Sandhausen gegen Aue

"Jetzt ist der Knoten geplatzt"

In Aue trafen endlich zwei Stürmer - Am Sonntag gegen Magdeburg

27.09.2018 UPDATE: 28.09.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Erfolgreich: Fabian Schleusener. Foto: Imago

Von Claus Weber

Aue. Eine Last so groß wie ein Felsbrocken fiel Fabian Schleusener im Erzgebirge von den Schultern. Seit Saisonbeginn wartete der Stürmer auf das erlösende erste Saisontor. In Aue hat es endlich geklappt.

"Ich bin wahnsinnig froh", strahlte der Angreifer über seinen Treffer in der 85. Spielminute. Das 2:0 war doppelt schön. Nicht nur, weil es den lang ersehnten ersten Saisonsieg des SV Sandhausen besiegelte, sondern eben auch, weil es Schleuseners Durststrecke beendete.

Der 26-Jährige war im Sommer mit der Empfehlung von 17 Saisontreffern für den Karlsruher SC an den Sandhäuser Hardtwald gewechselt. Die Erwartungen waren groß, manche sprachen gar vom Königstransfer.

Doch in den ersten sechs Spielen wollte Schleusener so gar nichts gelingen. Glück-, mut- und ideenlos wirkte er mitunter, im Strafraum fehlte es ihm an Robustheit und Durchsetzungsvermögen.

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In Aue schien sich der Negativtrend fortzusetzen. Zweimal legte er Andrew Wooten auf, statt selbst abzuschließen, und in der 85. Minute schob er den Ball nach einem Konter am leeren Tor vorbei. Es war zum verrückt werden.

Doch nur Sekunden später setzte er sich gegen zwei Mitspieler durch und traf zum 2:0. Ein Gewaltakt. "Wenn man als Stürmer ein paar Spiele nicht trifft, macht man sich so seine Gedanken", wusste Kenan Kocak um das Seelenleben seines Angreifers, "aber heute hat sich Fabian das Glück erarbeitet, er hat sich endlich belohnt." Der Sandhäuser Trainer ist sich sicher: "Jetzt ist der Knoten geplatzt."

Das hofft auch Schleusener. Zuletzt war er gar nicht mehr erste Wahl, in Darmstadt und gegen Köln wurde er eingewechselt. "Ich habe aber nie an mir gezweifelt, das liegt nicht in meinem Naturell", sagte er.

In Aue stand ‚Schleusi‘ erstmals neben Andrew Wooten in der Startaufstellung. Ist das das ideale Sturmduo des SV Sandhausen? Chance auf Chance arbeiteten sich die Kurpfälzer in der ersten Halbzeit heraus.

Auch dank Rurik Gislason, der auf der rechten Außenbahn seine neuen Freiheiten nutzte, seine Schnelligkeit ausspielte und schließlich Andrew Wooten mustergültig zum 1:0 auflegte. Eine Klasse-Kombination, ein Traumtor!

Und auch eine Erlösung für Wooten. Vor zwei Spielzeiten war der Deutsch-Amerikaner mit neun Saisontreffern Sandhausens bester Torjäger. Doch schon im zweiten Spiel der letzten Runde verletzte er sich, fiel sieben Monate aus und kam danach nur noch zu sporadischen Einsätzen. "Nach so langer Pause fehlen mir noch etwas die Abläufe und das Timing", gab Wooten zu, "aber jedes Spiel tut mir gut, ich fühle mich immer besser."

Seine Chefs werden es gerne gehört haben. "Wichtig war neben dem Sieg, dass wir wieder zu Null gespielt haben", sagte Geschäftsführer Otmar Schork, "und dass mit Schleusener und Wooten endlich auch zwei Stürmer getroffen haben." In den sechs Spielen zuvor hatte mit Philipp Klingmann ein Verteidiger die beiden einzigen Tore besorgt.

In der Tabelle hat sich der erste Saisonsieg kaum ausgewirkt. Sandhausen hat sich vom 17. auf den 16. Platz verbessert. Aber: Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) am Hardtwald gegen den punktgleichen Tabellennachbarn 1. FC Magdeburg könnte der SVS die Abstiegszone verlassen. "Wir wollen diesen Sieg am Sonntag vergolden", sagte Kocak.

Die Forderung Jürgen Machmeiers klang dagegen schon bescheiden. "Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie genauso auftritt wie in den letzten Spielen", sagte der Präsident, "dann wird sie sich und die Heimzuschauer belohnen." Der letzte Sieg im eigenen Stadion ist schon über ein Dreivierteljahr her. Stefan Kulovits ist optimistisch. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte der Kapitän, "ich bin überzeugt, jetzt können wir eine Serie starten."

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