Djokovic und Federer spielen um US-Open-Titel

New York (dpa) - Nicht nur die Tennis-Fans in aller Welt fiebern dem US-Open-Endspiel zwischen dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und dem fünfmaligen New-York-Champion Roger Federer entgegen.

13.09.2015 UPDATE: 13.09.2015 07:26 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden
Weltranglisten-Erster
Novak Djokovic freut sich auf das US-Open-Endspiel. Foto: Jason Szenes

New York (dpa) - Nicht nur die Tennis-Fans in aller Welt fiebern dem US-Open-Endspiel zwischen dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und dem fünfmaligen New-York-Champion Roger Federer entgegen.

Auch Djokovic-Trainer Boris Becker blickt mit gespannter Erwartung auf das Endspiel am Sonntagabend: "Wenn man das große Bild sieht, ist es das Traumfinale. Das sind die beiden Besten der Welt seit geraumer Zeit", sagte Becker am Samstag vor deutschen Journalisten. Unter anderem mit Blick auf die unterschiedlichen Spielweisen und die verschiedenen kulturellen Hintergründe fügte Becker hinzu: "Du bist entweder Federer-Fan, oder du bist Djokovic-Fan. Du bist nicht beides."

Sein Schützling hatte vor zwei Monaten das Wimbledon-Endspiel gegen den Schweizer gewonnen und unterlag ihm zuletzt im Finale des Masters-Turniers von Cincinnati. Seitdem führt Federer die Bilanz mit 21:20-Siegen wieder an. "Er hat auf Hartplatz noch nie so aggressiv gespielt wie jetzt", urteilte Becker über den 34-Jährigen, der mit bislang 17 Titeln bei den wichtigsten Turnieren Grand-Slam-Rekordsieger ist. In New York steht Federer erstmals seit seiner Finalniederlage 2009 wieder im Endspiel, in den Jahren 2004 bis 2008 gewann er das Turnier jeweils.

Djokovic strebt seinen zehnten Grand-Slam-Titel an, der 28-Jährige ist in diesem Jahr bei jedem der großen Turniere in das Endspiel eingezogen. "Er ist schon nah am Olymp, viel mehr kann man kaum erreichen", stellte Becker fest. Für den Serben ist es das sechste Finale bei den US Open, den Titel holte er bislang nur 2011. Becker ist aber guter Dinge, da er Djokovic im Halbfinale dicht an dessen Bestform sah: "Nun heißt es, noch eine Schippe draufzulegen."

Der viel beachtete, gelegentliche Halbvolley-Return von Federer beim gegnerischen Aufschlag sei Djokovic "vollkommen wurscht". Die Diskussion darum hält Becker für "zu viel Gedöns um wenig", da die Variante nicht spielentscheidend sei. Es sei letztlich ein Bluff, um den Aufschläger im Ungewissen zu lassen, ob der dabei tief im Feld stehende Federer den Schlag einsetzen werde oder nicht.

"Wenn es jeder andere Spieler machen würde außer Roger Federer, würde es kritisiert werden", meinte der dreimalige Wimbledonsieger, "klar kann sich der beste Spieler aller Zeiten alles erlauben." Auch als Trainer von Rivale Djokovic sieht Becker es als legitim an, sich zu dem Schlag zu äußern, mit dem er an sich kein Problem habe. "Die Tatsache, dass einer etwas leicht kritisch findet, was Roger Federer macht, erhitzt die Gemüter", stellte er fest, betonte aber, er habe größten Respekt vor Federer.