"Einwurf" zum wechselwilligen Schork

Sandhausen ließ ihn nicht nach Kaiserslautern

Wie geht Otmar Schork damit um, dass ihm eine vielleicht einmalige Chance verbaut wurde? Und wird das bisher exzellente Verhältnis zu Jürgen Machmeier darunter leiden?

10.07.2017 UPDATE: 11.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Von Wolfgang Brück

Man kann es wie Jürgen Machmeier sehen: Es sei eine Auszeichnung für den Verein, erklärt der Präsident des SV Sandhausen, wenn führende Mitarbeiter bei anderen Klubs im Gespräch sind. Doch man kann auch die Frage stellen, wie es das Portal Liga-Zwei.de tut: Wie geht Otmar Schork damit um, dass ihm eine vielleicht einmalige Chance verbaut wurde? Und: Wird das bisher exzellente Verhältnis zu Jürgen Machmeier darunter leiden?

Klare Antwort auf Teil zwei: Machmeier und Schork verbindet zu viel, als dass man sich Sorgen machen müsste. Sie haben das "Wunder vom Hardtwald" geschaffen. Sie sind sich ähnlich, ergänzen sich aber auch prächtig.

Eher schon gibt der Umstand zu denken, dass Schork offenbar den hoch problematischen 1. FC Kaiserslautern gegen den grundsoliden SV Sandhausen tauschen wollte. Das lässt den Schluss, dass er am Betzenberg die bessere Perspektive sieht, wiewohl dort in der Vergangenheit reihenweise Führungskräfte scheiterten.

Bisher vermittelte der 59-jährige Rauenberger den Eindruck, der SV Sandhausen sei für ihn weit mehr als nur ein gut bezahlter Job. Sondern vielmehr eine Sache des Herzens. Ein Wechsel schien so undenkbar, als würde der Papst evangelisch werden.

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Denn dass der Flirt mit den Teufeln mehr war als ein scheuer Antrag, der vom Umworbenen, geschmeichelt aber entschieden zurückgewiesen wurde, scheint inzwischen klar zu sein. Übereinstimmend mit der Rhein-Neckar-Zeitung berichtet die Rheinpfalz aus Ludwigshafen, dass der Wechsel ins Linksrheinische daran gescheitert sei, dass Sandhausen die Freigabe verweigert habe, beziehungsweise dem 1. FC Kaiserslautern die geforderte Ablöse zu hoch gewesen sei.

Im Klartext: Otmar Schork hätte jetzt statt ein schwarz-weißes ein rotes Hemd an, hätte man ihn gelassen.

Ist der Geschäftsführer also ein ganz normaler Angestellter, der seine Karriere-Chancen kühl abwägt?

Genau so ist es. Das ist kein Vorwurf. Sondern nachvollziehbar.

Es wäre vermutlich vorteilhafter gewesen, man hätte am Hardtwald nicht ein ganzes Arsenal an Nebelkerzen gezündet, als die Sache ruchbar wurde. Da war in der schriftlichen Stellungnahme - zu einem persönlichen Gespräch war der Geschäftsführer trotz Anfragen nicht bereit - von "Diskretion, Glaubwürdigkeit und Seriosität" die Rede. Und dass sein Name nicht für "Gerüchte und Spekulationen" tauge. Keine einzige Frage wurde konkret beantwortet.

Als ob die Rhein-Neckar-Zeitung darüber fabuliert hätte, dass der Sandhäuser demnächst in Honolulu anheuern würde.

Fast immer ist es klüger, offen zu kommunizieren, anstatt zu verschleiern. Denn, das müsste der Funktionär nach einigen Jahrzehnten im Fußballgeschäft wissen: Meistens kommt’s eben doch raus.

Jürgen Machmeier schrieb noch in einer SMS am Abend, er sei sicher, dass sich sein engster Mitarbeiter mit ganzer Kraft und dem gewohnt großen Engagement den kommenden Aufgaben widmen würde.

Daran gibt es keine Zweifel.

Aber die heile Welt am Hardtwald hat Kratzer bekommen.

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