgenommen. Dadurch seien Kunden vorsichtiger beim Abschluss langfristiger Verträge. Besonders gut habe sich dagegen die Immobilienvermittlung entwickelte, gefolgt vom Vermögensmanagement und der Sachversicherung.

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Doch das Unternehmen bleibt trotz der guten Zahlen vorsichtig: Wegen des aktuellen "Lockdown light" rechnet Schroeder-Wildberg im Schlussquartal, das für MLP traditionell besonders wichtig ist, noch einmal mit spürbaren Folgen der Pandemie. Schon jetzt zeichne sich ab, dass das Ergebnis (Ebit) im vierten Quartal unterhalb des Wertes aus dem entsprechenden Vorjahreszeitraums liegen werde.

Deshalb passe man die eigene Prognose für das Gesamtjahr auch nicht nach oben an: Das Unternehmen rechne weiterhin mit einem Ebit am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 34 bis 42 Millionen Euro."Durch die deutliche Verschärfung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie besteht ein erhöhtes Rückschlagpotenzial im wichtigen Schlussquartal", sagte der Vorstandschef. "Aufgrund dieser Risiken passen wir unsere Prognose nicht nach oben an. Aber wir werden weiterhin jede Chance entschlossen nutzen, die uns die Märkte bieten". Dazu zählten auch mögliche Zukäufe.

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